Halb Asten lässt bei Friseurin Carola Haare für Haiti
ASTEN. Mit einer kuriosen Idee sammelt Carola Weinberger (26) Geld für die Erdbebenopfer in Haiti: Am 8. Februar schneidet sie in ihrem Friseursalon „Hair C“ gratis die Haare – bezahlt wird mit einer Spende. Eine Aktion, die in Asten ungeahnte Wellen schlug.
OÖN: Frau Weinberger, erkennt man in Asten die Leute mit Herz in Zukunft an ihren Haaren?
Weinberger: (lacht) Das glaube ich nicht. Jedem werden die Haare so geschnitten, wie er will.
OÖN: Gibt’s einen eigenen Haiti-Schnitt?
Weinberger: Nein. Jeder, der an diesem Tag kommt, erhält seinen individuellen Haiti-Schnitt. Mir geht es darum, dass die Menschen dazu animiert werden, Geld zu spenden. Sie haben was davon, nicht nur das gute Gewissen, sondern auch einen guten Haarschnitt.
OÖN: Was passiert an diesem Tag?
Weinberger: Es ist ein Montag, an dem wir normal geschlossen haben. Wir vergeben keine Termine, sondern jeder kommt der Reihe nach dran. Und wenn Leute einfach so auf ein Glaserl Sekt kommen, taugt uns das natürlich auch.
OÖN: Ist diese Aktion mehr als ein PR-Gag?
Weinberger: Es geht uns da überhaupt nicht um die Werbung. Wir haben überlegt, was wir tun könnten – außer einfach nur ein paar Euro spenden. Und damit Haiti nicht in Vergessenheit gerät, haben wir die Aktion erst für den 8. Februar angesetzt.
OÖN: Wie reagieren die Leute auf die Aktion?
Weinberger: Sehr positiv. Der Bürgermeister hat uns spontan einen Postwurf in ganz Asten zugesagt, der Spar-Markt spendiert uns Sekt und Getränke, von der Firma Wella bekommen wir das Haarshampoo und Pflegeprodukte. Wir haben auch alle großen Firmen in Asten angerufen. Da gab es nur positive Rückmeldungen. Das hat eine Welle der Hilfsbereitschaft ausgelöst. Wir mussten nur sagen, dass wir was machen, und alle waren begeistert.
OÖN: Man merkt die Betroffenheit bei den Leuten?
Weinberger: Ja, den Menschen ist das wichtig.
OÖN: Ist der Ort dadurch ein wenig zusammengewachsen?
Weinberger: Ja, man merkt, dass viel darüber geredet und diskutiert wird. Ich habe mir nicht gedacht, dass wir damit so viel auslösen.
OÖN: Was hat Sie an den Bildern, die nach dem Beben zu uns kamen, am meisten berührt?
Weinberger: Die Verzweiflung. Da geht’s ums nackte Überleben. Die haben vorher schon nichts gehabt, und jetzt haben sie noch weniger.
OÖN: Was ging Ihnen durch den Kopf?
Weinberger: Ich versuche mich in die Leute hineinzuversetzen. Was wäre, wenn mir so etwas passiert? Dann wäre ich froh, wenn mir jemand hilft.
OÖN: Sind Sie ein hilfsbereiter Mensch?
Weinberger: Ja, das war ich schon immer. Wenn jemand die Tasche auf den Boden fällt, hebe ich sie auf. In meiner früheren Arbeit war ich immer das Sprachrohr für die Lehrlinge.
OÖN: Warum ist Ihnen das so wichtig?
Weinberger: Das war schon immer so. Das ist das gute Karma. Ich bin überzeugt, dass alles Gute, das man tut, wieder zurückkommt.
OÖN: Ist das Ihre erste Charity-Aktion?
Weinberger: Ja.
OÖN: Nervös?
Weinberger: Ja. Ich hoffe, dass alles so wird, wie ich mir das vorstelle, und dass die Leute auch halten, was sie versprechen.
OÖN: Glauben Sie, dass Sie durch Ihre Aktion die Welt ein Stückchen besser machen können?
Weinberger: Für kurze Zeit vielleicht. Dann wird wieder alles so weiterlaufen wie bisher. Aber trotzdem finde ich es einfach toll, dass die Welt so zusammenhält, wenn irgendwo eine Katastrophe passiert. Da will ich mithelfen.
....vor dieser großartigen aktion. absolut nachahmenswert. gehört eu - weit in die medien - vielleicht macht's ja schule?!
DIEEEEEE carola weinberger hat mir die haare geschnitten. und die ist nicht nur fesch sondern eine meisterin ihres fachs UND HAT KÖPFCHEN und was für eins. und ihre mutter AUCH ganz bezaubernd. ich muss dahiiiiiiiinnnnnn
die carola weinberger hat mir die haare geschnitten. und die ist nicht nur fesch sondern eine meisterin ihres fachs. und ihre mutter ganz bezaubernd. ich muss dahiiiiiiiinnnnnn!
...find ich dieses Engagement.
Statt Extrembergsteigen, HighspeedFallschirmspringen, o.ä. mal eine zivile Spitzenleistung!
Tolle Aktion!
wirklich originelle idee ! gratulation !
ist nur zu hoffen, dass der eine oder andere greise poster, mangels an haaren, trotzdem a paar euro für haiti übrig hat.
vielleicht reichen auch barthaare ?
p.s.: meinen beitrag hab i schon geleistet.
Mit Barthaaren kann ich nicht dienen.
Ich stimme dir voll zu, dass das eine originelle Idee ist. Es muss an den Schadstoffen der Mülldeponie liegen, dass es in Asten so viele außergewöhnlich tolle Menschen gibt.
die wen kennt.
Nämlich die OÖN-Redaktion den OÖN-Oberboss.
Vielleicht kann die Redaktion den Oberboss überreden, dass er eine Hälfte seines Welpenbarts opfert?
Klasse und nachahmenswert!