"Das Umfeld hier in Wolfsburg ist eine andere Dimension"
WOLFSBURG. Erfolgreicher Bundesliga-Start für die drei Innviertler beim VfL Wolfsburg
Voll angekommen in der großen Welt der deutschen Fußball-Bundesliga sind die drei Innviertler Oliver Glasner (45), Michael Angerschmid (45) und Thomas Sageder (35). Sportlich läuft es gut für Cheftrainer Glasner und sein Team, sieben Punkte aus den ersten drei Saisonspielen holten die "Wölfe", wie der VfL Wolfsburg genannt wird. Im Trainingszentrum mit Blick auf die Volkswagen-Arena laufen die sportlichen Fäden beim Verein, der sich für den Europacup qualifiziert hat, zusammen. "Am Trainingsplatz gibt es eigentlich keinen Unterschied zur Arbeit in Österreich. Das ganze Umfeld ist aber eine ganz andere Dimension", sagt Angerschmid.
Der Trainingsplatz sei der wichtigste Ort, um Erfolg zu haben. "Das Match ist eigentlich nur die Schularbeit. Für Vieles ist es am Spieltag schon zu spät", sagt Glasner, Rekordspieler der SV Ried.
Dass er mit Angerschmid seinen Co-Trainer vom LASK und jahrelangen Weggefährten bei der SV Ried in die "Autostadt" mit dem beeindruckenden VW-Werk mitgenommen hat, sei für ihn von Anfang an klar gewesen. "Er hat einen Blick für den Fußball, den ich von der Mannschaft erwarte, er ist fleißig und loyal", sagt Glasner.
Video: Interview mit Oliver Glasner
Die Verpflichtung von Sageder, dem ehemaligen Blau-Weiß-Linz-Trainer, war viel hingegen doch eine kleine Überraschung.
Sageder ist unter anderem für die Videoanalysen zuständig. "Er schickt mir auch nach Mitternacht noch Daten, er ist ein akribischer Arbeiter und erfüllt meine Voraussetzungen zu mehr als 100 Prozent", sagt Glasner.
Auf die Frage, wie groß für ihn die Überraschung war, antwortet Sageder: "Dass ich in der deutschen Bundesliga arbeiten darf, hätte ich mir nicht gedacht. Dass es so gekommen ist, habe ich natürlich in erster Linie Oliver Glasner zu verdanken. Grundsätzlich habe ich nach unserer gemeinsamen Zeit in Ried aber, warum auch immer, das Gefühl gehabt, dass sich unsere Wege noch einmal kreuzen. Ich glaube, dass sich unsere Arbeitsweisen gut ergänzen", sagt Sageder.
"Die Wege sind kurz"
In der eher kleinen und übersichtlichen Stadt hat sich das Trio bereits bestens eingelebt. "Es ist alles überschaubar, die Wege sind kurz", sagen Angerschmid und Glasner.
Weniger kurz ist der Weg ins Innviertel. Rund 700 Kilometer sind es bis in die Heimat. "Bei mir ist es mit den Kindern, die sind 16 und 20, nicht mehr so tragisch. Außerdem gibt es immer wieder Möglichkeiten, heimzufahren", sagt Angerschmid.
Sageder wird im Winter zum zweiten Mal Vater. "Mein Dank gilt meiner Freundin Julia. Es ist nicht selbstverständlich, dass sie daheim mit unserem siebenjährigen Sohn den Laden schmeißt."
Die Länderspielpause in dieser Woche werden alle drei in den kommenden Tagen für einen Besuch der Familie nutzen.