"50 bis 70 Alarmstarts pro Jahr"
ZELTWEG. Kommandant Roland Miedler im OÖN-Gespräch über die Einsätze der Eurofighter "Typhoon".
Unnötig, zu teuer, nicht einsatzbereit. So lauten die Kommentare vieler Österreicher, wenn es um die Eurofighter des Heeres geht. Und doch: von vielen unbemerkt, sind sie häufig gefordert. So geschehen etwa vergangenen Dienstag, als es eine Bombendrohung gegen eine Passagiermaschine gab. Wie oft Alarmstarts nötig sind und wie diese ablaufen, darüber sprachen die OÖN mit dem stellvertretenden Kommandanten des Überwachungsgeschwaders, Oberstleutnant Roland Miedler.
OÖNachrichten: Wie lief der Alarm-Einsatz am Dienstag ab?
Roland Miedler: Aufgrund einer anonymen Bombendrohung begleiteten bereits in Frankreich und in der Schweiz Jets die Boeing 747 der israelischen Fluglinie El Al. Wir haben sie dann mit zwei Eurofightern übernommen und bis zur slowenischen Grenze begleitet.
Kritiker meinen, bevor wir zur Stelle wären, sei so eine Maschine normalerweise längst aus unserem Luftraum verschwunden.
Das stimmt nicht. Für jedes Flugzeug muss vor einem Start der Flugplan mit Strecke und Zielort international bekannt gegeben werden. Die Maschine erhält dann auf dem Radar einen vierstelligen Code. Sollte etwas nicht stimmen, etwa weil es technische Probleme gibt und kein Funkkontakt besteht, erfahren wir das. Und zwar schon lange, bevor die Maschine in unseren Luftraum einfliegt.
Wie oft gibt es Alarmstarts?
Zu Priorität-Alpha-Einsätzen müssen wir zwischen 50 und 70 Mal im Jahr starten.
Wie sieht die Bereitschaft bei den Jets aus und wie lange benötigen sie, bis sie abheben?
Es gibt eine sogenannte Sitzbereitschaft, wo bereits alle Systeme hochgefahren sind und wir innerhalb von fünf Minuten die Triebwerke starten können. Wenn es nötig ist, können wir auch schon bis zum Start hinausrollen und innerhalb von 30 Sekunden starten.
Wir haben nicht nur die Eurofighter, sondern auch die deutlich langsameren Saab 105 OE. Sind erstere nicht überdimensioniert für ein kleines Land?
Keinesfalls. Die Behauptung, wonach unser Staatsgebiet bei entsprechender Geschwindigkeit für ein Wenden etwa in Tirol zu klein wäre, stimmt nicht. Der Eurofighter ist so wendig, der kann geradezu kleine Haken schlagen.
Was machen Sie jetzt genau bei so einem Alarmstart?
Das Schwierige beim Annähern an das abzufangende Flugzeug ist das Abbremsen. Der Eurofighter ist mit bis zum 2,5-fachen der Schallgeschwindigkeit unterwegs, Passagiermaschinen etwa mit 850 km/h. Um hinter diese Maschine zu kommen, sind enge Kurven zu fliegen – für den Piloten bedeutet das den Druck des neunfachen Körpergewichtes auszuhalten.
Gibt es bestimmte Regeln, wie ein Flugzeug abgefangen wird?
Ja. Bei jedem Priorität-Alpha-Flug wird der Minister informiert. Nur er oder eine von ihm eingeteilte Person dürfte einen Abschuss anordnen. Das war noch nie erforderlich. Und ich hoffe, dass das auch nie nötig sein wird. Bevor es soweit kommt, gibt es aber mehrere Stufen zur Kontaktaufnahme mit dem anderen Flugzeug bis hin zum Zwingen zur Landung auch mit Androhen von Waffengewalt.
Wie sind die Eurofighter "Typhoon" bewaffnet?
Mit der Bordkanone, aber auch mit modernen Infrarot-Lenkwaffen.
Reicht die Ausstattung aus?
Wir würden hier durchaus Lenkwaffen mit größerer Reichweite brauchen. Der Eurofighter wäre dafür schon vorgerüstet.
Wie sieht es bei den Piloten aus?
Wir haben derzeit leider nur 12 Piloten für die insgesamt 15 Eurofighter. Der derzeitige Auftrag ist damit abdeckbar. Aber wir brauchen künftig mehr Piloten. Wir müssen wieder aufwachsen.
Zur Person
Roland Miedler (49) ist gebürtiger Freistädter. Er lebt mit seiner Frau (ebenfalls Freistädterin) und seinen beiden Kindern (16 und 18) in St. Marein bei Knittelfeld. Als stv. Kommandant des Überwachungsgeschwaders ist er verantwortlich für 15 Eurofighter „Typhoon“ und 18 Saab 105 OE. Im Zuge der Airpower (2. und 3. September) in Zeltweg wird es übrigens eine Alarmstart-Simulation mit den Eurofightern geben. Miedler wird die Flugshow auch moderieren.
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EUROFIGHTER - 50 BIS 70 ALARMSTARTS IM JAHR
Man muss sich für Österreichs Politker schämen. Sie entschieden sich für die angeblich besten Kampfflugzeuge, kauft 15 Stück, und hat nur 12 ausgebildete Piloten, man benötigt je Flugzeug mindestens 2 Piloten. Na klar kostet die Ausbildung zum Piloten eine menge Geld, und die Piloten müssen auch bezahlt werden, das wußte man nicht vor dem Kaufabschluss?
Das ist noch nicht alles, aus Kostengründen werden benötigte Ersatzteile von anderen Flugzeugen ausgebaut, die dann nicht mehr einsatzfähig sind, die müssen am Boden bleiben. Flugübungen finden nur sehr eingeschränkt statt, weil die Flugstunden sehr teuer sind. Die Eurofighter sollten die alten Saab ablösen, jetzt lese ich, die gibt es immer noch. Die Saab sind zwar langsamer, aber noch immer flugfähig, vor allem leistbar im Betrieb, ich denke für Österreich ausreichend.
Die Politiker die sich damals für den Eurofighter- Kauf entschieden haben, die sollten vor ein Gericht.
Aus dem Artikel:
"Wie sind die Eurofighter "Typhoon" bewaffnet?"
laut http://www.bundesheer.at/truppendienst/ausgaben/artikel.php?id=786
Die Bordkanone:
Der Eurofighter "Typhoon" verfügt über eine eingebaute, einrohrige 27-mm-Bordkanone Mauser Bk 27
***mit 150 Patronen im rechten Tragflächenansatz.***
Diese Waffe wird auch in einigen anderen Kampfflugzeugen (z. B. im "Tornado") verwendet, im "Typhoon" wurde allerdings eine verbesserte Version eingebaut.
Die Kadenz von 1 700 Schuss pro Minute kann optional auf 1 000 Schuss pro Minute reduziert werden.....ABER unsere haben eh nur
150 Schuss.... und sind die auch an Bord - DASS ist die Frage!
was bringt es eigentlich wenn ein Flugzeug wegen einer Bombendrohung von Abfangjägern begleitet wird ? Hat da jemand damit gedroht dem Flugzeug eine Bombe nachzuwerfen oder was ?
Man kann nur hoffen dass sich unter Doskozil jetzt wieder ein vernünftiger Weg eingeschlagen wird und dem Heer genügend Geld zur Verfügung gestellt wird. Und was fast noch wichtiger ist in der heutigen Zeit - eine neue, sinnvolle Aufgabenstellung mit zeitgemäßer Ausrüstung. Vorbeugung gegen Terrorismus, schnelle Hilfe bei Naturkatastrophen wenn möglich noch während diese andauert und nicht Wochen danach, Assistenz bei großen Polizeieinsätzen. Was die Eurofighter anbelangt so waren die für mich ein Griff in die Schmiergeldkasse. Und die letzten "Verteidigungsminister" linke Statisten einer Schmierenkomödie.
Die österreichischen Eurofighter sind nicht in der Lage die weitreichende AIM-120 Luft-Luft Lenkwaffe zu verwenden, obwohl sie grundsätzlich zum Rüstsatz gehört. Unter Minister Darabosch wurden eigens dafür 400.000 Programmzeilen geändert, um sie nicht einsetzen zu können. Das diese. sonderleistung nicht kostenneutral war, versteht sich von selbst. Anstatt einfach die Funktion zu belassen und keine entsprechenden Mittelstreckenlenkwaffen zu beschaffen hätte dem Steuerzahler genau Null Euro gekostet, so wurden Abermillionen für nichts ausgegeben, statt dessen wurde auf die höchst sinnvolle FLIR/IRST Anlage zur optischen Indentifizierung von Luftfahrzeugen bis 50km verzichtet, beziehungsweise abbestellt. - über den Saab 105 Nachfolger hüllt sich seit längerem der Mantel des Schweigens, obwohl hier längst die Weichen gestellt werden müssten, etwa für den zeitgemäßen M-346 aus Italien.