"Da fällt dir ein Stein vom Herzen"
Christian Roither aus Seewalchen koordinierte die Höhlenrettung in Abtenau.
Ganz zuletzt sollte es noch einmal haarig werden: In knapp 23 Stunden hatten die Retter den schwer verletzten Marek G. aus der Jack Daniel‘s Höhle im Salzburger Tennengebirge geholt. Er war 250 Meter unter der Oberfläche acht Meter abgestürzt. Doch das Wetter hätte einen Abtransport mit dem Hubschrauber am Samstag um 2.18 Uhr fast zunichte gemacht, erzählt Christian Roither: "Der Pilot berichtete, dass er nicht landen könne. Zwei Minuten später kam der Funkspruch: ‘Bin gelandet.’" Ohne diesen Flug hätte der Patient stundenlang ins Tal getragen werden müssen. In der Einsatzleitung brandete Jubel auf: "Da fällt dir ein Stein vom Herzen."
Der Seewalchener koordinierte als einer von vier Einsatzleitern die Rettungsaktion. "Eigentlich wäre ich selbst gerne direkt in der Höhle dabei gewesen", sagt er. Doch der erfahrene Höhlenretter wurde in der Organisation gebraucht. Er koordinierte die Rettungsmannschaften, teilte ein, wer mit wem welche Aufgabe übernahm. Der 39-Jährige kümmerte sich aber auch um den Transport der drei Tonnen an Hilfsgeräten. Dass der verletzte Höhlenforscher so rasch aus der Höhle getragen werden konnte, sei nur durch die gute Kooperation aller beteiligten Organisationen, von der Feuerwehr bis zur Höhlenrettung, möglich gewesen: "Die Zusammenarbeit klappte wunderbar. Das war fantastisch", sagt er.
Im Zivilberuf führt der verheiratete Vater dreier Kinder einen Baumpflegebetrieb mit sechs Mitarbeitern. Dabei begutachtet er etwa als Gutachter Bäume, die die Verkehrssicherheit behindern könnten, oder erstellt Pflegekonzepte. Zudem handelt er mit Medizinprodukten. Auch bei der Rettungsaktion für Johann Westhauser, der im Juni aus der Riesending-Höhle in Berchtesgaden gerettet wurde, war er dabei. Vor einer Woche fand die Nachbesprechung statt: "Die Erfahrungen, die wir damals gesammelt haben, konnten wir jetzt bereits umsetzen."
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