Lade Inhalte...
  • NEWSLETTER
  • ABO / EPAPER
  • Lade Login-Box ...
    Anmeldung
    Bitte E-Mail-Adresse eingeben
    Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse oder Ihren nachrichten.at Benutzernamen ein.

gemerkt
merken
teilen

Es lebe der Sport! 3 Trends im Fokus

Von Christian Gann und Marina Mayrböck, 25. Juli 2019, 17:04 Uhr
Es lebe der Sport! 3 Trends im Fokus
Danique van Oosterhout (links) macht Yoga auf dem Stand-up-Paddle. Bild: Patrick Kirchberger, Birgit Probst, privat

INNVIERTEL. Er hält uns fit: Prävention durch Sport immer wichtiger, Möglichkeiten gibt es viele.

Der Mensch am Scheideweg: Die einen legen sich für ein Leben in friedlicher Koexistenz mit dem inneren Schweinehund fest, für viele andere ist er zur Gewohnheit geworden, der Sport. Am Angebot scheitert es nicht, es gibt mindestens so viele Sportarten wie Ausreden. Aktuell im Trend sind Laufen, Stand-up-Paddling, Biken und Triathlon.

Für E-Bikes und Mountainbikes werde am meisten Geld ausgegeben, sagt Rudolf Rinnerthaler vom gleichnamigen Sportgeschäft in Schalchen. Zu den Dauerbrennern unter den Top-Five-Sportarten zählen Fitness, Laufen, Wandern und eben Radfahren. "Vor allem dem Laufsport wird seit ein paar Jahren noch mehr Interesse geschenkt als früher", sagt Rinnerthaler. Als engagierter Trainingspartner erweist sich die Elektronik, egal bei welcher Sportart. Pulsuhren mit GPS und Navis zum Radfahren seien gang und gäbe. Messen, speichern, teilen: Wenn’s zur Motivation beiträgt, sei gegen Elektrounterstützung nichts einzuwenden, sagt Sportwissenschaftler Markus Heimberger aus Braunau: "Für Leute mit wenig Bewegungserfahrung ist eine Pulsüberprüfung sinnvoll, diese Leute sind oft mit zu hohem Puls unterwegs."

Problemkind: Kind

Sport ist momentan "in", hat einen hohen Stellenwert in der Bevölkerung. Das bestätigen sowohl Rinnerthaler als auch die Zahlen von Statistik Austria. Etwa 2000 Unternehmen, die österreichweit im Sportartikeleinzelhandel tätig sind, haben aktuell mehr als 13000 Beschäftigte und machen etwa zwei Milliarden Umsatz im Jahr – Tendenz steigend. Heißt also, die Leute sind zumindest motiviert, Sportsachen einzukaufen. Ob sie diese dann auch tatsächlich regelmäßig einsetzen, ist nicht gewiss. "Ob mehr Sport betrieben wird, kann ich nicht sagen. Rückläufig ist die Tendenz sicher nicht. Das Bewusstsein ist bei vielen da, oft hapert es an der Umsetzung", sagt Heimberger. Viele setzen erst dann ihren Köper in Bewegung, wenn’s schon wo zwickt. Prävention heißt das Schlüsselwort, das dem Sportwissenschaftler in der Gesellschaft zu wenig gehört wird. "Das ist für mich das Allerwichtigste. Eine gut ausgebildete Muskulatur stützt den gesamten Bewegungsapparat. Moderates Training kann klassische Krankheiten, die vorwiegend zur Sterblichkeit beitragen, zumindest vorbeugen und eindämmen", sagt Heimberger.

Am sportlichsten ist die Altersgruppe zwischen 25 und 35 Jahren. Problemkinder sind tatsächlich Kinder. Viele haben motorische Probleme, weil ihnen die Übung fehlt. "Das Interesse an Bewegung ist schon da, aber man merkt, dass von der Bewegungsvielfalt mehr Potenzial ausgeschöpft werden könnte. Es gibt einige Fleißige, aber der Durchschnitt sieht anders aus", sagt Heimberger, der in den Sommerferien Fußballcamps organisiert. Wie überall gilt auch hier: Eltern sind Vorbilder, der Schulsport alleine reiche nicht aus. Am besten also hinein in Sportschuhe und den Kindern Bewegung vorzeigen und -leben.

Zwei Trends sind noch erkennbar: Der Sportwissenschaftler spricht von einer Entwicklung weg vom Breiten-, hin zum Individualsport. Rinnerthaler bemerkt eine Veränderung im Kaufverhalten: "Die junge Generation ist sehr gut informiert durch Medien und Internet. Deshalb ist es für uns wichtig, durch Service, Beratung und gutes Sortiment herauszustechen."

Triathlon Mattigtal: Wo der olympische Gedanke zählt
Bild: Patrick Kirchberger, Birgit Probst, privat (3),

1. Triathlon Mattigtal: Wo der olympische Gedanke zählt

Anders als bei manch anderen Sportdisziplinen werden beim Triathlon die Letztplatzierten genauso angefeuert wie die ersten. Jeder Teilnehmer, der es ins Ziel schafft, ist ein Gewinner. Aus dieser Motivation ist 2013, rund um Obmann Markus Weiß, der Verein „Triathlon Mattigtal“ entstanden. Seit seiner Gründung bekam der Verein, der mittlerweile schon über 80 Mitglieder hat, großen Zulauf, wie auch die Sportart an sich. „Ich denke Triathlon ist einerseits so beliebt, weil man auf sich allein gestellt ist und bis an seine Grenzen gehen kann und andererseits, weil die Kombination der drei Sportarten Laufen, Schwimmen und Radfahren eine gute Abwechslung ist,“ sagt Weiß. Besonders stolz ist der Obmann auf die Entwicklung des Vereins und dass jeder Sportler, Anfänger bis Profi, mitmachen kann. Auch für Kinder gibt es seit zwei Jahren die Möglichkeit, mit Trainern die Sportdisziplinen des Triathlons spielerisch mitzuerleben.
Weiß sieht die hohe Teilnahme an Triathlons mit einem lachenden und einem weinenden Auge: „Ich persönlich finde es sehr gut, dass der Sport immer mehr Zuspruch findet, jedoch sind die Bewerbe schon häufig überlaufen, sodass auch die Organisatoren oft an ihre Grenzen stoßen.“ Bei den Mattigtalern geht es jedoch mehr um Spaß am Sport und gemeinsame Aktivitäten im Verein als um die Wettbewerbsorientierung. Es gilt: Dabei sein ist alles!

Yoga auf dem See: Mit Biegen und ohne Brechen
Bild: Patrick Kirchberger, Birgit Probst, privat (3),

2. Yoga auf dem See: Mit Biegen und ohne Brechen

Danique van Oosterhout ist hauptberuflich Yogalehrerin, doch wenn es draußen wärmer wird, verlegt die 32-Jährige ihren Arbeitsplatz an den See. Schon seit ihrer Kindheit ist sie eine echte Wasserratte, die sämtliche Wassersportarten von Tauchen bis Wakeboarden und Kitesurfen liebt und lebt. Durch ihren früheren Job als Kitelehrerin kam sie bereits von der Dominikanischen Republik bis in die Karabik. Im Jahr 2017 gründete van Oosterhout „Driftwood by Danique – SUP & Yoga“, wo sie im Strandbad Gebertsham nun Jung und Alt im Stand-up-Paddling (SUP) unterrichtet. Beim SUP steht man auf einem großen Surfbrett und bewegt sich mit einem Paddel fort. In den vergangenen Jahren ist diese Sportart immer beliebter geworden. Dafür gebe es für van Oosterhout verschiedene Gründe: „Der Trend ist erstens sicherlich so groß, weil es die aufblasbaren Boards gibt und diese sehr praktisch sind. Außerdem ist es nicht sehr schwierig zu lernen, weshalb es sowohl den jüngeren, als auch den älteren Teilnehmern Spaß macht.“ Die Sportart sei laut van Oosterhout nicht überall in Österreich populär. In dieser Region sei SUP vor allem durch das große Seengebiet begünstigt.

Vor acht Jahren stand van Oosterhout das erste Mal auf einem Stand-up-Paddle. Um den Sport etwas zu variieren, verbindet sie SUP mit Yoga. Neben dem Training der Tiefenmuskulatur wird auch die mentale Wirkung dieser Methode hervorgehoben. „Das Wasser hat eine sehr beruhigende Wirkung auf die Teilnehmer. Für diese ist es eine Art Mini-Urlaub, wenn sie nach der Arbeit herkommen und einfach den Sonnenuntergang genießen und abschalten“, sagt die gebürtige Holländerin, die jetzt in Perwang wohnt. Auch ist gerade für Anfänger SUP Yoga entspannter, weil die Atmosphäre lockerer ist, als in einem professionellen Yogastudio. Die Kurse im Strandbad Gebertsham in Lochen finden Mittwochabend und am Sonntagvormittag statt. Dafür ist eine verbindliche Voranmeldung notwendig.

Im Geschwindigkeits- und Höhenrausch
Bild: Patrick Kirchberger, Birgit Probst, privat (3),

3. Im Geschwindigkeits- und Höhenrausch

Weil er immer schon gerne auf dem Berg war und ihm der Adrenalinkick gefiel, entdeckte Simon Knauseder aus Kirchberg vom ersten Moment an seine Leidenschaft für das Downhill-Biken. Hier kommt es darauf an, eine bergab führende Strecke in möglichst kurzer Zeit mit einem speziellen Fahrrad zu bewältigen. Die Fahrer meistern in hohen Geschwindigkeiten zum Teil gröbstes Gelände. Das erste Mal probierte Knauseder die Sportart im Urlaub. „Ich wollte immer einmal so etwas Verrücktes ausprobieren und mir hat es sofort gefallen. Schon nach dem zweiten Mal fahren habe ich mir ein eigenes Rad gekauft“, sagt Knauseder, der vor fünf Jahren mit dem Downhill-Biken anfing. Billig sei dieser Radsport jedoch nicht. Es handelt sich hier aber hauptsächlich nur um einmalige Investitionen. Zur Grundausstattung eines Downhill-Bikers gehören ein Fahrrad mit guter Federung, Protektoren und vorzugsweise ein Vollvisierhelm. Die Hauptsaison geht von Mai bis Oktober. Gefahren wird dort, wo im Winter die Skipisten liegen, wobei Leogang oder Schladming die Hotspots in der Umgebung sind. Für die Strecken gibt es die Gravity Card, eine Saisonkarte mit denen die Fahrer in 20 verschiedenen Bikeparks in sechs Ländern den Hang hinunter jagen. Je anspruchsvoller die Strecke, desto mehr Spaß habe Knauseder. Schwierige Strecken können aber auch Folgen für den Fahrer haben. „Sicher ist Downhill-Biken ein gefährlicher Sport, daher sollte man sich nur ganz langsam an schwere Passagen herantasten. Bis auf ein paar Aufschürfungen habe ich mich bis jetzt noch nicht verletzt“, sagt Knauseder. Er rät dringend, sich nicht zu übernehmen, um Verletzungen zu vermeiden.

Mittlerweile ist der Kirchberger schon Teil einer Community. „Mit der Zeit lernst du einfach viele Leute kennen und es ist total lässig. Auch ein paar Freunde von daheim haben mit dem Sport angefangen. Wir fahren da einfach mit einen Bus, nehmen uns eine Jause mit und haben eine gute Zeit“, sagt der 20-Jährige.

Warum Sport wichtig für die Gesundheit ist
Sportmediziner Kurt Roitner Bild: mora

Warum Sport wichtig für die Gesundheit ist

Es führt kein Weg dran vorbei: Um die Gesundheit zu erhalten oder zu verbessern, braucht es Bewegung, sagt Sportmediziner und Bezirksärztesprecher Kurt Roitner. Er gibt Tipps zum Thema Sport:

Empfohlen wird, dass Erwachsene mindestens 150 Minuten Bewegung pro Woche haben. Am leichtesten erreicht man das, wenn man sie in den Alltag integriert: Mit dem Fahrrad zur Arbeit, das Auto einmal stehen lassen und zu Fuß gehen. Der Mix machts: Vielfalt ist wichtig, daher nicht nur radeln, auch mal schwimmen oder wandern, oder, oder...
Elektro: „Ich bin dafür, dass sich Leute, die körperlich nicht mehr so fit sind, ein Elektrorad zulegen – mit dem einen Wunsch: Trotzdem selber noch aktiv Arbeit leisten und sich nicht nur vom Elektromotor unterstützen lassen“, sagt Roitner.

Ausdauer ist das eine, Kraft das andere: Wichtig ist beides. Die Kraftkomponente lässt schneller nach als die Ausdauer. Fehlende Kraft ist im zunehmenden Pensionsalter häufig Grund für Stürze. Daher: Kraft und Koordination trainieren. „Beides lässt sich gut im Motorikpark in Braunau trainieren.“

Intensität: Für die Gesundheitserhaltung sei die laut Roitner nicht erforderlich. Sein Maß: Wenn Sie sich während des Trainings noch unterhalten können und zwar in ganzen Sätzen, dann reicht das für die Gesundheit aus.
Für Sport ist es nie zu spät, aber: „Es gibt eine Einschränkung. Wenn jemand sehr lange sehr ungesund gelebt und lange geraucht hat, dann sollte er zuvor ärztlichen Rat einholen.“ Ebenfalls wichtig: Nichts überstürzen. „Was mir Angst macht sind Leute, die von heute auf morgen Extremsport machen. Die Radtour muss nicht gleich 200 Kilometer lang sein!“

Kinder wollen sich bewegen: Allerdings werde ihnen die Bewegung oft ausgetrieben, weil sie im Wohnumfeld kaum Möglichkeiten haben, sich auszutoben. „Wo früher auf der Straße Federball gespielt wurde, stehen heute Autos und auf den Wiesen steht ein ‘Ballspielen-verboten-Schild“, sagt Roitner. Umso mehr gilt: Jede Möglichkeit nützen!
Zu den Bewegungsbedürfnissen der Kinder gehören: davonlaufen und schnell laufen, schaukeln, rutschen, konzentrieren, um im Gleichgewicht zu bleiben, herausfordernde Situationen suchen und mit Herzklopfen meistern, anstrengen, matschen, gatschen, Kräfte messen. Die Gehirnentwicklung hänge laut Roitner auch von der Bewegung ab.

mehr aus Innviertel

Großbrand in Pocking: Rauchsäule auch im Innviertel zu sehen

Albtraum für jeden Autofahrer: Schranke offen, Zug kommt

Motorradfahrer (18) bei Unfall in Lochen verletzt

Kein Bademeister in Obernberg: Freibaderöffnung vorerst verschoben

Autor
Christian Gann
Autorin
Marina Mayrböck
Redaktion Innviertel
Marina Mayrböck
Lädt

info Mit dem Klick auf das Icon fügen Sie das Schlagwort zu Ihren Themen hinzu.

info Mit dem Klick auf das Icon öffnen Sie Ihre "meine Themen" Seite. Sie haben von 15 Schlagworten gespeichert und müssten Schlagworte entfernen.

info Mit dem Klick auf das Icon entfernen Sie das Schlagwort aus Ihren Themen.

Fügen Sie das Thema zu Ihren Themen hinzu.

0  Kommentare
0  Kommentare
Die Kommentarfunktion steht von 22 bis 6 Uhr nicht zur Verfügung.
Zu diesem Thema wurden noch keine Kommentare geschrieben.
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
Aktuelle Meldungen