Hangwasserschutz wurde für Preis der EU nominiert
SCHWERTBERG. Klimawandel: Förderzusage ermöglicht nun auch die Erweiterung des Schwertberger Schutzprojekts "Auf der Broat’n".
Ihre besondere geografische Lage, die einem Trichter gleicht, macht die Gemeinde Schwertberg besonders anfällig für Starkregen und ungewöhnlich große lokale Überflutungen. Die in den vergangenen vier Jahren umgesetzten Investitionen ermöglichten es, an den wichtigsten Brennpunkten zehn Rückhaltebecken, Entwässerungskanäle und Gräben zu errichten. Die Rückhaltebecken sind nicht bloß als karge Betonbauwerke ausgeführt, sondern zumeist in Kombination mit Blumenwiesen. Darüber hinaus schloss die Gemeinde Verträge mit Landwirten ab, um mehr als fünf Hektar Hangflächen in Dauergrünland umzuwandeln.
Für diese Anstrengungen wurde Schwertberg nun für den ersten grenzüberschreitenden "Adapterra Award" für besonders gelungene Klimawandel-Anpassungsprojekte nominiert. Aus insgesamt 38 Projekten aus dem Grenzgebiet Österreich-Tschechien wurden je vier aus Österreich und Tschechien zum Publikums-Voting zugelassen. Schwertberg ist in dieser illustren Runde ebenso mit dabei wie die Renaturierung der Naarn. Diese Initiative wurde bereits im vergangenen Jahr mit dem österreichischen "Neptun"-Wasserpreis ausgezeichnet.
Menschen aus ganz Österreich sind nun aufgerufen, auf www. adapterraawards.eu für die besten Maßnahmen zu stimmen und damit das Adapterra-2021-Projekt über die Landesgrenzen hinweg zu küren. Die Projekte mit den meisten Stimmen erhalten im November in Prag einen "Cross-Border-Preis" und einen "Sympathiepreis".
Mit der Nominierung sind die Bemühungen um den Hochwasserschutz in Schwertberg aber keineswegs abgeschlossen. Derzeit konzentrieren sich die Maßnahmen auf das Siedlungsgebiet "Auf der Broat’n", die Ludwig- Wahl-Straße mit den neuen LAWOG-Bauten sowie auf die Ortschaft Windegg. Hier spielt der Gemeinde in die Karten, dass das Projekt auf der "Broat’n" auch aus dem Österreich-Programm für ländliche Entwicklung 760.000 Euro Förderung erhält, das von Bund, Land OÖ und EU gespeist wird. "Wir sind somit eine der wenigen Gemeinden, deren Hangwasserschutzprojekt diese strengen Vorgaben erfüllen konnte", sagt Bgm. Max Oberleitner (VP).
Schwerpunkt bei Kalvarienberg
Auf der Basis dieser Förderung kann nun bis 2023 das Hangwasserschutzprojekt "Auf der Broat’n" auf das doppelte Einzugsgebiet ausgeweitet werden. Geplant sind vier weitere Rückhaltebecken im erweiterten Einzugsgebiet zwischen Aisthofen und Kalvarienberg. Außerdem werden die Oberflächenwässer der Friedhofstraße mit einem Ausleitungskanal zum Mühlenweg abgeleitet und weitere 500.000 Euro in den Hangwasserschutz investiert werden. (lebe)