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Friedensglocken für Mauthausen: 102 Jahre nach „Kriegsspende“ wird Glockengeläut wieder komplett

Von Bernhard Leitner, 05. März 2019, 10:45 Uhr

MAUTHAUSEN. Der Komponist und Chorleiter Alfred Hochedlinger nahm das Gedenkjahr 1918-2018 zum Anlass, das Mauthausener Glockenensemble zu vervollständigen.

November 1916: Der Kriegsverlauf meinte es nicht gut für die Truppen der Habsburger-Monarchie. Um zusätzliche Kanonen an die Front zu bringen, wurden in vielen Pfarren Kirchenglocken zu Kriegsgerät eingeschmolzen. So auch in Mauthausen, wo alle sechs Glocken als Kriegsspenden vorgesehen waren. Dem Einsatz des Mesners Franz Pfenneberger war es zu verdanken, dass nur die zwei kleinsten Glocken abtransportiert wurden.

102 Jahre später ist es erneut eine Privat-Initiative, die dem Glockengeläut wieder zu seiner ursprünglichen Fülle verhilft. Der Komponist und Chorleiter Alfred Hochedlinger hat das Gedenkjahr 1918 - 2018 zum Anlass genommen, ein Projekt zu starten, damit im Turm der Nikolaus-Kirche wieder sechs Glocken angeschlagen werden können. „Gerade die zwei kleinsten Glocken bilden die klangliche Krönung jedes Geläuts“, sagt Hochedlinger. Gemeinsam mit der Glockengießerei Perner aus Passau wurden zwei Glocken geplant, die das Geläut klanglich abrunden sollen.

Heuer im Jänner wurden vor den Augen von 30 angereisten Mauthausenern die Glocken gegossen. „Mittlerweile ist auch die mehrwöchige Abkühlphase beendet. Bei der Kollaudierung wurden beide Glocken als musikalisch wie optisch erstklassig befunden“, so der Projekt-Initiator im OÖN-Gespräch. Am Montag, 18. März, werden die Glocken mit dem Schiff nach Mauthausen gebracht, erneut begleitet von einer Mauthausener Delegation die hierfür um 6.44 Uhr früh mit dem Zug in Richtung Passau aufbrechen wird.

In Mauthausen angekommen, werden die Glocken aber nicht gleich zur Pfarrkirche gebracht. „Als Ort mit besonderer historischer Verantwortung wollen wir den Opfern der Weltkriege die Ehre erweisen, ehe die Glocken am Kirchturm aufgezogen werden“, verrät Hochedlinger. Deshalb werden die „Friedensglocken“ während der öffentlichen Weihezeremonie am Nachmittag des 30. März von den Feuerwehren Mauthausen und Haid zum Soldatenfriedhof aus dem 1. Weltkrieg sowie  zum Appellplatz der KZ-Gedenkstätte transportiert und dort jeweils kurz angeschlagen. Eine der Glocken ist zudem dem Seligen Marcel Callo gewidmet, der in Mauthausen aufgrund seines Glaubens getötet wurde. Die zweite Glocke trägt das Bibel-Zitat: „Bedacht zu wahren die Einigkeit im Geist durch das Band des Friedens“.

Auf den Kirchturm gezogen werden die Glocken schließlich am Dienstag, 2. April, um 17 Uhr. Das erste vollständige Geläut ist dann während des Gloria-Gesangs bei der Feier der Osternacht am Karsamstag, 20. April, vorgesehen.

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Autor
Bernhard Leitner
Lokalredakteur Mühlviertel
Bernhard Leitner
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1  Kommentar
1  Kommentar
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( Kommentare)
am 05.03.2019 15:13

Das ist unsere Kultur, auf die wir alle stolz sein können, dass diese im Grundsatz, seit 2000 Jahren unser Leben prägt. Die Kultur des christlichen Abendlandes, eine Kultur, welche den Frieden als das wichtigste Gut in den Vordergrund stellt!

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