Der Präsident weiß ganz genau, wie’s geht
Michael Farthofer ist Chef des Oberösterreichischen Segelverbandes.
Dass Michael Farthofer als Präsident des Union-Yacht-Clubs Attersee und Chef des Oberösterreichischen Segelverbandes die Lange Wettfahrt ausgelassen hat, kommentiert ein Klubmitglied so: "Bist du heute nicht mitgesegelt, damit einmal jemand anderer gewinnt?" Hinter dem Scherz steckt mehr als nur ein Körndl Wahrheit, denn Farthofer weiß als ehemaliger Olympiasegler, Profiskipper beim Admirals Cup und Toptrainer (u. a. von Roman und Andreas Hagara), wie’s geht. Heuer hat er bereits zwei Staatsmeistertitel geholt (Soling, Drachen), bei zahlreichen Attersee-Regatten konnte er sich schon in den Siegerlisten eingetragen.
Ohne Teamwork geht nichts
An Land ist der 67-jährige Geschäftsführer eines Salzburger Technologie-Unternehmens aber keiner, der sich nach vorne drängt und immer der Erste sein möchte. Als Segelfunktionär hat er sich das Teamwork auf seine Fahnen geschrieben. Der Zusammenhalt der oberösterreichischen Klubs ist ihm genauso wichtig wie die Nachwuchsarbeit, die mit dem Attersail-Team und dem Traunsail-Team Fahrt aufnimmt. Mit der Segel-EM 2020 auf dem Attersee hat Oberösterreich unter schwierigsten (Corona-)Bedingungen zuletzt ein internationales Highlight gesetzt.
"Da waren 350 ehrenamtliche Helferinnen und Helfer am Werk. Alle haben zusammengehalten, sonst wäre das nicht möglich gewesen", sagt Farthofer. Die Pandemie hat der Segelsport in Oberösterreich gut weggesteckt. So ein Boot ist ja im Gegensatz zu einer Seilbahngondel mit zufällig zusammengewürfelten "Besatzungen" eine sichere "Blase". Ansteckend ist hier höchstens die Begeisterung für das Spiel mit Wind, Wetter und Wellen.
Oberösterreich hat 23 Segelvereine mit 2400 Mitgliedern. Dazu kommen zehn Segelklubs, die nicht dem Verband angehören. Insgesamt gibt es in Oberösterreich rund 5000 Menschen, die regelmäßig die Segel setzen – sei es auf den Salzkammergut-Seen oder beim gemütlichen "Buchteln" auf einer Charter-Yacht im Mittelmeer.