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Gasbohrung in Molln: "Man fühlt sich wie an einer Autobahn"

Von Karoline Ploberger, 15. März 2024, 05:15 Uhr
Bild 1 von 15
Bildergalerie Lokalaugenschein bei den Gasbohrungen in Molln
Bild: VOLKER WEIHBOLD

MOLLN. Naturschutzbund und Bürgerinitiative werfen ADX zahlreiche Übertretungen der Auflagen bei der Probebohrung vor.

Zügiger als gedacht geht die Probebohrung im Jaidhaustal in der Nähe von Molln (Bezirk Kirchdorf) voran. Am 24. Februar wurden die Bohrungen in das Erdreich unmittelbar neben dem Nationalpark Kalkalpen aufgenommen. Vier Tage liege man derzeit vor den Planungen, heißt es vom Energieunternehmen ADX. Bis 31. März läuft das Bohrprojekt Welchau 1 in Molln, pro Tag rücke man laut Informationen von ADX durchschnittlich etwa 75 Meter in die Tiefe der nördlichen Kalkalpen vor. Ob man wirklich auf Erdgas stoßen wird, soll sich in den kommenden Tagen zeigen.

Im Jaidhaustal sind die Meinungen geteilt. Vor allem der Naturschutzbund und die Bürgerinitiative Pro Natur Steyrtal zeigten auf, gegen welche Bescheidauflagen das Unternehmen ADX bei seiner Explorationsbohrung verstoßen haben soll. "Das Verfahren ist bewilligt, die 36 Auflagen aus dem Bescheid der Behörde sind festgelegt. Das ist kein Wunschkonzert", sagt Umweltanwalt Martin Donat.

Folgende Übertretungen der Auflagen legt der Naturschutzbund ADX zur Last:

  • Verfahren gegen Wachdienst: Ein Wachdienst-Mitarbeiter der Bohrstelle muss sich am 24. April in Steyr vor Gericht wegen Nötigung und versuchter Beweismittelunterschlagung verantworten. "Ich wollte den Wachmann filmen, der meinen Kollegen etwa 30 Meter von der Bohrstelle entfernt angegriffen hat. Der Mann nahm mein Handy, flüchtete damit auf die Anlage und versuchte, Daten zu löschen", sagt Florian Kogseder von der Bürgerinitiative Pro Natur Steyrtal. Weitere Klagen – etwa wegen Rufschädigung – seien in Vorbereitung.
  • Überschreitung der Größe des Bohrplatzes: Um 1309 Quadratmeter wurde von ADX mehr Grund in Anspruch genommen, als ursprünglich im Bescheid bewilligt worden war. Das ergab eine amtliche Vermessung, die auch bei der Bezirksverwaltungsbehörde angezeigt wurde, sagt Barbara Sitter von der Bürgerinitiative.
  • Einschleppung von Neophyten: Teil der Auflagen war, Fahrzeuge und Geräte vor jeder erneuten Einfahrt in den Talraum entsprechend zu reinigen. Dies sei laut Angaben vom Naturschutzbund nicht erfolgt, wodurch es zur Einschleppung "ortsfremder Pflanzen" kommen könnte. "Man denke nur einmal an das Asiatische Springkraut oder den Japanischen Stangenknöterich. Diese Pflanzen können sich rasend schnell verbreiten", sagt Umweltanwalt Donat.
  • Bedrohung des Ökosystems: Rund 800 Fahrten zur Bohrstelle mit zahlreichen Lkw und Pkw haben mittlerweile im Jaidhaustal stattgefunden. "Man fühlt sich wie entlang einer Autobahn", sagt Reinhard Kofler, Anrainer und Mitglied der Bürgerinitiative.
  • Bleibt das Gas überhaupt in Österreich? Dass die Bohrung zu Ende geführt wird, nehme der Naturschutzbund nun hin. "Die Frage ist nur: Wie wird es weitergehen, wenn wirklich Gas gefunden wird", sagt Bernhard Schön. Die Rechtfertigung, mit dem gefundenen Erdgas unabhängig von Gasimporten aus dem Ausland zu sein, sieht Schön als problematisch an. "Es heißt ja nicht automatisch, dass ADX das Gas an Österreich verkauft. Und bis das Gas tatsächlich auf den Markt kommt, dauert es noch Jahre." Ein ADX-Sprecher kommentierte gestern die neuerlichen Anschuldigungen als "weiteren Versuch, das Unternehmen und das Projekt öffentlich in Misskredit zu bringen". Es sei zu keiner "absichtlichen Verletzung der Auflagen" gekommen. 
Gasbohrung: "Man fühlt sich wie an einer Autobahn"
Bernhard Schön, Naturschutzbund Oberösterreich Bild: Antonio Bayer
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Autorin
Karoline Ploberger
Redakteurin Oberösterreich
Karoline Ploberger

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31  Kommentare
31  Kommentare
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ersterkarli (4.672 Kommentare)
am 15.03.2024 17:06

Nur die Linzer haben das zu ertragen. Warum wohnnes auch dort. wir wollens ruhig und wenn die Wurscht um 10 ct wo billiger ist starten wir halt den 3,5 to SUV.

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Uther (2.323 Kommentare)
am 15.03.2024 13:22

Die Hure der Reichen und ihr Blaunes Beiwagerl stehen für Umweltschutz???
Ob Ohlsdorf, Obertraun man tut alles für ihre Spezis!

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ersterkarli (4.672 Kommentare)
am 15.03.2024 17:09

Das wieder ist ein sehr schöner Beitrag.
Und so intelligent!

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Joob (1.380 Kommentare)
am 15.03.2024 13:15

Diese Gegner sollten einmal nach Russland fahren und dort versuchen gegen - ihren Freund Putin - zu demonstrieren!
Den jeder der eigene Energieproduktion behindert, unterstützt Putin bei seinem Vernichtungskrieg.

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Philantrop (168 Kommentare)
am 15.03.2024 12:14

Seit der Naturschutzbund Raubtiere wie Wölfe, Bären u. Luchse in FREIER Wildbahn FÖRDERT, statt sich um das Tierleid in Ställen zu kümmern, halte ich diese Leute für zu einfältig, um sie ernst zu nehmen.

Denn sie erkennen nicht, dass die Pflanzenfresser wieder weniger oder gar nicht ARTGERECHT auf Weiden gehalten werden, wenn sie von blutrünstigen Raubtieren gefährdet werden.

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mape (8.850 Kommentare)
am 15.03.2024 11:58

Dieser Kofler hat noch nie neben einer Autobahn gewohnt.
Nur stärker und polemisieren.

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mape (8.850 Kommentare)
am 15.03.2024 11:58

stänkern

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Zensur (1.142 Kommentare)
am 15.03.2024 10:46

Putin hat angeblich schon eine Kiste Wodka...mit Freundlichen Grüßen abgesendet.... Empfänger..Naturschutzbund und Bürgerinitiative

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vinzenz2015 (46.400 Kommentare)
am 15.03.2024 12:11

= Absurd!

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linz2050 (6.609 Kommentare)
am 15.03.2024 10:22

< ... wie entlang einer Autobahn. > - Diese Anrainer haben hoffentlich aus Rücksicht auf andere noch nie oder werden auch nie eine Autobahn benutzen. Gleiches Recht für alle Bürger.

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DonMartin (7.488 Kommentare)
am 15.03.2024 09:39

Da werden jetzt Flöhe gesucht und der Projektbetreiber mit Hilfe des teuren OÖ Umweltanwaltes sekkiert und medial schlecht gemacht.

Das Einschleppen von Neophyten über nicht ausreichend gewaschene Autos ist eine Farce.
Demnach müssten alle Umweltaktivisten und alle Besucher des Naturschutzgebietes ebenso ihre Autos vor jeder Einfahrt abreinigen. Und das Schuhwerk natürlich!

Nein, es geht ganz offensichtlich nur um eine geplante "Hackl-ins-Kreuz"-Aktion, geplant mit der Eintragung dieser Auflage in den Bescheid. Kurioserweise teilweise finanziert über die teure Umweltanwaltschaft, die seit langem nicht konstruktive Arbeit leistet, sondern immer mehr mit den Aktivisten zusammen und das mit allen schmutzigen Tricks. Das kostet nur Geld und bringt am Ende niemandem etwas.

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Zensur (1.142 Kommentare)
am 15.03.2024 08:28

am besten ...rund um Molln die Schranken schließen.... Schlüssel wegwerfen....

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lucky890 (2.147 Kommentare)
am 15.03.2024 08:26

Hört sich an wie ein paar ultralästige Nerds, aber zumindest können sie bis 800 zählen. Soviel fahren übrigens auf der A1 übrigens in 15 Minuten.

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Hanspeter (148 Kommentare)
am 15.03.2024 08:24

Hoffentlich ist die Bohrung von Erfolg gekrönt. Bodenschätze in Ö sind unbedingt zu fördern und in Ö zu verwenden. Gas aus Russland kommt eventuell auf Umwege zu uns. Glück auf.

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kmal (1.040 Kommentare)
am 15.03.2024 11:30

Naja, die bedenken sind nicht unbegründet, wenn Gas gefunden wird, bedeutet das noch lange nicht, dass es auch dem österreichischen Markt zugute kommt.

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Klettermaxe (10.698 Kommentare)
am 15.03.2024 12:19

Meinen Sie das ernst?

Glauben Sie, das Gas wird dann dort auch noch verflüssigt,
um mit Schiffen (die Kanäle wird man dann auch bald bauen) oder tausenden LKWs ein paar Monate das Gas zu verkaufen.

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zeroana (1.504 Kommentare)
am 15.03.2024 08:11

Beiteiligung der Grundeigentümer an der Ausbeutung von Bodenschätzen, wie es sich in einer Marktwirtschaft gehört, und solche abartigen Diskussionen (Neophyten!) finden nicht statt.

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Linz2013 (3.280 Kommentare)
am 15.03.2024 08:01

Die Argumente der Gegner sind schon sehr armselig.

Millionen von Österreichern leben neben Landes- oder Bundesstraßen oder in Städten. Dort fahren eine Hundertfache Menge von Fahrzeugen vorbei.

In der Nachbarschaft von Bekannten gab es auch vor einigen Jahren eine Probebohrung. Die Bohrfirma gab sich große Mühe und hat auch die Nachbarn zu einer Besichtigung eingeladen. Die paar LKW haben niemanden gestört.

Wollen wir weiter mit unserem Geld die Gas/Öl-Diktatur Russland unterstützen oder überbrücken wir dann doch besser mit eigenem Gas die Zeit bis zur Energietransformation? Letzteres ist sicher wirtschaftlich und ökologisch sinnvoller.

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joyman79 (7 Kommentare)
am 15.03.2024 08:19

Das Gebiet neben Landes- oder Bundesstraßen ist halt auch kein Naturschutzgebiet ...

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DonMartin (7.488 Kommentare)
am 15.03.2024 09:43

Die LKW fahren ja vorwiegend auch nicht durch das Gebiet, sondern hin und weg!

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Alsdann (152 Kommentare)
am 15.03.2024 07:54

Wie an einer Autobahn: Nur das diese Autobahn wieder weg geht!!
Stellen sie sich an eine Autobahn wie laut es dort ist, der flüster LKW ist zwar technisch möglich wurde aber nicht umgesetzt!

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berni1 (357 Kommentare)
am 15.03.2024 07:39

Ich hoffe diese Umweltaktivisten haben zu vor ebenso die Schuhe geputzt und ihre Autos ebenso gereinigt.

Dieser Umweltpopulismus nervt!

Und noch mehr nervt dieser Umweltanwalt Martin Donat. Dieser wird vom Land OÖ dafür bezahlt, sprich der Lebt von unseren bezahlten Steuern.
Für mich sind seine Aussagen nach dem Interview mit "meinbezirk" sowieso nicht mehr glaub würdig.

Dieser gibt Studien raus die auf keiner fundierten Grundlage aufgesetzte sind.

https://www.meinbezirk.at/oberoesterreich/c-politik/was-haben-sie-gegen-windraeder-herr-umweltanwalt-donat_a6198620

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DonMartin (7.488 Kommentare)
am 15.03.2024 09:44

Auch meine Erfahrung im privaten Bereich: manipuliert im eigenen Interesse. Schlitzohrig.
Freiwillig würde ich mich nicht mehr mit ihm an einen Tisch setzen.

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LIEWA (88 Kommentare)
am 15.03.2024 07:37

Es wäre gescheiter, vorher auf fossile Energie zu verzichten, als nachher alles wieder zu reparieren versuchen, was eigentlich gar nicht geht. Nachher müssen wir damit leben, wird wahrscheinlich mühselig.

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Augustin65 (454 Kommentare)
am 15.03.2024 10:12

Richtig, ein dreifach Hoch auf die Kernenergie!

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Schlaubi01 (1.336 Kommentare)
am 15.03.2024 07:31

In 2 Wochen ist es vorbei. Und dann noch abbau und a Ruh ist wieder.
Wenns Gas finden eine kleine Förderststion die Null Lärm macht.

Und fremde Pflanzen schlebben die Wanderer und Radler genauso ein , oder waschen die die Schuhe und Reifen ab ???

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Schlaubi01 (1.336 Kommentare)
am 15.03.2024 07:32

schleppen natürlich

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inbr (86 Kommentare)
am 15.03.2024 07:28

jetzt wird schon gesudert, weil die LKW Pflanzensamen einschleppen würden-wie wird das sonst verhindert, geht leicht dort nie Wind, der die Samen reinbläst? Komische Welt, endlich haben wir einmal einen Rohstoff und dann soll der nicht in Umlauf kommen.

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Sirod190158 (9 Kommentare)
am 15.03.2024 07:06

Wann wird da endlich der Umweltanwalt aktiv?

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Klettermaxe (10.698 Kommentare)
am 15.03.2024 12:20

Artikel gelesen?

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schubbi (2.991 Kommentare)
am 15.03.2024 06:46

Da sollte mal abgewartet werden, wenn dort wirklich viel Gas gefunden wird. Dann wird sicher eine Rohrleitung mit Waldschneise dahin verlegt, weil in Plastiksäcken werden sie das Gas nicht wegtragen

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