Hagenberger App-Entwickler bluesource steht vor Umsatz-Schub
HAGENBERG. Mühlviertler Tech-Firma stellt seine Kundenkarten-App auf breitere Beine und bleibt doch am Standort in Hagenberg.
Das 2001 gegründete Technologieunternehmen blue-source erwartet nach der intensiven Weiterentwicklung seines Hauptprodukts mobile-pocket einen kräftigen Anstieg der Erlöse, sagt Co-Gründer und Geschäftsführer Wolfgang Stockner im OÖNachrichten-Gespräch.
Diese App verwaltet für Handelsfirmen wie Rewe (Merkur, Bipa) oder Mobilfunker (wie Vodafone) am Handy Kundenkarten, Gutscheine, Bonus- und Treuepunkte wie in einem digitalen Geldbörserl. Künftig will sich bluesource mehr als Vermittler zwischen Händlern, Bezahlsystemen und Markenartiklern, als eine Art Hub verstehen. Dadurch können Händler alle Nutzer, die an das bluesource Ökosystem angebunden sind, mit zielgruppengenauen Inhalten und Werbebotschaften erreichen.
Die eigene Technologie für mobiles Bezahlen werde stärker in die Apps der Banken und Mobilfunker einfließen. "Das bringt uns einen Umsatzschub", so Stockner. Die Einnahmen von bluesource sind hier die Lizenzgebühren, die die Betreiber der digitalen Börserl bezahlen.
Stockner, der gemeinsam mit Roland Sprengseis die Geschäfte führt, rechnet heuer bei gleichbleibender Mitarbeiterzahl von 43 mit 4,5 Millionen Euro Umsatz nach 3,7 Millionen 2018. Auch geht er nach zwei Jahren mit Bilanzverlust (auf Grund der hohen Software-Investitionen), der mit einem Nachschuss der Investoren geglättet wurde, heuer wieder von einem "deutlich positiven" Ergebnis aus.
Den Standort in Hagenberg werde man halten und 2020 ins eben entstehende Nebengebäude übersiedeln. Dort werde man das gesamte Obergeschoß bekommen. "Aus Platzmangel hatten wir eine Absiedelung überlegt", so Stockner. Aber es sei nach wie vor ein Wettbewerbsvorteil, den Sitz im "Silicon Valley von Österreich" zu haben. "Der Name ist gut etabliert und ein Zugpferd. Wir leben die Kooperation mit der Fachhochschule und den anderen Firmen hier. Der Spirit lebt."
Zwar habe man noch eine Büroadresse im US-Silicon Valley und 400.000 Kunden in den USA, doch aktiv bearbeitet bluesource die Vereinigten Staaten nicht. "Wir wollen nicht uns und viele Rechte auf die Daten in die USA verlagern."