Warum ich mich auf 2024 freue

Die Tage vor Silvester werden gemeinhin dazu genutzt, sich gute Vorsätze für das neue Jahr zu verpassen. Ich mag den moralischen Beigeschmack dieses Brauchs nicht. Er erinnert mich an die "Gewissenserforschung", die uns der Pfarrer vor dem Beichten immer eindringlich empfahl. Ich denke viel lieber darüber nach, worauf ich mich im neuen Jahr freue. Und da gibt es einiges.

Ich will ab 2024 meine Mountainbike-Leidenschaft um die Facette Schwammerlsuchen erweitern. Mit etwas Finderglück könnte sich dadurch eine wunderbare Viererkette eröffnen: mit dem Bike durchs Gebirge streifen, zwischendurch im Unterholz herumwuseln, zu Hause dann gemütlich kochen und am Ende fein essen. Ich sage nur: Schwammerlravioli.

Während der Feiertage machten wir einen Ausflug mit Zug und Bus (Linie 150) zum Fuschlsee. Das war so schön, dass ich mich schon jetzt darauf freue, mein Klimaticket nächstes Jahr auch für Busfahrten zu nutzen. Das ermöglicht nette Wanderungen von A nach B. Ich denke an eine Tour von Obertraun auf den Sarstein und von dort zum Pötschenpass. Oder an eine Wanderung von Grünau nach Steyrling.

Worauf ich mich extrem freue, ist das Bepflanzen unserer neuen Kräuterspirale im Frühjahr. Ich baute sie im Herbst im Garten auf. Hier meine Wunschfamilie in aufsteigender Spiralrichtung: Schnittlauch, Estragon, Zitronenmelisse, Bohnenkraut, Majoran, Thymian, Salbei und Rosmarin.

Apropos Garten: Im Frühjahr werde ich meinen Hummelkasten wieder aufstellen und einen zweiten Versuch starten, mir eine Königin zu angeln. Im Vorjahr ließ mich Isolde bekanntlich schon nach einigen Tagen sitzen. Mittlerweile ist sie tot, aber andere Königinnen haben auch einen pelzigen Rücken, auf den ich mich freue.

Mit Freude sehe ich auch dem Fußball entgegen. Ich habe mir vorgenommen, mir nächstes Jahr zwei, drei LASK-Heimspiele zu vergönnen. Wenn man den Bolzplatz meiner Union Gschwandt gewohnt ist, beeindruckt die neue Linzer Arena schon. Weiters wollen mein Sohn und ich an einem Sommerabend einmal gemeinsam auf der Terrasse Zigarre rauchen. Wir reden so lange davon.

Gerade fällt mir auf, dass die schönsten Dinge im Leben wenig bis gar nichts kosten. Und sie sind praktisch klimaneutral. Das ist ein Lichtblick, finde ich.

Trotzdem wird es meine persönliche Klimabilanz im März 2024 hässlich verhageln, und zwar aus eigener Verantwortung. Ein wenig ist es auch die Schuld der ÖVP im Bezirk Vöcklabruck. Mehr dazu nächstes Mal.

An dieser Stelle schreiben abwechselnd Ulrike Rubasch und Edmund Brandner.