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Konzepte für ein kühles Linz

Von Julia Popovsky, 12. August 2019, 05:04 Uhr
Konzepte für ein kühles Linz
Bild: APA/HERBERT NEUBAUER

LINZ. Schon 2017 präsentierte die Umweltanwaltschaft mit Initiativen Vorschläge gegen die Hitze in der Stadt. Umweltanwalt Donat: "Vorschläge gibt es genug, es ist Zeit, vom Reden zum Handeln zu kommen."

Kaum eine Woche vergeht ohne einen Vorschlag, wie die Hitze in der Stadt erträglicher gemacht werden könnte: Quer über alle Fraktionen haben die Linzer Stadtpolitiker dieses Thema für sich entdeckt. Ganz neu ist die Problematik freilich nicht. Konzepte, was konkret umgesetzt werden könnte, gibt es bereits viele.

So hat der oberösterreichische Umweltanwalt Martin Donat bereits im Jahr 2017 gemeinsam mit Vereinen und Initiativen Vorschläge vorgelegt, wie die Landeshauptstadt "grüner" und damit auch kühler werden könnte. Passiert ist seither allerdings wenig. Nun sei es Zeit, die Konzepte aus der Schublade herauszuholen. "Vorschläge gibt es genug, es ist Zeit, vom Reden zum Handeln zu kommen", ist Donat überzeugt. Der Umweltanwalt plädiert für die Sichtung aller bereits vorhandenen Ideen und eine Kategorisierung mittels Ampelsystem: "Damit klar wird, was machbar ist und was nicht." Zudem brauche es einen Plan, der festlegt, wer welche Maßnahmen "wie und wann umsetzt" und wie diese finanziert werden.

Best-Practice-Beispiele

Sinnvoll wäre es, einzubeziehen, wo in nächster Zeit ohnehin Baumaßnahmen geplant sind: "Und sich dort etwa anzuschauen, ob eine Allee angelegt werden könnte." Wenn am Boden kein Spielraum für Maßnahmen sei, sollte nicht nur im Dachbereich auf Begrünungen gesetzt werden: "Wir reden immer von klimafitter Stadt, da sollte man auch prüfen, wo eine vertikale Gebäudebegrünung umgesetzt werden kann."

Donat wünscht sich Musterstraßenzüge bzw. begrünte Gebäude, die zeigen, wie eine Umsetzung aussehen könnte: "Denn ein konkretes Beispiel bringt viel mehr als Informationsbroschüren alleine." Eignen würden sich dafür etwa Gebäude der Stadt oder des Landes: "Man könnte sich etwa das Ars Electronica Center anschauen oder das Neue Rathaus."

Auch die Stockhofstraße mit ihren Naturdenkmälern würde sich eignen: "Der Straßenzug könnte mit anderen Bäumen ergänzt werden, in der Mitte des Kreisverkehrs ist viel Platz, wo ein Baum gesetzt werden könnte." Wichtig sei zudem die Stärkung von sanften Mobilitäts- und Grünachsen: "Beispielsweise von der Landstraße bis zur Gebietskrankenkasse und zum UKH, bzw. hinüber bis zum Schillerpark und weiter Richtung Bauernberg", sagt Donat. Gerade für intensiv genutzte Bereiche in der Stadt sei so ein Netz, bei dem die Grünbereiche verstärkt und verbunden werden, notwendig: "Weil mit dem Wachstum der Stadt die Flächennutzung immer intensiver wird." Solche Achsen würden nicht nur die Lebensqualität erhöhen, sondern auch den Lebensraum für Insekten und Vögel erweitern.

Die angekündigten tausend neuen Bäume für die Innenstadt seien ein erster Schritt. "Aber es müssen noch viele weitere folgen", sagt Donat, der sich für die Erhaltung der Linzer Grüngürtel ausspricht. Diese sollten "nicht leichtfertig aufgegeben" werden: "Man muss diese Grüngürtel als Erholungs- und Infrastruktur betrachten und nicht immer nur als Baulandreserve."

Vorschläge für weniger Hitze in der Stadt

Grüne Fassaden im Stadtgebiet

Im Kampf gegen die Hitze setzt Umweltstadträtin Eva Schobesberger (Grüne) auf natürliche Klimaanlagen in Form von Dach- und Fassadenbegrünungen: Deshalb gibt es nun eine finanzielle Unterstützung der Stadt für Linzer, die ihre Fassade begrünen wollen.

Ein Projekt zur Förderung wurde zwar noch nicht eingereicht: „Aber es gibt bereits viele Anfragen und Interessenten“. Damit in Linz bald mehr „grüne“ Häuser zu sehen sind, sollte auch die Stadt und die Firmen der Unternehmensgruppe mit gutem Beispiel vorangehen, so Schobesberger. So würde sich etwa das Neue Rathaus für eine Fassadenbegrünung anbieten.

Parks auf den Dächern

Auch der für Infrastruktur zuständige Vizebürgermeister Markus Hein (FP) möchte im oder besser auf dem Neuen Rathaus ein Vorzeigeprojekt verwirklichen: Denn dessen Dach wäre, so Hein, für die Errichtung eines Dachparks „bestens geeignet.“ Die Rathausterrassen, die eine Fläche von rund 10.000 Quadratmetern umfassen, seien zwar bereits jetzt zum Teil bepflanzt, allerdings gebe es auch viele mit Waschbeton zugepflasterte Bereiche, die eine große Hitzeentwicklung begünstigen würden. „Mit einem Dachpark könnte eine attraktive Erholungsfläche entstehen, die öffentlich zugänglich ist“, sagt Hein, der als Vorbild die deutsche Stadt Bochum anführt. Geht es nach ihm, sollen künftig nicht nur bei Neubauprojekten solche innovativen Ansätze umgesetzt werden: „Es sollten auch bestehende große Betonflächen umgestaltet werden.“ Deshalb werde die freiheitliche Fraktion in der Gemeinderatssitzung im September die Prüfung und gegebenenfalls die Umsetzung eines Dachparks auf den Terrassen des Neuen Rathauses beantragen.

Mehr Bäume für die Innenstadt

Zur Kühlung der Hitze in der Innenstadt sollen auch neu gepflanzte Bäume ihren Beitrag leisten: Kürzlich kündigte Grünreferent Vizebürgermeister Bernhard Baier (VP) eine Baumpflanz-Offensive für die Linzer Innenstadt an. In den nächsten drei Jahren sollen 1000 zusätzliche Bäume – etwa entlang von Straßenzügen – gepflanzt werden. Linzer, die sich in ihren Straßen Bäume wünschen, können per Mail an vbgm.baier@mag.linz.at ihre bevorzugten Standorte bekannt geben. Diese Möglichkeit wurde von den Bürgern auch bereits fleißig genutzt: Innerhalb einer knappen Woche seien bereits 150 Wunschstandorte bekannt gegeben worden, heißt es aus dem Büro von Baier.

 

 

 

 

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Autorin
Julia Popovsky
Redakteurin Politik
Julia Popovsky

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17  Kommentare
17  Kommentare
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londp (347 Kommentare)
am 12.08.2019 17:27

Einstweilen werden noch fleißig Grünflächen zubetoniert, auch mit öffentlichem Geld. Beispiel: der neue Campus der Kepler Universitätsklinik. Wo früher der AKH Park war, werden bald Beton und Steinplatten den Boden versiegeln: https://bit.ly/2yT1GDc

Gründach? Bäume? Fehlanzeige. Auskunft der Stadt Linz auf eine Anfrage zur Auswirkung auf das Mikroklima: Die Gebäude werden den Bauplänen entsprechen, aus.

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FreundlicherHinweis (15.581 Kommentare)
am 12.08.2019 17:57

Es ist ja auch völlig falsch, die zukünftige Lehr- und Forschungsstätte der angehenden Ärzte und Ärztinnen direkt beim größten Krankenhaus in OÖ zu errichten. *ironieoff*

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londp (347 Kommentare)
am 12.08.2019 22:36

Häh? "Lehr- und Forschungsstätten der angehenden Ärzte und Ärztinnen" müssen zu 100% zubetoniert sein? Ohne Gründach oder Bäume -- ist das ein Gesetz oder so?

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am 12.08.2019 11:03

ich habe auf einer internetseite gesehen,daß man Haltestellen am dach auch begrünt hat.war eigentlich auf der Witzseite,aber waere trotzdem eine gute Idee.

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am 12.08.2019 17:05

Habe vorher einen fernseh-Bericht gesehen, wo die Haltestellen tatsächlich am Dach bepflanzt sind. Ich denke es ist in den Niederlanden.

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am 12.08.2019 11:01

vielleicht ein bisschen mehr Springbrunnen und bäume.beim Bahnhof wo ein brunnen ist und die bäume im park,ist immer ein angenehmes lüfterl.

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rowado (290 Kommentare)
am 12.08.2019 10:12

Da wird gerade im Hafen ein Parkhaus und riesige Parkfläche ohne Bäume gebaut, da könnte man gleich ansetzen und etwas grünes hinpflanzen.
Auch die drei Brücken könnte man begrünen, Beispiele dafür gibts ja genug.

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FreundlicherHinweis (15.581 Kommentare)
am 12.08.2019 11:01

Die "riesige Parkfläche" hinter dem Parkhaus ist keine. Das ist das sogenannte "Ingate", also die Kontroll-Schleuse für den hereinkommenden Frachtverkehr.

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haspe1 (23.645 Kommentare)
am 12.08.2019 08:17

Bin schon gespannt, ob die Fassade des neuen Rathauses dann so hübsch begrünt werden wird und wer sich dann um diese Fassade kümmern wird.

Vielleicht die Damen und Herren Magistrats-Bediensteten selbst in ihrer Dienstzeit, angeleitet durch die Hobby-Gartlerin Stadträtin Schobesberger, die dann Kurse veranstalten könnte, wie man die Pflanzen richtig pflegt?

Irgendjemand muss dann noch das Ungeziefer beseitigen und dafür sorgen, dass die Fassade dabei keinen Schaden nimmt (Wasser-Schäden etc.)

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londp (347 Kommentare)
am 12.08.2019 17:20

Lieber Hobby-Komiker: Alles kompletter Holler. Wenn das korrekt ausgeführt ist, braucht die Begrünung minimale Pflege, schadet dem Untergrund nicht (richtige Pflanzenwahl) und wird automatisch bewässert. In Singapur werden 30-stöckige Hochhäuser begrünt -- da soll das Neue Rathaus nicht gehen?

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SchuldirektorChristophLudwig (1.599 Kommentare)
am 12.08.2019 07:48

Meines Wissens hat die Stadt Linz gar kein Geld!

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FreundlicherHinweis (15.581 Kommentare)
am 12.08.2019 10:12

Mehr als Sie.

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NeujahrsUNgluecksschweinchen (26.451 Kommentare)
am 12.08.2019 07:12

Stockhofstraße: Da wurde erst vor kurzem ein prächtiger Baum zu Gunsten des Kreisverkehrs eliminiert.
Bis das ein neuer IM Kreisel dessen Größe und Leistungsfähigkeit - falls überhaupt - erreicht, vergehen Jahrzehnte!

Neues Rathaus: Ja, es wurde schon ursprünglich begrünt geplant, Blumentröge vor den Fenstern, zahlreiche Dachterrassen, die nach Selbstmorden und aus Sicherheitsgründen - Schutz von Magistratsmitarbeitern) weitestgehend nicht mehr öffentlich zuglänglich sind.
Allerdings wurde nach der Erstbepflanzung nur noch "verwaltet" und nichts erneuert und ergänzt. Dementsprechend traurig sind die Restbestände.
Die Landesgartenschau gemeinsam mit Wilhering, wo eine Erneuerung und Neupräsentation der Rathausbegrünung angedacht war, wurde vom Land "eingespart".

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csac1001 (1.544 Kommentare)
am 12.08.2019 06:42

Von Rückbau brachstehender versiegelter Flächen spricht weiterhin keiner.

Diese leeren Parkplätze, Industrieleichen oder anderer Betonkomplexe, die irgendwann man hingekleckst wurden stehen und stehen und heizen und leiten Oberflächenwasser ab und sind zudem keine Schönheit.

Sollten bei gewisser Zeit unbenütztem Leerstand auch rückgebaut werden mÜssen - insbes. große Betonflaechen

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NeujahrsUNgluecksschweinchen (26.451 Kommentare)
am 12.08.2019 07:01

zB. das Urfahranermarktgelände... (-:

Wo bleibt die Umsetzung der teils innovativen Konzepte?

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SchuldirektorChristophLudwig (1.599 Kommentare)
am 12.08.2019 07:49

....an der Dummheit einzelner Vorschläge gescheitert! z.B. Seilbahn bis zum Pleschingersee usw.

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SchuldirektorChristophLudwig (1.599 Kommentare)
am 12.08.2019 07:51

Das Urfahrmarktgelände - diese Betonfläche - dient der "Volksbelustigung" - schon vergessen!? 2 Mal im Jahr findet dort der Urfahraner Markt statt, das sollte dann ohne Gummistiefel möglich sein, diesen zu besuchen!
Also was kommt daher vorher - Abschaffung des Urfahraner Marktes! Klar oder!

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