Rauchfrei: Zigarette aus! Wie wäre es mit Hypnose?
RIED. Verein Gesundes Ried lud zum 1. Rauchfrei-Tag, 30 Willige kamen.
Die Zahl der Nichtraucher steigt. Aber auch die Zahl jener, die den Glimmstängel immer noch nicht endgültig abgedämpft haben, dies aber unbedingt tun wollen. Diesen "Möchtenichtrauchern" bietet der Verein "Gesundes Ried" Hilfe auf ihrem zugegebenen nicht ganz leichten Weg an.
Beim 1. Innviertler Rauchfrei-Tag wurden einige Möglichkeiten vorgestellt. Rund dreißig "Willige" folgten der Einladung am Dienstag in das Krankenhaus der Barmherzigen Schwestern. Nina Lankes stellte "Rauchfrei durchs Leben" der OÖ Gebietskrankenkasse (OÖGKK) vor. Gestank, gesundheitliche Probleme, Abhängigkeit: Viele Raucher fühlen sich gefangen in diesem Teufelskreis. Sie wollen endlich "Rauchfrei durchs Leben". Dies ist auch das Motto der von der OÖGKK ins Leben gerufenen fünfwöchigen Treffen. Wobei neuerdings sogar eine kostenlose Rückfallvorsorge angeboten wird.
Weg aus der Opferrolle
Diese Information ist Nina Lankes wichtig: "Für Menschen in besonderen Situationen, wie Schwangere und stillende Mütter, die noch rauchen, bieten wir Spezialkurse an. Mit besonderer Rücksicht auf ihre persönliche Situation." Seriöse Hypnose bietet Reinhard Hauser am Rieder Spital an. Als eingefleischten Raucher hat ihn nicht einmal der Tod seines Vaters durch Kehlkopfkrebs – "er war starker Raucher" – noch die Geburt seines Sohnes zum endgültigen "Rauchaus" bewegen können.
Der "Knackpunkt" kam für Hauser "von einem Moment zum anderen". Worauf er "schneller gehen gelernt und danach stärkere sportliche Herauforderungen angenommen" habe. "Als ich merkte, aus der Opferrolle heraus zu sein, hatte ich gewonnen. Unbewusst habe ich in dieser Zeit Selbsthypnose angewandt."
Der Hypnosefachmann verweist auf zahlreiche Studien, die gezeigt hätten, dass Hypnose "ein sehr erfolgreiches Verfahren auf dem Weg zum Nichtrauchen ist." Hypnose seriös betrieben, ist laut Hauser eine Methode, "um die Aufmerksamkeit auf eine bestimmte Vorstellung oder einen Gedanken besonders zu fokussieren." Der Vortragende gab aber auch zu, dass "nicht jede, nicht jeder, gleich stark hypnotisierbar ist". Für die Raucherentwöhnung genügten aber ohnehin "eher leichtere bis mittlere Hypnosen".
"Du darfst" ist besser
So läuft eine Hypnosebehandlung bei Reinhard Hauser ab: Vorgespräch, ungefähr eine Woche danach erste Hypnose "Rauchstopp", danach in Abständen von jeweils einer Woche drei weitere Hypnosesitzungen, Auffrischung zwei Monate danach.
Mit einem Stoffhund – dem "inneren Schweinehund" – hat Baum beim Rauchfrei-Tag für die Teilnahme an seinem Seminar geworben. Unter anderem mit dem Hinweis, dass innere Schweinehunde keine Befehle wie "Du darfst nicht!" oder "Du musst!" oder "Hör auf, du stinkst!" mögen. Viel lieber akzeptieren sie Sager wie "Du darfst!" oder "Du musst nicht!" oder "Du darfst gut riechen".
Einer der Probanden hat sich übrigens für ein Interview über sein "Laster Rauchen" bereit erklärt. Lesen Sie dieses morgen, Freitag, in den Innviertler Nachrichten.