Kleinzells schwierige Suche nach einem neuen Amtsleiter
KLEINZELL. Die Suche nach einem neuen Amtsleiter in der Mühlviertler Gemeinde Kleinzell ist von politischen Querelen überschattet.
Es geht um einen Amtsleiterposten – und für Kritiker um mögliche "Vetternwirtschaft": Kleinzell im Bezirk Rohrbach sucht den Nachfolger für Gottfried Gruber, der im Oktober 2016 in Pension geht. Bausachbearbeiter Florian Hofer (31) hatte sich zunächst als einziger Kandidat beworben. Er ist der Sohn von Bürgermeister Franz Hofer (VP), der, wie bereits im Vorjahr angekündigt, vor den Wahlen im September zurücktreten wird.
Am 25. Juni endete die Bewerbungsfrist. Doch kurz vor "Torschluss" bekam Hofer unerwartet Konkurrenz durch eine Juristin mit absolviertem Gerichtsjahr. Für Kritiker ist sie höher qualifiziert als der Sohn des Ortschefs, der die "Abendmatura" absolviert hat und seit Oktober 2007 am Gemeindeamt beschäftigt ist. Sie soll nach Eingang ihrer Bewerbung, die sie mit Rückantwort eingereicht hatte, keine "Registrierung" durch die Gemeinde erhalten haben.
Das Prozedere für die Bestellung eines neuen Amtsleiters sieht ein Objektivierungsverfahren vor, in dem der Gemeinderat die Ansprüche an die Bewerber vorschreibt. Diese seien "auf die Person von Florian Hofer zugeschnitten gewesen", sagen Kritiker. Doch die Kriterien hatte der aus Vertretern von VP, SP und FP bestehende siebenköpfige Personalbeirat einstimmig abgesegnet. Und laut Gemeindeaufsicht erfüllen sie auch alle formaljuristischen Ansprüche.
Der Personalbeirat muss nun die Bewerber bewerten und reihen – Bürgermeister Hofer hatte sich als Vorsitzender vorschriftsmäßig für befangen erklärt und die Leitung seinem Stellvertreter überlassen. Wer den Posten bekommt, entscheidet der Gemeinderat in einer seiner nächsten Sitzungen, sagt VP-Beiratsmitglied Christian Pühringer.
Wann das ist und auf wen die Wahl fällt, unterliege der Verschwiegenheitspflicht. "Wie der Gemeinderat den Posten besetzt, ist auf Basis des Objektivierungsverfahrens nur seine Sache", hieß es gestern aus dem Büro von Gemeindereferent Max Hiegelsberger (VP). Eine "etwas schiefe Optik gerade vor den Wahlen" gesteht Klaus Falkinger, Hofers Nachfolger als Ortschef von Kleinzell, zu. Ähnlich sieht's Gemeindebund-Präsident Hans Hingsamer: "Aber wenn alle Kriterien der Ausschreibung erfüllt sind, ist gegen die Bewerbung des Bürgermeistersohnes letztlich nichts einzuwenden." (kri)
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Eigentlich schade, dass solche weitreichenden Personalentscheidungen auf dem Rücken dieser Bediensteten ausgetragen werden, aber es ist schließlich Vorwahlzeit und dabei ist politische Machthaberei immer gefragt..............
Die Entscheidung ist im Personalbeirat gefallen, sie werden wohl wissen, wer der Nachfolger werden soll.
Außerdem ist Erfahrung in diesem Beruf sehr von Vorteil, akademische Titeln sind nicht immer gefragt.
Sohn des Bürgermeisters - geh schämen, wenn Du Deine Vater für den Posten brauchst....
schwierig?
irgendwer hat doch einen Sohn Tochter Neffen Nichte in passender Farbe