Stefan Köglberger: Er schenkt Slum-Kindern eine Zukunft
Stefan Köglberger, Fußballtrainer und Sohn von LASK-Legende Helmut Köglberger, betreibt die "Acakoro-Fußball-Akademie" in Nairobi, Kenia.
Das Leben macht nur einen Sinn, wenn du etwas für andere machst", ist Stefan Köglberger überzeugt. Deshalb sei es ihm und seiner Frau Aldona vor vier Jahren auch nicht schwer gefallen, in Linz alles stehen und liegen zu lassen, und nach Kenia zu ziehen. In einem der ärmsten Slums in Nairobi hat der 34-Jährige die Fußball-Akademie "Acakoro" aufgebaut.
"Der Zulauf ist extrem. Wir haben schon 108 Spieler, obwohl wir ursprünglich nur 80 Plätze hatten", sagt Köglberger. Derzeit ist der Sohn von LASK-Idol Helmut Köglberger in seiner Heimat zu Gast, gemeinsam mit zwölf Nachwuchs-Talenten.
Dass er den Buben das Fußballspielen lernt, ist für Köglberger eher zweitrangig. "Schulbildung und medizinische Verpflegung sind in dem Akademie-Programm inbegriffen", sagt der studierte Deutsch und Geschichte-Lehrer, der sich selbst auch als Erzieher sieht: "In Kenia kennt man die Wörter ,Danke‘ und ,Bitte‘ nicht. Die haben einen sehr rauen Umgangston dort", sagt er. Mittlerweile habe er seinen Kickern die Zauberwörter beigebracht.
An das Leben in der 3-Millionen-Stadt Nairobi hat sich der 34-Jährige gewöhnt. "Ich weiß noch, als ich auf dem Weg zur Arbeit zum ersten Mal bei den großen Müllbergen vorbeigefahren bin, wo die Kinder nach Essen suchen", sagt er. "Damals hatte ich Tränen in den Augen, jetzt ist es zur Normalität geworden", sagt Köglberger.
Nach diesem Anblick folgte der zweite Schock: Sein Arbeitsplatz im Korogocho-Slum. "Da war nichts als Staub, Gestank und Wellblech-Hütten", sagt der Altenberger. Vor seiner Zeit in Kenia trainierte er den Nachwuchs des LASK.
"Das hat mir sehr viel Spaß gemacht", sagt Köglberger. Dieses oder nächstes Jahr wollen er und seine Frau in die Heimat zurückkehren. Die Akademie bleibt bestehen, ein Nachfolger steht derzeit noch nicht fest.
Wenn Köglberger seine Zelte in Nairobi abbricht, werden ihm die Kinder am meisten fehlen. Das weiß der Oberösterreicher jetzt schon. Eigene hat er noch nicht. "Noch."
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Stefan macht uns ebenso viel Freude wie sein Vater, auf andere Art halt........