Warum Leonding Abschied von der alten Kaiserlinde nehmen muss
LEONDING. Gestern musste der markante Baum umgeschnitten werden, nachdem Pilzbefall den Stamm massiv geschwächt hatte.
In Leonding kennen sie fast alle: die mächtige Kaiserlinde auf dem Vorplatz zwischen der Rückseite des 44er-Hauses und dem Eingang zur alte Pfarrkirche. Sie wurde am 19. November 1898 im Gedenken an die ermordete Kaiserin Elisabeth gepflanzt. Mehr als 120 Jahre hat sie Schatten gespendet und das Ortsbild maßgeblich mitgeprägt, seit gestern ist sie Geschichte.
Schwerer Pilzbefall schwächte den Baum
Am 30. Mai musste die alte Linde umgeschnitten werden. Der Grund ist ein Pilzbefall. Bereits vor fünf Jahren musste die Krone gestutzt werden, nachdem einer der Hauptäste vom geschwächten Baumstamm heruntergebrochen war. Anders als erhofft, kam der Baum aber nicht mehr zu Kräften. Als nun ein weiterer, noch gefährlicherer Baumschädling, der holzzerstörende Brandkrustenpilz, entdeckt wurde, war sein Schicksal besiegelt. Probebohrungen durch einen Baumpfleger brachten zutage, dass nur noch eine minimale Restwandstärke vorhanden und die Standsicherheit somit nicht mehr gegeben war. Der Baum musste deshalb umgehend wegen "Gefahr in Verzug" entfernt werden.
Ganz verschwinden wird der Baum aber vermutlich nicht. Zumindest der morsche Stamm könnte als Öko-Totholzstamm beim Leondinger Bienenlehrpfad eine neue Rolle bekommen.