Heer mangelt es an Geld, aber nicht an Sparpotenzial
WIEN. Alleine neue Uniformen für 3000 Soldaten kosten 1,6 Millionen.
Kein Tag vergeht derzeit ohne Aufregung rund um die (fehlenden) Finanzen beim Bundesheer. Der neue Verteidigungsminister Thomas Starlinger eckt mit seinen Tagesbefehlen zum Sparen bzw. Streichen von teils liebgewonnenen Aktivitäten, aber auch geplanten Vorhaben vor allem bei einigen Politikern an. Er kann einerseits zwar deutlich kräftigere Worte für die Misere der Armee finden als ein wieder zur Wahl stehender Minister. Starlinger muss aber geradezu akribisch darauf achten, jedwede Ausgabe auf Herz und Nieren zu prüfen. Ist er doch im "Normalberuf" Bediensteter des Ressorts und könnte somit später wegen nicht sorgsamem Umgang mit Steuermitteln auch persönlich zur Haftung gezogen werden.
Und so prüft Starlinger derzeit Ausgabe für Ausgabe im Detail auf Sparpotenzial. Fündig ist er in vielen Punkten bereits geworden – mehrfach aber von der Politik wieder zurückgepfiffen worden, etwa bei der Sicherheitsschule in Wiener Neustadt. Ähnliches könnte heute beim Gespräch mit dem Finanzminister in puncto Leistungsschau am Nationalfeiertag passieren.
Die dringend benötigten Milliardenbeträge wird der Minister wohl bei noch so genauer Suche nicht heben können. Es gibt aber in vielen Bereichen Ausgaben, die nicht nötig wären. Ein gar nicht so kleiner Brocken betrifft die erst vor wenigen Monaten erstmals an wenige Soldaten ausgebene neue Uniform.
Tarnuniform nennt sich dieses tolle Bekleidungsstück. Kostenpunkt: 1,6 Millionen Euro. Dieser Betrag wird das Budget die kommenden mehr als zehn Jahre regelmäßig belasten. Sollen doch nicht nur alle aktiven Vaterlandsverteidiger, sondern nach und nach auch alle Milizsoldaten damit ausgestattet werden. Und für 1,6 Millionen Euro gibt es lediglich 3000 bis 4000 Uniformen.
Apropos Uniformen: Um unsere Soldaten bei festlichen Anlässen im Ausland besser kenntlich zu machen, sollen demnächst die Truppenabzeichen auf den Ausgeh-Uniformen nach und nach durch Österreich-Abzeichen ersetzt werden. Über diese Kosten schweigt man derzeit noch.
Business-Run ohne Soldaten
Klar beziffert waren dagegen die Kosten für die Teilnahme des Bundesheeres beim Wiener Energie-Business-Run im September. Hier sollten 2500 Soldaten teilnehmen und das Heer dabei für alle Unkosten aufkommen – Kostenpunkt 163.000 Euro. Diese Ausgabe wird es im Gegensatz zu den vergangenen Jahren nun nicht geben. Der Minister untersagte gestern die Teilnahme von Heeres-Mannschaften.
Kein Geld für Sanitär-Anlagen
Während für derartige Veranstaltungen das Geld recht locker saß, klagen praktisch alle Heeres-Verbände über nicht bewilligte Ausgaben für oftmals kleine Maßnahmen. So fehlen beispielsweise 21.000 Euro, um in der Fliegerwerft in Hörsching sanitäre Anlagen (WC, Dusche, Umkleide) auch für weibliche Bedienstete einzurichten.
Wie überall sind die Personalkosten der Schlüssel zu Einsparungen.
Österreich hat von den Unteroffizieren bis zu den Generälen u. Militär Attaches
ein überbordendes Beamtenheer (ein Blick ins Verteidigungsministerium genügt).
Das kostet natürlich Geld, sehr viel Geld .
Also: weniger Häuptlinge - mehr Indianer !
Dazu die dzt. sinnlosen Flieger u. Panzer.
Da sind die Kosten für Bekleidung und Ausrüstung der Truppe
vergleichsweise geringfügige Ausgaben.
Um nur 1 Eurofighter Flugstunde bekommt man
für 130 Soldaten die Bekleidung!
Interessant vielleicht für einige:
In den Skandinavischen Ländern ist man auf Mietkleidung umgestiegen. Hier fallen die geringsten Kosten für Uniformen, Bekleidung, Wäsche und andere Textilien an.
Soetwas wäre auch für Österreich zu überdenken.
Ich finde es gut, dass die unnötige Militärparade am Nationalfeiertag gestrichen wird.
Auch Auslandseinsätze sollten gestrichen werden. Besser wir zahlen der UNO ein paar Millionen mehr für Entwicklungshilfe.
"Besser wir zahlen der UNO ein paar Millionen mehr für Entwicklungshilfe."
Ich war im Kosovo.
Wer, ihrer Meinung nach, schützt denn die Entwicklungshelfer?
Wer religiöse Minderheiten?
Wer sorgt für eine Pufferzone zwischen verfeindeten Ethnien?
Glauben sie mir, ich habe Sachen gesehen wo sich hier 90% nicht nur der Magen umdrehen, sondern entleeren würde.
Ich sage dazu nur Srebrenica - Massenexekutionen unter den Augen der UNO.
Sorry, aber diesen Verein können wir uns sparen.
Wer liefert die Waffen dorthin?
Wer profitiert davon?
Wäre es nicht schlauer um dieses Geld Schulen und Krankenhäuser zu finanzieren?
Nur kommt die Kohle nie dort an, wo sie wirklich gebraucht und nutzvoll verwendet wird.
Der größte Brocken im Heeresbudget sind die Personalkosten.
Das ist schon lange so, dass wir uns die meisten Generäle, gemessen an der Anzahl der Nasen der Wehrdienstleistenden & Kaderpersonal, leisten.
Nur lassen sich die Generäle, so mir nichts dir nichts, nicht ausmustern.
Das hat und wird kein Verteidigungsminister der 2. Republik schaffen.
Ich glaube ich lese nicht richtig.
Das BH hat keine 21.000 € für sanitäre Anlagen für Frauen in Hörsching,
aber der heilige Verprassdian macht ein halbtags - Familienfest im sechsstelligen Bereich und gibt solche Summen TÄGLICH für Werbeauftritte aus?
Kosten pro Uniform:
€533,— wir sind da im Designermodebereich.
Hat schon einmal jemand darüber nachgedacht den Uniformeinkauf mit grösseren Armeen zu koordinieren ?
Z.B die Chinesische Armee hätte grosse Mengenvorteile und im Land günstige Fertigungsstätten.
Bei der gebotenen Flexibilität der fernöstlichen Textilindustrie wären auch die Schnittänderungen auf europäische Grössen kein Problem!
533,- Euro pro uniform und sie reden von Designermode?
Neben der Tarnwirkung, welche in jedem Land individuell anzupassen ist, muss so eine Uniform im Gegensatz zu unnötiger und überteuerter Designerkleidung etwas aushalten. Abnützung durch "sportliche Aktivitäten" a la Kriechen, gleiten, robben, knien, laufen,..., lange Zeit widerstehen. Zum Beispiel.
Der Stoff muss sich auch "unerwünschter Zugriffe" a la Verwundetenbergung widersetzen, sprich: darf nicht reißen.
Kauft man Kleidung welche diese Anforderungen auch erfüllt privat ein, z.B. im Jagd- und Outdoorbereich, und ich rede hier nicht von qualitativ minderwertigen Prestigemarken mit der Wolfstatze oder dem Fuchs im Logo, sondern von
gutem "Stuff" a la Clawgear, 5.11 oder Härkila, dann überschreitet man diese Summe bei weitem.
Und nebenbei: Wenn die Uniformen in Österreich produziert werden? Arbeitsplätze und so?
In der Heeresbekleidungsanstalt Brunn am Gebirge (HBA) werden mehr Kleidungsstücke durch Mäusefrass vernichtet, als von den Soldaten ruiniert wird. Es wird immer gleich viel eingekauft, obwohl die Zahl der Soldaten im Sinken ist. Denn sollte einmal weniger Geld vom Staat verlangt werden, wird das nächste mal auch weniger vom Staat dafür Budgetiert. Also muss man am hohen Label bleiben. Daher werden halt eben die Uniformen sinnlos erneuert. Ja kein Geld einsparen, das kommt teuer.
aha, am hohen Label... - meint er Level, oder vielleicht Leiberl ***brüll***
AMHA,
kannst nicht englisch - stimmt's!
Aber blöd einen inhaltsreichen Beitrag, von jemandem der Argumente anführt, warum das so ist, zu kritisieren, das kannst.
Ach armer alter Mann! Ich lebte fast drei Jahre in Kanada, mir kannst schon glauben dass ich Englisch kann. "Label" wie du in deiner Borniertheit hier schreibst, bedeutet nicht mehr und nicht weniger als Aufkleber/Aufnnäher oder auch Bezeichnung/Marke. Im von dir gestammelten Zusammenhang meintest du eindeutig "Level", gemeint Niveau bzw. Ebene! Da kannst jetzt noch so viel bitzeln und bestreiten, da kommst nimmer raus.
Ich denke er meinte in seinem legasthenischen Geschwurbel einfach "labern". *Lach*
Also fassen wir KURZ zusammen:
Der EX-FP-Verteidigungsminister hat nicht vorhandene Kohle für aktionistisches sich-feiern-lassen, dass "ER" was für das "SoldatenVOLK" tut rausgeworfen.
Sollens vielleicht nackt auftreten oder die Uniformen selber zahlen?
Jeder Rettungs- oder Feuerwehrmitarbeiter wird mit einer Uniform ausgestattet.
Kosten pro Uniform?
Die Einsatzbekleidung der Feuerwehr kostet das doppelte pro Garnitur.
Aber da ist es egal weil es die Gemeinden zahlen müssen und die haben eh genug Geld.
und wo ist jetzt wirklich ein spürbares Sparpotential zu erkennen?
Im überlegt Handeln. Und das lässt sich fortsetzen!
Wenn sich die Politik wieder darauf einigt daß die Staatsgrenzen nicht in Mali oder sonstwo sind, kann sich das Bundesheer auf die in der ehemaligen Verfassung bestimmten Aufgaben konzentrieren.
Das heißt natürlich aus dem PESCO Vertrag auszutreten ........und noch viel mehr was die sogenannte EU-Verteidigung beinhaltet.
Wieso hört man im Zuge der Sparmaßnahmen nichts von der Unmenge an Generälen?
Bei unserem Heer ist es ja anscheinend so dass auf 100 Soldaten ein General kommt!
Und was die Tarn Uniformen anbelangt - die sind mehr als überfällig. Mit den jetzigen Uniformen kommt sich ja vor als hätte man eine Zielscheibe am Rücken! Von der Unfunktionalität ganz zu schweigen.
Personalzusammensetzung würde mich auch sehr interessieren. Insbesondere dessen Auslastung....Ist es ein unbegründeter Verdacht, dass hier viele auf gut bezahlten Posten in Abwarteposition sitzen, d. h. sich eine ruhige Kugel scheiben können oder womöglich aus Langeweile dann noch das Fussvolk sekkieren?
Gäbe es Möglichkeiten, freie Ressourcen zwischenzeitlich sinnvoll außermilitärisch zu nutzen? Gegen entsprechende Kostenaufteilung natürlich.