Gallneukirchen wird zum Kampfgebiet: Zwei Vizes wollen Ortschef werden
GALLNEUKIRCHEN. Hochspannung herrscht in den Parteizentralen: SP und VP liegen in der Mandatszahl gleichauf. Und weil VP-Bürgermeister Walter Böck seine Amtszeit bis zuletzt auskostet, muss VP-Kandidatin Gisela Gabauer ohne Amtsbonus in die Wahl.
Ganze 43 Stimmen lag die SP 2003 hinter der VP. Die Folge: Gleichstand mit jeweils zwölf Mandaten. Beide wollen daher beim Wahlgang im Herbst Klarheit schaffen. SP-Vizebürgermeister Dietmar Wiesinger eröffnet den Wahlkampf mit einer Kampfansage: „Wir wollen stimmen- und mandatsstärkste Partei werden und den Bürgermeister stellen.“ Bei der Kandidatenliste für die Gemeinderatswahl setzt die SP auf Kontinuität: Erst auf Platz zehn finden sich neue Gesichter.
Wie angespannt die Nerven sind, zeigt die Tatsache, dass Wiesinger noch kein Wahlprogramm bekannt geben will – aus Furcht vor Abkupferern. Nur so viel: Er möchte sich für ein aktualisiertes Verkehrskonzept, die rasche Neugestaltung des Marktplatzes und ein neues Feuerwehrzeughaus einsetzen. VP und Grüne geben ihre Kandidaten noch nicht bekannt. Die VP dürfte die Hälfte der Gemeinderäte austauschen, für die FP tritt Andreas Mitterhuber wieder an, die Grünen überlegen noch, ob sie einen Bürgermeisterkandidaten aufstellen.
Das ist für die VP bereits klar: Vizebürgermeisterin Gisela Gabauer wird gegen Wiesinger, der sich bei einem Sieg von seinem Job beim Bundesheer karenzieren lassen will, um den Bürgermeistersessel kämpfen. Wohl wegen der Mehrheitsverhältnisse muss sie darauf verzichten, als Bürgermeisterin in die Wahl zu gehen.
Die Inhaberin eines Papierwarenfachgeschäftes mit drei Filialen und Mutter von drei Kindern sieht trotzdem gute Chancen für sich: „Ich habe bewiesen, dass man sich auf meine Arbeit verlassen kann. Davon kann Gallneukirchen profitieren.“ Sie wolle auf die Bürger zugehen und Zeit für sie haben: „Ich will, dass sich die Gallneukirchner hier wohl fühlen.“