"Man sollte Ehrenamtlichen nicht das Schreiben von Dienstplänen aufbürden"
LINZ. "Strukturförderung": Rettungs- und Sicherheitsorganisationen wollen mehr hauptamtliche Kräfte anstellen, die die ehrenamtlichen Helfer unterstützen sollen
Sie sind rasch zum Löschen da, wenn es brennt, führen Krankentransporte durch und leisten Erste Hilfe oder machen sich im Gebirge auf die Suche nach vermissten Wanderern. Ohne die Zigtausenden Freiwilligen in Oberösterreich wären die Rettungs- und Sicherheitsorganisationen nicht da, wenn sie gebraucht werden.
Im Vorjahr haben die Vereinsverantwortlichen zusammen mit den OÖN das Freiwilligen-Manifest erarbeitet, um ehrenamtliche Arbeit zu fördern und die Bedingungen zu verbessern.
Heute tagt dazu der Freiwilligenrat in Linz. Ganz oben auf der Agenda steht dabei der Ruf nach einer "Strukturförderung", die vom Land finanziert werden soll. Damit wollen die Organisationen mehr hauptamtliche Kräfte einstellen, die für Freiwillige ein attraktiveres Umfeld schaffen, wie Rotkreuz-Präsident Walter Aichinger, der Vorsitzende des Freiwilligenrates, in den OÖN bereits argumentiert hat. Dem schließen sich die Kollegen von Feuerwehr, Samariterbund und Bergrettung an.
"Wir wollen damit ins Bewusstsein rufen, dass sich das Ehrenamt nicht selbst generiert", sagt auch Christian Wagner, Landessekretär des Samariterbundes in Oberösterreich. Man solle Ehrenamtlichen "nicht auch noch Verwaltungsagenden aufbürden, etwa das Schreiben von Dienstplänen und die Verwaltung der Mitglieder". Dafür gebe es in größeren Unternehmen eine Personalabteilung, "das gehört auch in unseren Bereichen verstärkt", sagt Wagner. Wie hoch diese Strukturförderung sein solle, könne man noch nicht beziffern.
Unterstützung bei Jugendarbeit
"Um Nachwuchs zu finden, setzen wir voll auf die Jugendarbeit", sagt Markus Voglhuber vom oberösterreichischen Landesfeuerwehrverband. Doch die Zeiten hätten sich geändert, die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen sei aufwendiger geworden. "Es braucht heute in der Jugendarbeit mehr Fachlichkeit und Hauptamtlichkeit", sagt Voglhuber. Daher brauche es mehr professionelle Kräfte, die die Freiwilligen auch in diesem Bereich unterstützen würden.
Ähnlich sieht es Christoph Preimesberger, Landesleiter der oberösterreichischen Bergrettung. Die Zahl der organisatorischen Aufgaben, von der Einsatzdokumentation bis hin zu den Finanzen, werde nicht weniger. "Im Gegenteil." Etwa 50 Prozent der Aufgaben eines Ortsstellenleiters bestehe aus Verwaltungsagenden.
"Professionelle Kräfte können uns hier viel Arbeit abnehmen", sagt Preimesberger, Die Bergrettung habe eine 35-Stunden-Kraft engagiert, "aber das wird in Zukunft nicht reichen". So sei es zum Beispiel ein großer Aufwand, die Notfallsanitäterausbildung von Bergrettern jedes Jahr zertifizieren zu lassen, sagt der Chef der Bergrettung.
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