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"Der Mahnstein bleibt vor dem Hitler-Haus stehen"

10. Juli 2020, 00:04 Uhr
Mahnstein Hitler-Haus
Der Mahnstein vor dem Hitler-Haus. Bild: Volker Weihbold

BRAUNAU/WIEN. "Der Mahnstein bleibt auf dem bisherigen, öffentlich zugänglichen Standort vor der Liegenschaft Salzburger Vorstadt 15 stehen", heißt es in der Presseerklärung, die die Stadt Braunau gestern veröffentlichte.

Damit setzt die Gemeinde einen Schlussstrich unter die Diskussion, was mit dem Stein, der sich auf öffentlichem Grund vor dem Hitler-Geburtshaus befindet, geschehen soll.

Wie berichtet, ist das Gebäude seit der Enteignung der Vorbesitzerin im Jahr 2016 im Eigentum der Republik. Bis 2023 soll dort das Braunauer Bezirkspolizeikommando einziehen, deshalb wird in Kürze mit umfassenden Umbauarbeiten begonnen. Die Absicht: Das Haus solle nicht mehr länger Pilgerstätte für Nazi-Verherrlichung oder gar Bühne für NS-Wiederbetätigungen sein. Daher wollte das Innenministerium, dass auch der Stein, der im Jahr 1989 dort angebracht worden war, entfernt wird.

Video: Mahnstein in Braunau bleibt

Doch der Vorschlag des Ministeriums, den Stein stattdessen im Haus der Geschichte in Wien aufzustellen, stieß Anfang Juni auf heftige Kritik von Historikern und antifaschistischen Organisationen. Eine Expertenkommission des Ministeriums empfahl daraufhin, den Mahnstein in Braunau zu belassen, ihn dafür aber an einem anderen zentralen Ort im Stadtgebiet aufzustellen. Die Republik sei verpflichtet, "jedes bejahende Gedenken" an die Nazi-Zeit zu unterbinden. Der Mahnstein vor dem Haus würde diese Bemühungen "konterkarieren".

"Das sehen wir nicht so. Entsprechende Touristen werden die Adresse weiterhin finden. Wenn sie ein Foto machen, dann sollen sie dort die unmissverständliche Botschaft lesen, die eingraviert ist", sagt Gemeinderat Manfred Hackl von den Braunauer Grünen, der die einstimmige Entscheidung des Arbeitskreises, den die Stadt dazu eingesetzt hat, mitträgt. Weil sich an der Situation nichts ändere, sei auch kein Gemeinderatsbeschluss nötig. Bürgermeister Johannes Waidbacher (VP) war für ein Gespräch gestern nicht erreichbar. Folgen wollen die Braunauer der Empfehlung aus Wien, die Geschichte der Braunauer NS-Opfer weiter aufzuarbeiten.

"Inschrift gilt heute noch"

Doch der Empfehlung des Ministeriums, die Aufschrift des Steines mit dem Hinweis auf die Mitverantwortung der österreichischen Gesellschaft an den NS-Verbrechen zu ergänzen, wollen die Braunauer nicht nachkommen. "Die Inschrift des Steins war in den 80er Jahren gültig und ist es heute noch", sagt Hackl. (staro)

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15  Kommentare
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susisorgenvoll (16.665 Kommentare)
am 11.07.2020 13:37

Ich verstehe die Entscheidung nicht! Für mich ist dieser Mahnstein ein Anziehungspunkt und quasi einem "Wegweiser" gleichzusetzen! Ich nehme an, dass es viele Menschen wie mich gibt, die keine Ahnung haben, in welchem Haus Hitler geboren wurde und niemals danach suchen würden, wenn sie nach Braunau kämen. So aber zeigt dieser Felsen unmissverständlich das Geburtshaus! Das Mahnmal an sich, ist absolut berechtigt, aber es sollte an einem anderen Platz sein! Hitlers Geburtshaus ist kein Ort, wie z.B. Mozarts Geburtshaus, auf den man stolz sein und hinweisen sollte! Dass der schlimmste oder zweitschlimmste Massenmörder des Zweiten Weltkriegs - die Geister scheiden sich, ob nun Hitler oder Stalin den unrühmlichen ersten Platz belegt - durch diesen Stein quasi ein Denkmal bekommt, ist völlig unnötig! Ich weiß, die Meinungen gehen auseinander, aber wenn das Mahnmal, z.B. vor dem Rathaus stünde, würde es seinen Platz mindestens ebenso erfüllen!

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azways (5.835 Kommentare)
am 10.07.2020 11:41

Die Inschrift gilt auch für ÖVP / FPÖ und GRÜNE

Top aktuell

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Rufi (4.739 Kommentare)
am 10.07.2020 13:24

Ist richtig,
die Effen haben mit
Frieden, Freiheit, Demokratie
nichts am Hut.

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Gugelbua (31.937 Kommentare)
am 10.07.2020 11:39

wer glaubt die Menschheit hat je was aus der Geschichte gelernt irrt gewaltig

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Rufi (4.739 Kommentare)
am 10.07.2020 13:25

bist du die ‚Menschheit‘? Dann täts stimmen-

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Nacharbeiter (7.603 Kommentare)
am 10.07.2020 10:13

Die Partei und Staatsideologie des Hitlerreiches hießen "national-sozialistisch". Nationalsoszialistische Deutsche Arbeiterpartei hieß die Partei genau. Diesbezüglich ist der Stein ein Manipulationsinstrument. Er unterschlägt das Sozialismus - Element.

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Rufi (4.739 Kommentare)
am 10.07.2020 13:27

Tschapperl.
Auch Haider sagte,
er sei der bessere Sozialist.
Ich kann mich auch Einstein nennen
und hab deswegen nicht mehr Hirn als vorher.

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Mondseelandler (345 Kommentare)
am 10.07.2020 10:06

„Die Inschrift des Steins war in den 80er Jahren gültig und ist es heute noch“,
das gilt und diese Entscheidung befürworte ich.

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fesi (715 Kommentare)
am 10.07.2020 09:39

Was damals geschehen ist war wirklich schlimm !!!
Aber ist das was gerade jetzt in so manchen Ländern passiert besser ????

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bedasen (286 Kommentare)
am 10.07.2020 09:37

Wenn man sich die Landkarte von Österreich betrachtet liegt Braunau viel weiter links als das Innenministerium. Und das ist gut so.

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gegenstrom (16.154 Kommentare)
am 10.07.2020 09:24

Man könnte lediglich darüber nachdenken, am Haus selbst noch eine Gedenktafel zur Rolle Österreichs und der Österreicher im Dritten Reich anzubringen.
Es gab ja hierzulande einige glühende Nazis und später Kriegsverbrecher, man denke allein an Ernst Kaltenbrunner.
Das alleinige Opfernarrativ, das in den Jahrzehnten nach Kriegsende so gerne immer wiederholt wurde, ist nichts als ein Beschönigungsversuch. Der freie Staat Österreich und sehr viele Juden und Andersdenkende waren die Opfer, allzu viele Österreicher waren jedoch gerade vom Anschluß an Hitlerdeutschland zumindest anfangs begeistert und einige wurden zu Tätern. Es gibt keine Kollektivschuld, doch auch nicht alle Österreicher waren nur Opfer - jedenfalls hat man nach Kriegsende viele Altnazis in den Dienst übernommen - als ob nicht gewesen wäre.

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( Kommentare)
am 10.07.2020 09:11

Der Gemeinderat der Stadt Braunau am Inn hat also beschlossen, dass der Mahnstein vor dem Hitler-Geburtshaus bleiben wird. Jetzt wäre noch an die von allen Braunauer Gemeinderatsfraktionen am 7. Februar 2000 unterschriebene Initiative "Braunau setzt ein Zeichen" zu erinnern. Vor mehr als zwanzig Jahren hat man sich nämlich in Braunau am Inn auch einstimmig für das Projekt Haus der Verantwortung ausgesprochen. Wenn das Projekt nach dem Auszug der Lebenshilfe 2011 und der Enteignung es Hitler-Geburtshauses 2016 vom zuständigen Innenminister realisiert worden wäre, hätte man sich diese seit einem Monat anhaltende negative Braunau-Berichterstattung ersparen können. www.facebook.com/houseofresponsibilitybraunau

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LiBerta1 (3.293 Kommentare)
am 10.07.2020 08:01

Solange wir von Südamerika Soja kaufen und damit den Raubbau am Land der Urbevölkerung unterstützen, haben wir kein Recht unsere Vorfahren wegen deren Verblendung zu verurteilen.
Ich will nicht den Nationalsozialismus schönreden. Solange wir jedoch nicht konsequent in der Gegenwart jeder Art von echtem Rassismus entgegentreten, ist die Ablehnung von Rassismus in der Vergangenheit nur Theater.
Wer glaubt, man würde Rassismus ausmerzen, indem man schwarze Gesichter von Reispackungen und Wappen entfernen, der hat nicht verstanden, was Rassismus ist.

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eihwaz (1.127 Kommentare)
am 10.07.2020 08:45

.....aber sehr viele leben recht komfortabel von diesem Thema.

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dobisam (905 Kommentare)
am 10.07.2020 13:03

Genau so gilt, wenn Sie Ihren Kommentar mit einem PC, Handy. Laptop,... schreiben dessen Komponenten aus der Volksrepublik China kommen. Oder Ihre Kleidung, Spielzeug ihrer Kinder, diverse Lebensmittel, ...
Sie können China auch mit einer großen Anzahl anderer Staaten tauschen.

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