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Familiensache: Wenn Kinder und Eltern gemeinsam arbeiten

Von Reinhold Gruber, 31. Dezember 2018, 00:04 Uhr

Rund um das Fest der Familie wird viel von der Bedeutung der Zeit, die man gemeinsam verbringt, gesprochen. Die OÖNachrichten zeigen anhand von zwei Beispielen, wie gut das Miteinander von Eltern und Kindern funktionieren kann.

Wenn die Mutter mit der Tochter

Christine Weixelbaumer und ihre Tochter Susanne Peruzzi arbeiten in der mütterlichen Projektagentur Seite an Seite

Den Sinn für Ästhetik und Design haben sie beide. Das ist kein Nachteil, wenn man wie Christine Weixelbaumer und ihre Tochter Susanne Peruzzi in der Werbebranche arbeitet. Das ist es noch viel weniger, wenn die familiäre Bindung auch beruflich eine enge ist, sich in einem Unternehmen konzentriert.

In der Projektagentur an der Landstraße sind Mutter und Tochter Kolleginnen an der Spitze. "Inhabergeführte Designagentur" nennen die beiden CEOs ihr Unternehmen. Die "reine Frauenagentur" ist das Werk von Weixelbaumer. Sie ist die Gründerin. Keineswegs war es die Erfüllung eines Lebenstraumes, sondern viel eher der Zufall, der sie in die Werbung geführt hat.

"Frisch geschieden und arbeitslos" stand sie vor ziemlich genau 30 Jahren da, mit zwei pubertierenden Jugendlichen – Sohn Andreas und Tochter Susanne –, die bei ihr blieben. Was also tun?

Die Frage nach Talenten, die das berufliche Überleben sichern sollten, führte nicht schnurstracks zur Kreativität. "Die war eher unterdrückt", sagt sie. Die Kreativität fand aber ihren Weg, und 1991 startete Weixelbaumer zuerst mit dem Linzer Sigi Mayer in der neuen Branche durch. Nach drei intensiven Lehrjahren folgte der unternehmerische Alleingang in der "Einfrau-Agentur". Mit einem klaren Ziel: Sie wollte zu den Besten gehören.

Wenn die Mutter mit der Tochter
Mutter Christine Weixelbaumer Bild: 4hauser.at
Wenn die Mutter mit der Tochter
Tochter Susanne Peruzzi Bild: 4hauser.at

Mutter Christine und Tochter Susanne

 

Für Tochter Susanne, die zwar schon im Kindesalter dazu neigte, alles immer "schöner machen" zu wollen, stand der Schritt in die Agentur zuerst nicht auf dem Lebensplan. Doch in der Grafik-HTL und dann an der Kunstuni vertiefte sie ihre Leidenschaft, die sie schließlich in der mütterlichen Agentur sichtbar machen wollte.

Wie pragmatisch die beiden Frauen ihre Zusammenarbeit angingen, verdeutlicht der Umstand, dass sie sich vorher klar waren: "Wenn es nicht funktioniert, dann ist man wie jeder andere Angestellte kündbar." Das wussten beide, doch es kam dazu nie. Im Gegenteil.

"Wir können uns blind aufeinander verlassen", sagt Peruzzi. "Es passt. Gott sei Dank haben wir keine Reibungspunkte", sagt Weixelbaumer, die aber eines zugibt: "Hin und wieder kann ich schon lästig sein."

So lästig aber auch wieder nicht, dass die Tochter ein Problem darin sieht. Und schließlich verfolgen sie beide ein Ziel: intelligente und emotional ansprechende Werbung zu machen.

 

Wenn der Vater mit dem Sohne

 

Robert Höfler und sein Sohn Georg sind Musiker und spielen gemeinsam in der Band des Vaters, der der letzte „Ur-Medley“ ist.

 

Irgendwie war es für Georg Höfler unmöglich, nicht mit Musik in Berührung zu kommen. Denn nicht nur sein Vater Robert, sondern auch Onkel und Tanten waren dabei, als die Medley Folk Band vor 38 Jahren in St. Martin im Mühlkreis aus der Taufe gehoben wurde. „Zu Hause war immer Musik“, sagt der heute 29-Jährige, der nicht den Eindruck erweckt, als wäre ihm das unangenehm.

Das Vater-Sohn-Verhältnis wurde musikalisch nie wirklich auf die Probe gestellt, da es für den Junior „nie vorstellbar“ war, gemeinsam mit dem Senior in einer Band zu spielen. „Ich habe am Beginn Rockmusik gespielt und mich dann in Richtung Songwriter bewegt“, sagt Georg Höfler, der auch Folk und Blues im Blut hat. Sein 63-jähriger Vater widerspricht ihm nicht.

Wenn der Vater mit dem Sohne
Vater Robert (stehend links) und Sohn Georg (sitzend) Bild: privat

Vater Robert (stehend links) und Sohn Georg (sitzend) 

„Mister Medley“

Dass die beiden nun gemeinsam mit Claudia Woldan und Martin Reisinger als Medley auf der Bühne stehen, war nicht von langer Hand geplant. Es hat sich so ergeben. Weil in Robert Höfler, dem „Mister Medley“, das Feuer für irischen Folk nicht zu lodern aufhören wollte. Als sich die Band 2010 mehr oder weniger aufgelöst hatte, blieb er übrig. „Ich habe viel alleine gespielt, aber das war fad, doch der Spaß an der Musik blieb.“ Irgendwann waren da wieder neue Mitstreiter rund um ihn, den letzten „Ur-Medley“.

Für seinen Sohn hatte sich die Frage des gemeinsamen musikalischen Tuns nie gestellt, wie er sagt. „Ich bin auch nie dazu gezwungen worden.“ Als er bei zwei, drei Nummern mitspielte, brachte der junge Höfler nicht nur viel frischen Wind in die Band. Es fühlte sich für ihn auch gut und richtig an.

Vater Robert genießt diese Worte wie auch jede Probe mit seinem Sohn und dem Rest der Band. „Es ist einfach lässig“, sagt er. Und obwohl er unumschränkt der Kopf der Band ist, lässt er dies den Sohn nie spüren. „Nein, ein Autoritätsverhältnis ist das nicht“, sagt Georg Höfler. „Wir spielen gemeinsam und jeder hat hier seinen Platz.“

Für den 63-Jährigen ist es denn auch ein großes Glücksgefühl, mit dem Sohn Medley weiterzuentwickeln und gemeinsam Konzerte zu spielen, die nach der Adventzeit um den St. Patrick’s Day im März wieder mehr werden.

Geht es nach Robert Höfler, dann wird das länger so bleiben, denn: „Solange es mich so freut, gibt es keinen Grund, aufzuhören.“ Und Sohn Georg nickt.

 

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