Trauner empfinden Verkehr als größte Herausforderung
TRAUN. Ergebnisse der Bürgerbefragung liegen nun vor - sie dienen als Basis für politischen Masterplan.
107 Seiten stark ist der nun fertiggestellte Ergebnisbericht der großen Trauner Bürgerbefragung. Insgesamt wurden dafür 2.133 Fragebögen von der Fachhochschule Oberösterreich ausgewertet, knapp 19 Prozent aller Trauner Haushalte haben somit an der Umfrage teilgenommen.
Der Trauner Bürgermeister Karl-Heinz Koll (VP) ist erfreut über die hohe Teilnahmequote, diese zeige, dass es den Traunern wichtig ist, ihre Stadt aktiv mitzugestalten. Die vorliegenden Ergebnisse sollen, das bekräftigte Koll heute einmal mehr, die Basis für künftige politische Schwerpunktsetzung sein. In den kommenden Wochen sollen nun gemeinsam mit allen Gemeinderatsfraktionen und Verwaltungsmitarbeitern konkrete Maßnahmen erarbeitet werden.
Die ersten davon sollen beim Bürgermeisterempfang am 20. März präsentiert werden. Der vollständige Bericht ist auf der Projektwebsite (www.wir-gestalten-traun.at) abrufbar.
Mehr Grünflächen in der Stadt
Als größte Herausforderung empfanden die teilnehmenden Trauner den Verkehrsbereich. Zentrale Bausteine aus Sicht der Befragten sind hier die Sanierung von Straßen, der Ausbau des öffentlichen Verkehrsangebotes und des Radwegenetzes sowie Verkehrsberuhigungsmaßnahmen.
Auf Platz eins bei der Frage „Wofür soll die Stadt Traun Geld ausgeben?“ waren Klimaschutzmaßnahmen, auf Platz zwei schlug sich wiederum das Verkehrsthema (Sanierung des Straßennetzes) nieder. Klar sprachen sich die Teilnehmer auch für den Ausbau von Grünflächen und gegen deren Verbauung aus. Damit sieht sich Koll in seiner Meinung, dass Traun keine zubetonierte Vorstadt von Linz werden solle, bestärkt.
Wunsch nach Sauna ist groß
Mit Blick auf das Badezentrum warteten die Ergebnisse mit einer kleinen Überraschung auf. Mit Abstand am meisten wünschten sich die Befragten hier eine Sauna. Zur Erinnerung: Eine solche gab es bereits einmal, diese wurde 2020 allerdings geschlossen. Der notwendige politische Beschluss fiel damals einstimmig. Die Gründe: schwächelnde Besucherfrequenz und hohe Sanierungskosten. Thema abseits davon war etwa der Wunsch nach einer Rutschanlage und einem Ausbau Richtung Wellnesscenter. Koll kündigte an, dass es kommendes Jahr einen Bäderausschuss geben soll, wo unter Beteiligung der Bürger, ein Konzept über die künftige Gestaltung des Badezentrums erarbeitet werde.
Manche Aussagen des Berichtes seien differenziert zu betrachten, sagte Koll beim heutigen Pressegespräch. Diese seien teils widersprüchlich. So sei zum einen sei der Wunsch nach leistbarem Wohnen groß, gleichzeitig solle nicht mehr verbaut werden. Ähnlich die Situation beim Mitgrationsthema: Einerseits werde das als Herausforderung wahrgenommen, gleichzeitig solle hier eingespart werden. „Das kann sich nicht ausgehen.“
Erfreulich sei aber, so Koll, dass die Zufriedenheit mit dem Freizeit- und Kulturangebot groß ist, ebenso wird die Gastronomiesituation als sehr positiv wahrgenommen. Stolz ist er auch darauf, dass sich die Trauner „so stark mit ihrer Stadt identifizieren“.
Wurden da alle wichtigen Fragen gestellt ?