Die Bio-Exoten aus Oftering
In „Nachbars Garten“ wachsen jährlich zehn Tonnen Physalis
Nachbars Garten“ heißt das Biogut in Oftering. Es ist eine charmante Untertreibung. Denn auf 100 Hektar wird Gemüse angebaut. Die Stars sind Exoten, die man im Großraum Linz nicht vermuten würde. Es ist die Physalis, zu der man auch Kap-Stachelbeere sagt. Die Sorte heißt „Little Buddha“ und wurde eigens für die Familie Wurm, die das Gut betreiben, gezüchtet.
Die Physalis wächst auf unscheinbaren Sträuchern im Freien der Sonne entgegen. Dies seit 2007, als man sich als erste in Österreich über den Physalis-Anbau wagte.
„Der Anbau ist unproblematisch. Die Ernte ist viel Arbeit“, sagt Bio-Bauer Clemens Wurm (38), der ein studierter Betriebswirt ist. Die Physalis wird einzeln vom Strauch geschnitten. Der Lampion wird von Hand geöffnet, damit die gelbe Kugel herausleuchtet.
Das tut sie auch bei der Handelskette Spar. Denn die dort erhältlichen Bio-Physalis sind „made in Oftering“. Schließlich wollen die jährlich auf vier Hektar geernteten zehn Tonnen Physalis auch vermarktet werden. Physalis gehen aber auch im Hofladen wie die warmen Semmeln weg (offen Dienstag, Freitag und Samstag).
Im renovierten Ziegel-G´wölb ist Theresa Wurm (35) die Chefin. Die Gattin von Clemens Wurm ist auch Ernährungstrainerin und verarbeitet im Kochatelier Physalis zu Kompotten, Aufstrichen und Senf. Nur Konfekt-Tiger müssen noch warten. Denn nur einer ist würdig, Physalis in Schokolade tauchen: Josef Zotter in Riegersburg in der Steiermark. Der liefert erst im November.