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Ende am "Wurm"-Gelände: Festival ist Geschichte

Von Valentina Dirmaier, 08. April 2015, 04:30 Uhr
Ende am "Wurm"-Gelände: Festival ist Geschichte
Letzte Szenen beim "Wurm": Folkshilfe spielte – das Publikum tobte. (diva) Bild: Valentina Dirmaier

NEUMARKT. Kein "Wurm" mehr in der Lederfabrik: Das alternative Spektakel nahm am Karsamstag ein Ende.

Ende im Gelände. Das legendäre "Wurm" ist seit dem Wochenende tatsächlich Geschichte. Das bunte, schrille und schräge Festival kam nicht über den zehnten Geburtstag hinaus. Schade. Wie auch so mancher treue Gast urteilt. Die Gründe sind finanzieller Natur, wie die Veranstalter gebetsmühlenartig erzählen. Zu viel Aufwand, zu wenig an Einnahmen. Nicht mehr rentabel. Schluss. Aus. Punkt.

Das Abschiedsfest mit Chartstürmern und einschlägigen Vollblutmusikern wollten sich viele nicht entgehen lassen. Und so konnten sich noch mehr Leute als in den letzten Jahren für die knapp 50 Shows begeistern. Etwa 4000 Gäste – Jung und Alt, mit und ohne Rasterlocken, mit und ohne Bob-Marley-Strickhaube – sind gekommen. Sie drängen massenhaft durch die Gänge und lassen sich in Converse und lässig mit Tanktops oder Pullis gekleidet in den feuchten Hallen der Lederfabrik, auf zerquetschten Bierdosen, bei lauten Bässen zum letzten Tanz bitten.

Wie auch Eva, Jonas und Paul. Letzterer mit auffälliger Punk-Frisur. Das Trio ist aus Passau angereist, um ein letztes Mal "Wurm"-Luft zu inhalieren. Und um Evil Jared, den Bassisten der umstrittenen, weil schrägen Bloodhound Gang, hautnah zu erleben.

Zur selben Zeit wirbelt Skero über die Bühne in der Haupthalle. Der in Meidling geborene Hip-Hoper, der mit dem Lied "Kabinenparty" den Durchbruch schaffte, macht mit protziger Goldkette und in Opa-Outfit Stimmung und besingt Gasfüße und gute Tage. Keinen Mainstream und viel mehr Schub gibt’s abseits der Hauptallee. Was für Radio-Lauscher wie der Vorort der Unterwelt klingen muss, lässt eingefleischte Rock- und Metal-Fans in den kleineren Fabrikshallen im Takt headbangen. Grund dafür sind "The Bonny Situation", "Borderline" und "Lonely Spring".

Alles andere als einsam geht es auf der Hauptbühne zu, wo Folkshilfe nur die ersten Töne zu ihrem Klassiker "Seit a poa Tog" anstimmen und die Menge lauthals die erste Strophe singt. Keine Spur mehr von grippaler Katerstimmung. Die drei Jungs laufen zur Hochform auf. Ihre Kreuzung aus Pop und Volksmusik kommt beim Publikum an. Dass Quetsch’n und Jodler zum Einsatz kommen, dürfte dem "Wurm" beim Abgang sogar noch eine Premiere beschert haben. Die aufgeheizte, fröhliche Stimmung schlägt in den späten Nachtstunden bei der Ballade "In all den Jahren" von Kommando Elefant in Sentimentalität um. Wehmut macht sich breit.

Ebenso bei den Veranstaltern, zu denen auch der Innviertler Johann "Jonny" Gattermaier gehört. Auch wenn das "Wurm" wegen des niedrigen finanziellen Gewinns zum Stiefkind vom zweiten Festival, dem "Pressure", degradiert ist. Das Elektro-Festival wird trotz vieler Verschwörungstheorien weiterhin bestehen.

Im Herbst wird eine neue Festivität ins Rennen geschickt. Dabei wollen sich die Macher von "Wurm" und "Pressure", die sich von ihren Ziehkindern "Cube" und "Fly" verabschiedet haben, nicht mehr auf bestimmte Musikgenres versteifen. Vielmehr sollen spezielle Mottos die Partyabende bestimmen. Ebenfalls neu: Project X (30. April, Design Center Linz), eine an die gleichnamige, seichte amerikanische Komödie angelehnte Veranstaltung, in der eine Privatparty außer Kontrolle gerät.

Was neben den Festivals in der Lederfabrik Neumarkt weiterhin in den Händen des Veranstalter-Teams bleibt, ist "Die Brauerei" in Schärding. Hintergrund: Der Gerstensaft-Hersteller beliefert alle Festivitäten der "Wurm/Pressure"-Familie.

Bühnenluft-Schnuppern vorbei

Womit Gattermaier aber hadert: Ihm ist besonders um die vergebene Chance für Nachwuchsbands, denen hier beim "Wurm" stundenlang Bühne geboten wurde, leid. Statt Gagen wurden die Mühen der Jungmusiker mit Eintrittskarten belohnt, die sie an ihre Fans verticken konnten. Dafür hagelte es auch Kritik. Trotzdem – für Anfänger zählt Bühnenluft-Schnuppern.

Das ist auch im Fall von "Flut" so. Die Newcomer mit zwei Andorfern (Bezirk Schärding) im Boot schwimmen momentan auf der Erfolgswelle. Kenner der Szene sagen ihnen große Erfolge voraus. Ihrem Credo "lieber klein anfangen, aber dafür perfekte Bühnenarbeit liefern" bleiben sie dennoch treu. Dass sie mit ihrem Auftritt um vier Uhr früh den Schlussstrich unter die zehnjährige Geschichte des "Wurm" ziehen dürfen, ist für die sechs Jungs eine besondere Ehre.

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1  Kommentar
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picknick (505 Kommentare)
am 08.04.2015 08:13

Etwa 4000 Gäste – Jung und Alt, mit und ohne Rasterlocken, mit und ohne Bob-Marley-Strickhaube – sind gekommen.

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