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Junge Männer und typisch weibliche Berufe: "Folgt euren Herzen"

Von Sabrina Payrhuber, 27. April 2015, 00:04 Uhr
Junge Männer und typisch weibliche Berufe: "Folgt euren Herzen"
González de Lara ist arbeitspädagogischer Assistent im Jugendwohnheim Linz. Bild: Kauder

LINZ. Das Projekt "Mannsbilder" öffnet Jugendlichen die Tür zu Sozial- und Gesundheitsberufen.

Männer als Kindergärtner oder Volksschullehrer: Vierblättriger Klee ist wohl leichter zu finden als diese Kombinationen. José Pedro González de Lara hatte in seiner Schulzeit einen Mann als Volksschullehrer. Ihn prägt diese Erfahrung bis heute. "Mein Lehrer war damals neben meinem Vater ein großes Vorbild", erzählt der 38-jährige arbeitspädagogische Assistent im Jugendwohnheim Linz. Er entschied sich für einen sozialen Beruf und will junge Männer ebenfalls dafür begeistern.

Aktuell beträgt der Männeranteil im Pflegebereich österreichweit 15,4 Prozent, in der Kinderbetreuung sind es nur zwei Prozent. Oberösterreich liegt mit 2,6 Prozent an männlichen Kinderbetreuern in der Altersgruppe der 15- bis 29-Jährigen im bundesweiten Spitzenfeld. Da wundert es nicht, dass González de Lara um männlichen Nachwuchs wirbt.

Vergangene Woche besuchten deshalb 19 Burschen des Bundesrealgymnasiums (BRG) Solar City am Projekttag von "Mannsbilder – Männer von morgen" das Jugendwohnheim Linz. Durch den direkten Kontakt sollen die jungen Männer aus erster Hand erfahren, was es bedeutet, als Erzieher in einem Wohnheim zu arbeiten.

Hier werden Jugendliche betreut, die es im Leben nicht leicht hatten. "Sie haben die Chance, einen Beruf zu erlernen. Und ich hab’ gemerkt, dass sie sich richtig reinhauen", sagt Marko Grubesa. Den 15-Jährigen beeindruckt, was die Betreuer leisten. Dennoch sind die Rollen noch klar verteilt: In den Werkstätten betreuen hauptsächlich Männer, in den Wohngemeinschaften sind es eher Frauen.

Beruf der Eltern beeinflusst

Dass Berufsbilder stark von den Eltern beeinflusst sind, weiß auch González de Lara. "Man sieht nur das, wofür man schon sensibilisiert ist", sagt er zu den jungen Männern aus dem BRG Solar City. Das muss aber nicht immer nur der väterliche Beruf sein: "Meine Mutter arbeitet im sozialen Bereich", sagt Johann Pham, "da hab’ ich mir auch Gedanken gemacht." Der 15-jährige Linzer sei sich jetzt schon sicher, dass er später Lehrer werden will. Sein Freund pflichtet ihm bei: "Dann unterrichten wir gemeinsam."

Insgesamt hatten 700 Schüler aus 36 Schulen die Möglichkeit, in Kinderbetreuungseinrichtungen, Krankenhäusern und Altenheimen zu schnuppern. Landeshauptmann-Stellvertreter Franz Hiesl (VP) begleitete den Besuch der Schülergruppe im Jugendwohnheim: "Bei der Erziehung steigt die Nachfrage nach männlichen Mitarbeitern. Es ist toll, dass sich die Burschen so interessieren." Wenn es um die Berufswahl oder andere Sorgen geht, hätten Männer oft größere Scheu, sich Hilfe zu suchen. Auf die Frage, ob die jungen Männer schon von der Männerberatung gehört hätten, erntet Richard Schneebauer Kopfschütteln. Er ist mitverantwortlich für das Projekt "Mannsbilder" und versucht den Jugendlichen klarzumachen, dass sie ihren Herzen folgen müssen. "Wenn euer Herz für einen typischen Frauenberuf schlägt, dann macht das."

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1  Kommentar
1  Kommentar
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( Kommentare)
am 29.04.2015 18:03

Berufswahl ist in der Regel keine Herzenswahl; es geht da sehr stark um rationale Abwägungen. DAS müsste man den jungen Leuten unabhängig vom Geschlecht beibringen.

Ich bin als Mann in einem Sozialberuf gelandet als ich realisiert haben, dass ich a) in meinem ursprünglich gelernten traditionellen Männerberuf trotz besserer Bezahlung meine Gesundheit riskiere b) der Sozialberuf mir insgesamt weniger abfordert wodurch ich auch in meiner Freizeit noch produktiv sein kann, d.h. meinen eigentlichen Interessen nachgehen kann c) in einem wirtschaftlich wechselhaftem Umfeld mehr Stabilität bekomme usw..

Mit "Herz" argumentieren zieht nicht besonders, schon gar nicht in den Sozialberufen. Das Ergreifen von "Herzensberufen" ist ein Luxus den viele Menschen nicht haben. Zudem kann man auch in einen Beruf hineinwachsen für den man zunächst keine (besondere) Liebe empfand.

Davon abgesehen gibt es für Männer Zwangsdienste; die, die den Zivi wählen "schnuppern" dann eh genug "Sozialluft" zwinkern

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