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"Es entsteht der Eindruck, dass immer nur die Natur zum Handkuss kommt"

Von Philipp Fellinger, 25. Jänner 2024, 19:00 Uhr
Das vom Ausbau betroffene Areal auf der Wurzeralm Foto: Mollner Kreis, Vowe (2), Schoeppl

LINZ. Umweltallianz kritisiert "rückwärtsgewandte Politik" und fehlenden Umweltschutz.

Versäumnisse beim Naturschutz, Blockade der Energiewende, eine teils wirkungslose Raumordnung – das ökologische "Sündenregister" der Landespolitik ist gut gefüllt, wenn es nach der Umweltallianz, bestehend aus Umweltdachverband, Umweltanwaltschaft, Naturfreunde und Alpenverein geht. Mit einem am Donnerstag präsentierten "Aktionsplan" forderte man die Verantwortlichen auf, dem "oberösterreichischen Naturschutz endlich mehr Biss" zu verleihen, sagte Umweltanwalt Martin Donat.

"Häufung bedenklicher Projekte"

Gerade in den vergangenen Monaten hätten sich "aus Naturschutzperspektive bedenkliche Projekte" gehäuft. Man müsse sich laut Donat nur die Gasbohrungen unweit des Nationalparks Kalkalpen anschauen, der den zuständigen Instanzen genehmigt wurde.

Die "Probebohrungen der ADX-Glücksritter in Molln" zeugten laut Franz Maier, Präsident des Umweltdachverbands von einer "rückwärtsgewandten Politik, die fossile Träger weiterhin fördert und die Energiewende verschläft".

Im selben Atemzug kritisierte Maier den Einspeisestopp privaten PV-Stroms. Die entsprechende Infrastruktur in Form von Netz und Speichern müsste schnellstmöglich geschaffen werden. "Die Frage der Energiewende ist auch eine Standortfrage", sagt Maier, der vor allem in bereits bestehenden Wasserkraftwerken eine Chance sieht. Würde man diese modernisieren, also mit neuen Turbinen ausstatten, könnten diese 50 Prozent mehr Strom produzieren – ohne neue Flächen zu versiegeln oder zusätzliche Eingriffe in die Natur zulassen zu müssen.

Unausgeschöpftes Potenzial sieht Maier auch beim Ausbau von PV-Anlagen. Diese würden in der Bevölkerung bereits eine breite Akzeptanz aufweisen. Installieren könnte man sie "auf praktisch jeder bereits verbauten Fläche – von Privathausdächern über Gebäuden der öffentlichen Hand und Betriebsgebieten, bis zu Parkplätzen". Dabei würde "kein Quadratmeter freie Wiese oder Wald verbaut werden".

Frauenkar "fragwürdig"

Kein gutes Haar lässt die Umweltallianz auch am genehmigten Ausbau der Frauenkarlifte im Skigebiet Wurzeralm. Laut Christian Dornauer, Geschäftsführer der Naturfreunde Oberösterreich, sei dieses nicht nur aufgrund der vom Land Oberösterreich zugesagten Förderung mit bis zu 14,9 Millionen Euro (66 Prozent der Baukosten) "fragwürdig, sondern auch aus Sicht des Naturschutzes". Die Talstation befinde sich in einem ökologisch wertvollen Feuchtgebiet, das geplante Restaurant neben der Bergstation grenze an ein Naturschutzgebiet. Zudem plane man für die neue Lifttrasse 10.000 Quadratmeter Wald zu schlägern.

Für Harald Jungwirth, Naturschutzreferent beim Alpenverein, zeige das Projekt, "dass man in Oberösterreich beim Naturschutz zu allem bereit ist, wenn es der Investor nur wünscht". Laut Umweltanwalt Donat entstehe mehr und mehr der Eindruck, "dass immer nur die Natur zum Handkuss kommt, in den seltensten Fällen die Geldgeber".

Öffi-Ausbau erforderlich

Stichwort Wintertourismus: Dieser habe laut der Umweltallianz "seine technische Ausbaugrenze längst erreicht", sagt Dornauer. Vielmehr müssten sich Tourismusregionen, vor allem in Gebirgsregionen um "zeitgemäße Mobilitätskonzepte bemühen". Dabei sei vor allem der Ausbau der ÖPNV-Angebote entscheidend: "70 Prozent der Emissionen im Wintertourismus werden durch die An- und Abreise von Gästen mit dem Pkw verursacht – hier gilt es anzusetzen."

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Autor
Philipp Fellinger
Redakteur Politik
Philipp Felllinger
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