Städtische Seniorenheime in Not: Linz muss 6,5 Millionen Euro zuschießen
LINZ. Eine Folge: Seniorenheim-Gesellschaft verkauft ihre 18 betreubaren Wohnungen.
Die Seniorenheime der Stadt Linz sind ein Pflegefall. Damit die zehn Einrichtungen, die 1190 betagten Bewohnern Platz bieten, heuer finanziell über die Runden kommen, muss die Stadt weitere 6,5 Millionen Euro zuschießen. Völlig überraschend verständigte der Linzer Finanzreferent und Bürgermeister Klaus Luger (SP) gestern die Gemeinderatsfraktionen, dass dieser Punkt zusätzlich auf die Tagesordnung der heutigen Sitzung des Finanzausschusses des Gemeinderates kommt.
Damit die Stadt für diesen neuerlichen Zuschuss keinen neuen Kredit aufnehmen muss, wird Geld im Budget eingespart und an die vom Magistrat ausgegliederte Seniorenzentren Linz GmbH (abgekürzt: SZL) überwiesen. "Durch die noch gute Konjunktur und Einsparungen sind Umschichtungen aus dem städtischen Haushalt möglich", sagt Stadtfinanzdirektor Christian Schmid im OÖNachrichten-Gespräch.
Zwei Millionen für Kreditinstitut
Ursachen für den zusätzlichen Finanzbedarf der Seniorenheime seien Verbesserungen für das Pflegepersonal wie mehrstufige Gehaltserhöhungen und die Einführung der 39-Stunden-Woche, sagt Finanzchef Schmid. Als weiteren Grund für den neuerlichen Finanzzuschuss nennt Christian Schmid die Umstellung des Stadtbudgets von der Kameralistik (einfache Buchführung) auf Doppik (doppelte Buchführung wie in der Privatwirtschaft).
Vom 6,5-Millionen-Zuschuss gehen 4,5 Millionen Euro direkt an die SZL, zwei Millionen zahlt die Seniorenzentren-Gesellschaft an jene Bank, bei der sie einen Sieben-Millionen-Euro-Kredit laufen hat.
Weiters gibt es drei Maßnahmen. Erstens: Das Haus 3 des Seniorenzentrums Spallerhof wurde vermietet. Dort sind nun Kinderbetreuungseinrichtungen, Vereine und Schulräume untergebracht. Die Mieterlöse gehen an die Seniorenheim-Gesellschaft. Zweitens: Die 18 betreubaren Wohnungen, die die Stadt beim Seniorenzentrum Neue Heimat besitzt, werden verkauft. "Bestehende Mietverträge werden aber nicht geändert", so Sozialreferentin Vizebürgermeisterin Karin Hörzing (SP). Drittens: Externe Fachleute untersuchen die Organisation der Seniorenheim-Gesellschaft.
Mehr Freiwillige gesucht
Mehr freiwillige Mitarbeiter für die Seniorenbetreuung will die Stadt Linz künftig gewinnen. Derzeit leisten 300 Menschen Besuchsdienste in den Linzer Seniorenheimen, besuchen dort einsame Menschen. Weitere Freiwillige sind auch bei „Essen auf Rädern“ tätig. Bei dieser Aktion werden 1050 Linzerinnen und Linzer mit warmem Essen beliefert.
Die freiwilligen Dienste werden voraussichtlich auch im neuen Sozialprogramm der Stadt Linz verankert. „Neun Arbeitsgruppen, in denen auch Fachleute der Kepler-Universität und von Fachhochschulen tätig sind, arbeiten derzeit am Sozialprogramm“, sagt die Linzer Sozialreferentin Vizebürgermeisterin Karin Hörzing (SPÖ). In Kraft treten soll der neue Plan im Jahr 2020.
In den Stadtteilen Spallerhof und Bindermichl gibt es bereits ein Projekt gegen Vereinsamung von Senioren. Die Stadt arbeitet dabei mit dem Land zusammen.
Pioniere im Dienst für andere: Diakoniewerk wird 150 Jahre
Festgenommen: Linzer (52) bedrohte Nachbarn und Polizisten
Feuerwerk am Urfahraner Markt wetterbedingt verschoben
Mit 103 km/h durch Linz gerast: 43-Jährige muss Führerschein abgeben
Interessieren Sie sich für diesen Ort?
Fügen Sie Orte zu Ihrer Merkliste hinzu und bleiben Sie auf dem Laufenden.
Auch wenn ich mich wiederhole. Geld und SPÖ, das passt einfach nicht.
Wäre der Versager Luger Geschäftsführer eines Unternehmens, hätte er längst Konkurs anmelden müssen.
Fährt die Frau Hörzig auch einen SUV mit 400 PS ?
Da sie nur eine Frau ist, genügen 200 PS .
Den Chauffeur kann man allerdings nicht halbieren, daher teilt sie den Burschen mit einer anderen Frau.
“Völlig überraschend” fehlen jetzt also “6,5 Millionen Euro” - echt jetzt?!
Als Linzer und Steuerzahler bin ich da schon ein Stück weit irritiert.
Wer ist in Linz eigentlich für derartige Überraschungen bei Finanzangelegenheiten letztendlich zuständig bzw. gar verantwortlich? Eine rhetorische Frage...