Warum Schüler im Unterricht ihr Handy abdrehen wollen
BAUMGARTENBERG. Die Jugend liebt ihr Smartphone – aber vorwiegend in der Freizeit, wie ein OÖN-Workshop im Euro-Gym Baumgartenberg aufzeigte.
Keine Frage, die Schüler der 4c-Klasse des Europagymnasiums Baumgartenberg sind Smartphone-Freaks. Jeder der 20 Schüler besitzt ein Internethandy, alle benutzen es täglich. Damit liegen sie über dem Schnitt: Laut einer Jugendmedienstudie aus dem Jahr 2015 besitzen sechs von zehn Elf- bis 14-Jährigen ein Smartphone, 44 Prozent nutzen es täglich. Kathrin hört mit ihrem Handy am liebsten Musik und kommuniziert in den sozialen Netzwerken. Karl liebt es zu zocken: "Meistens spiele ich Pokemon Go."
Im Unterricht muss ihr Handy laut Schulordnung jedoch ausgeschaltet sein. Und das finden die meisten Schülerinnen und Schüler auch gut so. Sie scheinen regelrecht froh, auch einmal offline sein zu können, wie sie beim Workshop mit den OÖNachrichten erzählten. "Das Handy sollte im Unterricht nicht zum Alltag werden", meint etwa Kathrin. "Man kann es ja eh zu Hause oder in der Freizeit nutzen." Judith findet es wichtig, in der Schule mit den modernen Medien vertraut gemacht zu werden: "Aber das geht am Computer oder Laptop besser. Das Handy ist dafür für meinen Geschmack einfach zu klein." Für Marlene ist der persönliche Bezug zum Lehrer beim Lernen wichtig: "Googeln könnte ich zu Hause auch."
Doch natürlich gibt es auch gegenläufige Meinungen. So meint etwa Karl, dass er sich mathematische Inhalte besser über Videos einprägen könne. "Und was machst du, wenn du eine Frage hast?", will Marlene wissen. Das sei kein Problem, meint ihr Mitschüler: "Dann schaue ich auf gutefrage.net nach!"
Meinungen
"Das Handy ist für den Unterricht zu klein, wichtige Programme sind nicht drauf.“
Judith, 14, Grein
„Wir nutzen Handys in der Freizeit genug. Im Unterricht sollten andere Medien eingesetzt werden.“
Felix, 13, Arbing
„Lernen am Handy finde ich anstrengend. Ich lerne lieber mit Büchern als im Internet.“
Marlene, 14, Saxen
„In bestimmten Fächern kann das Handy gut eingesetzt werden, etwa zum Lernen von Sprachen.“
Felix, 14, Saxen
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"Digital" bedeutet gegenüber "analog" erstmal speicherfähig.
Das gilt für Töne/Sprache ebenso wie für Bilder. Da geht nix verloren, wenn das Gerät einen halben Tag ausgeschaltet ist, die "Daten" bleiben beim Provider, beim "Server" liegen. No panic.