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Die Freunde des verurteilten Mörders geben nicht auf

Von Edmund Brandner, 24. Jänner 2020, 00:04 Uhr
Die Freunde des verurteilten Mörders geben nicht auf
Anwalt Franz Hitzenbichler Bild: ebra/OÖN

Helmut Stütz' Anwälte unternehmen neuen Anlauf, um seinen Fall noch einmal vor Gericht zu bringen.

Seit sechseinhalb Jahren sitzt der 44-jährige Ohlsdorfer Versicherungskaufmann Helmut Stütz im Gefängnis. Wegen des Sexualmordes an der Gmundner Tanzlehrerin Ingrid S., den er nicht begangen habe, wie er weiterhin beteuert, verbüßt er in Suben eine 20 Jahre lange Freiheitsstrafe.

Video: Daniela Dahlke (OÖN-TV) berichtet aus Gmunden.

Gmunden Mordfall

Mehrere Anträge zur Wiederaufnahme des Verfahrens hat sein Anwalt Franz Hitzenbichler beim Landesgericht Wels bereits vergeblich eingebracht. "Ich habe noch nie ein Verfahren erlebt, wo so viel nicht richtig ist", sagt Hitzenbichler, der unter anderem kritisiert, dass entlastende Zeugenaussagen im Akt fehlen, dass die Ermittler andere Spuren nicht konsequent verfolgt hätten und der Umgang mit DNA-Analysen sehr fragwürdig gewesen sei.

In den bisherigen Wiederaufnahmeverfahren reichten diese Kritikpunkte nicht aus. Jetzt versuchen es Stütz’ Verteidiger trotzdem ein weiteres Mal. "Wir haben neues entlastendes Material", kündigt Hitzenbichler an. Bis zur Verhandlung wolle er es aber noch unter Verschluss halten.

Doch auch eine zweite juristische Front wird eröffnet, um den Fall noch einmal aufzurollen. Andre Hitzenbichler, der neue Anwalt von Stütz und Sohn von Franz Hitzenbichler, machte im Namen des Inhaftierten Amtshaftungsansprüche bei der Finanzprokuratur in Wien geltend und fordert 100.000 Euro Schadenszahlung – unter anderem wegen eines "unrechtmäßigen Ermittlungsverfahrens". Sollte die Prokuratur darauf nicht eingehen (womit zu rechnen ist), will Stütz eine zivilgerichtliche Amtshaftungsklage einreichen. "Dann muss alles auf den Tisch", sagt Hitzenbichler. "Auch Beweismittel, zu denen wir bisher keinen Zugang hatten." Der Anwalt ist überzeugt: "Die Gerechtigkeit wird sich durchsetzen."

Helmut Stütz sitzt seit 2013 im Gefängnis, arbeitet dort vormittags in einer Buchbinderei und studiert nachmittags Betriebswirtschaft. Einen Freigang hatte er bisher noch nicht. Pro Monat darf er sieben Besuche von maximal drei Personen empfangen. Oft sind seine Ehefrau und ihre gemeinsamen beiden Kinder bei ihm.

Alle anderen Besucher müssen sich auf einer langen Warteliste eintragen. Rund 380 Mitglieder hat das "Komitee für Gerechtigkeit", das sich nach Stütz’ Verurteilung in seiner Heimat gebildet hat. Eines der Mitglieder ist Ohlsdorfs Bürgermeisterin Christine Eisner (ÖVP), eine Nachbarin der Familie Stütz. "Als Bürgermeisterin darf ich Justizentscheidungen natürlich nicht in Frage stellen", sagt sie. "Ich hätte als Geschworene Helmut Stütz damals vermutlich auch für schuldig gehalten. Unser Wissensstand hat sich aber seither geändert." Eisner hat sich im Justizministerium und beim Bundespräsidenten persönlich für eine Wiederaufnahme des Verfahrens eingesetzt. Bisher allerdings erfolglos.

In drei Jahren ist Halbzeit

Im Sommer 2023 wird Stütz die Hälfte seiner 20-jährigen Haft abgesessen haben. Er kann dann um seine vorzeitige Entlassung bitten. Sein Anwalt wird zuvor versuchen, eine Begnadigung durch den Bundespräsidenten zu erwirken. "Helmut kämpft drinnen wie ein Löwe", sagt Bürgermeisterin Eisner. "Wir versuchen es von außen."

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Autor
Edmund Brandner
Lokalredakteur Salzkammergut
Edmund Brandner
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4  Kommentare
4  Kommentare
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Hans1958 (3.166 Kommentare)
am 15.08.2021 11:13

Bei Gericht wird gesprochen...das heisst aber noch lange nicht, dass das Urteil auch gerecht ist.

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( Kommentare)
am 25.01.2020 10:39

Wenn es eine Gerechtigkeit von oben gibt, wird sich das weisen!
Man hört von vielen Leuten, dass hier was gewaltig falsch läuft!
Man hört auch sehr viel über die Gegenseite......aber man soll tote ruhen lassen! Gerichte urteilen nicht immer gerecht, das erlaube ich mir zu schreiben..............🤔🤔😱😱
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silkro (1.257 Kommentare)
am 24.01.2020 10:55

Diese "Unterstützer" faseln über neue Beweise, es wurde aber bis jetzt noch nichts stichhaltiges vorgelegt.
Ein Wahnsinn welche Diffamierungskampagne da gegen das Opfer gestartet wurde.

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Strahlemann (907 Kommentare)
am 29.01.2020 08:45

Wenn sie das Opfer gekannt haben, würden sie sich anders zu diesem Fall äußern!

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