Lade Inhalte...
  • NEWSLETTER
  • ABO / EPAPER
  • Lade Login-Box ...
    Anmeldung
    Bitte E-Mail-Adresse eingeben
    Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse oder Ihren nachrichten.at Benutzernamen ein.

gemerkt
merken
teilen

Junge Linzerin packt in Afrika mit an

Von Von Renate Schiesser, 19. März 2010, 00:04 Uhr
Junge Linzerin packt in Afrika mit an
Ulrike Binder (hinten Mitte) in Ghana. Bild: Renate Schiesser

LINZ. Nicht warten, bis andere es tun, sondern selbst anpacken. Das hat sich die 24-jährige Sozialmanagementstudentin Ulrike Binder zum Motto gemacht. Mit einem Bekannten hat sie einen Verein gegründet und organisiert damit Hilfe für Menschen in Ghana.

OÖN: Frau Binder, sind Sie ein Gutmensch?

Binder: Nach dem gängigen Schema falle ich wahrscheinlich in diese Kategorie, ja. Man wird eben gleich in eine Schublade gesteckt. Das mag ich eigentlich nicht. Aber es stimmt: Ich gehe positiv auf die Menschen zu und schaue, dass ich aus jedem und jeder Situation das Beste heraushole.

OÖN: Ist Gutmensch für Sie ein Schimpfwort?

Binder: Naja, ich tue mir schwer damit, mich so einordnen zu lassen. Sicher, Menschen brauchen Kategorien, um Leute einzuteilen. Aber ich finde das zu einseitig. Auch dieser Begriff „naiv“, den man dann aufgedrückt bekommt... Wobei ich ganz bewusst naiv sein will.

OÖN: Sie sind naiv?

Binder: Aus Prinzip, ja. Naiv im positiven Sinn: sich nicht von ständigen Zweifeln hemmen zu lassen. Naiv als Gegenposition zur Angst.

OÖN: Was hat Sie denn bewogen, mit knapp über 20 Jahren Ihre Sachen zu packen und ein Hilfsprojekt in Ghana aufzubauen?

Binder: Die Wurzeln liegen schon in meiner Schulzeit. Ich habe mich immer für soziale Themen interessiert. Mein Rangehen war dann, dass ich meine Zeit und meine Arbeitskraft spenden kann.

OÖN: Was sagen Familie und Freunde zu Ihren Ambitionen?

Binder: Die stehen zum großen Teil hinter mir. Sicher, die Oma und meine Mutter machen sich Sorgen, wenn ich wegfahre. Aber sie trauen es mir zu und sagen, ich soll es machen, und stehen dann hinter mir. Und von meinen Freunden bekomme ich ganz viel Unterstützung, vor allem für unsere Party (siehe Stichwort, Anm.) und für die Homepage des Vereins. Es ist schon sehr schön, so etwas in die Welt zu setzen, und jeder kann dazu etwas beitragen.

OÖN: Weit weg von zuhause, abseits der Zivilisation, ganz alleine – hatten Sie nicht Angst, dass da etwas schiefgehen könnte?

Binder: Nein. Sicher bringt jede neue Situation Unsicherheit. Und so ganz allein in einer anderen Kultur... Da hab’ ich bei meinem ersten Besuch zwei Monate gebraucht, bis ich wirklich angekommen bin. Aber es hat alles geklappt. Auch von der Hygiene und mit Krankheiten hatte ich keine Probleme.

OÖN: Glauben Sie, dass Sie mit Ihrem Einsatz die Welt ein Stück besser machen können?

Binder: Ja, ich glaube, dass wir im Rahmen unserer Möglichkeiten etwas bewegen. Es liegt in unserer Verantwortung, etwas zu tun, wo wir so einen hohen Lebensstandard haben. Wir sind alle eine Menschheit, alle miteinander verbunden – daraus ergibt sich eine Verantwortung. Es klingt immer gleich ein bisschen kitschig, aber um es mit Mahatma Gandhi zu sagen: „Sei die Veränderung, die du dir für die Welt wünschst.“

OÖN: Was sind denn die Veränderungen, die Sie sich von der Politik oder der Welt wünschen?

Binder: Dass grundlegende menschliche Werte wieder eine Rolle spielen. Menschen werden zunehmend nach wirtschaftlichen Werten beurteilt oder nach ihrer Herkunft. Aber: Alle Menschen sind gleich an Würde und Recht geboren. Von der Politik wünsche ich mir, dass weniger von einer Wahl zur nächsten gedacht wird und mehr längerfristig. Und dass nicht Fakten verdreht und Ängste in der Bevölkerung geschürt werden.

OÖN: War es schon ein Kindheitstraum von Ihnen, sozial aktiv zu sein, oder wollten Sie als kleines Mädchen auch Prinzessin werden?

Binder: Nein, Prinzessin war kein Berufswunsch. Es hat mich als Kind schon genervt, in eine Schublade gedrängt zu werden. So mit 15 Jahren ist mir aber klar gewesen, dass ich mit Menschen arbeiten will.

mehr aus Linz

Jugendlicher in Linz-Urfahr von Straßenbahn angefahren

Unterstand mit Baumaterialien in Flammen - Feuerwehr verhinderte Schlimmeres

Samuel (13) vertrieb Einbrecher: "Verstecken war überhaupt keine Option"

Tscheche raste mit 183 km/h über die A1 bei Pucking

Lädt

info Mit dem Klick auf das Icon fügen Sie das Schlagwort zu Ihren Themen hinzu.

info Mit dem Klick auf das Icon öffnen Sie Ihre "meine Themen" Seite. Sie haben von 15 Schlagworten gespeichert und müssten Schlagworte entfernen.

info Mit dem Klick auf das Icon entfernen Sie das Schlagwort aus Ihren Themen.

Fügen Sie das Thema zu Ihren Themen hinzu.

0  Kommentare
0  Kommentare
Zu diesem Thema wurden noch keine Kommentare geschrieben.
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
Aktuelle Meldungen