Ein gutes Gespür für die genussvollen Seiten des Lebens
ALTMELON/LIEBENAU/KÖNIGSWIESEN. Natalie Frühwirth (28) leitet eine Bäckerei mit drei Standorten und 31 Beschäftigten.
Die Liebe zu Gebäck und Brot wurde Natalie Frühwirth in die Wiege gelegt: Die 28-Jährige wuchs praktisch in der Backstube der von ihrem Vater Konrad Frühwirth gegründeten Bäckerei mit Stammsitz in Altmelon – fünf Kilometer von der Landesgrenze zu Oberösterreich entfernt – auf. Als Bäcker- und Konditormeisterin mit einem Studium in Lebensmittel- und Biotechnologie brachte sie auch die beste Ausbildung für die kürzlich erfolgte Übernahme des Unternehmens mit Standorten in Altmelon, Liebenau und Königswiesen mit.
Natalie Frühwirth leitet einen wichtigen Handwerksbetrieb mit 31 Beschäftigten im Grenzgebiet von Mühl- und Waldviertel. Bei den wöchentlichen Gaifahrten beliefert die Bäckerei 1600 Haushalte in den Bezirken Freistadt und Zwettl. Die kontaktlose Übergabe wird dabei gerade in Lockdown-Zeiten sehr geschätzt.
"Eigentlich wollte ich schon als kleines Mädel Bäckerin werden. Meine Eltern haben mich aber nie dazu gezwungen, sondern mir alle Freiheiten gelassen, mich nach meinen persönlichen Vorlieben zu entwickeln", erzählt Frühwirth. So habe ihr Weg zunächst in eine Tourismusschule geführt. Während eines Praktikums in Kitzbühel habe sie der Ruf der Backstube mehr oder weniger von Neuem ereilt: "Da wurde mir klar, dass ich mir diesen Berufswunsch tatsächlich erfüllen möchte."
Dass traditionellen Bäckereien mit den Backinseln in Supermärkten eine starke Konkurrenz erwachsen ist, hat Frühwirth nicht von ihrem Entschluss abgehalten. "Traditionelles Bäckerhandwerk hat nach wie vor eine Chance auf dem Markt. Es geht darum, dass wir traditionelles Handwerk ausüben, regionale Zutaten verwenden und unsere Kunden auch einmal mit neuen Sorten überraschen", sagt sie im OÖN-Gespräch. Sie selbst hat sich mit ihrem in der Meisterschule entwickelten Gebäck "Melonerspitz" sowie Whisky-Pralinen einen Namen gemacht.
Mit guter Beratung könne sich ein Bäcker von der Konkurrenz abheben, sagt Frühwirth: "Wenn jemand zum Beispiel kein Weizenmehl verträgt, kann das verschiedenste Ursachen haben. Im persönlichen Gespräch findet sich fast immer eine Alternative, die auch in Zukunft genussvolle Momente ermöglicht."
Bei einem Besuch der Freistädter Bezirksleitung von "Frau in der Wirtschaft" gewährte die junge Firmenchefin vergangene Woche einen Einblick hinter die Kulissen ihres Betriebes.
Heidemarie Pöschko und ihre beiden Stellvertreterinnen Elvira Fleischanderl und Verena Ebenhofer gratulieren dabei zur erfolgreichen Übernahme: "Mit handwerklicher Tradition und der zukunftsorientierten Ausrichtung des Betriebs ist Natalie Frühwirth bestens für die Herausforderungen des Marktes gerüstet."
Viel Erfolg! alles Gute.