Tischlermanufaktur SFK aus Kirchham: "Uns reizt das Unmögliche"
KIRCHHAM. Von der Ebenholz-Wendeltreppe auf einer Luxus-Yacht bis zum Flugzeug-Klo bei Airbus.
Die goldene, unregelmäßig geschwungene Brüstung im Linzer Musiktheater, der Sitz einer Flugzeugtoilette für Airbus, ein Mammut für eine prähistorische Ausstellung, das Holzfahrrad myEsel, eine exklusive Designer-Gartenlaube im Salzkammergut – all das kommt aus der Werkstatt des Familienunternehmens SFK des Kirchhamer Tischlers Gerhard Spitzbart (59).
Er hat gemeinsam mit seinem Bruder 1991 die elterliche Tischlerei übernommen. Weil er damals schon eine große CNC-Bearbeitungsmaschine haben wollte und der Bruder nicht mitzog, gründete er seine eigene Firma SFK. "Mit dieser Investition von ein paar Millionen Schilling hab ich ein ziemliches Risiko genommen." Heute ist er froh über seinen Mut.
Den hat er immer wieder bewiesen, weil er sich am liebsten an Projekte wagt, die kein anderer zustande bringt. "Uns reizt das Unmögliche. Wir besetzen diese Nische und machen Projekte auch nicht nur wegen des Geldes. Es muss uns auch lustig sein", sagt Spitzbart. Wie die exklusive Wendeltreppe aus Ebenholz mit einem gedrehten Aluminium-Handlauf für die 90-Meter-Luxusyacht des reichsten Pakistani, die auf Millimeter-Bruchteile genau in den Schiffsrumpf passen musste.
3D ist die Spezialität
Die Spezialität von SFK ist die dreidimensionale Bearbeitung von Materialien mit 3D-Maschinen und entsprechenden Prüfgeräten. Eternitplatten werden mit hochautomatisierten Großmaschinen gefräst und daraus etwa Reliefplatten für Fassaden erzeugt.
Für den Flugzeugzulieferer FACC fertigen die 40 SFK-Mitarbeiter ebenfalls viele Teile wie die Verkleidungen für den Innenraum. Dafür kommen verschiedenste Materialien zum Einsatz, die nicht Holz sind. Kunststoff, Papier, Aluminium werden in der Manufaktur verarbeitet.
Der Betrieb will wachsen, "aber nicht auf Gedeih und Verderb, sondern organisch", sagt Spitzbart, der auch Sprecher der Tischerlerbetriebe Österreichs ist und momentan wie die Branche allgemein mit starkem Rückenwind durch die gute Konjunktur segelt. Der Umsatz von rund fünf Millionen Euro wird 2018 leicht höher als im Vorjahr liegen, schätzt er und geht schnellen Schritts durch die Räume des verwinkelten Betriebsgebäudes, das derzeit an vielen Stellen eine Baustelle ist: Bis zum Frühsommer will er eine 1,5-Millionen-Euro-Erweiterung mit neuen Büroräumen und einem Spritz-Raum zum Abschluss bringen.
Zwei von drei Töchtern dabei
Der Vorteil von SFK ist, dass man Komplettanbieter sei, so Spitzbart. Das zweite Standbein ist der Werkzeugbau für die Industrie wie Autozulieferer. Zwei von den drei Spitzbart-Töchtern arbeiten im Unternehmen mit. Fünf Lehrlinge werden ausgebildet. Einer von ihnen, Christian Buchegger, wurde kürzlich Vize-Europameistertitel der Möbeltischler.
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Bravo
gute Nachrichten
Ein interessanter Betrieb
A Wunder: nicht lauter Kastln
-> sie haben die schöne goldene Brüstung im Musiktheater gemacht oder Balkone, wie nennt man das? Sie sind echte Künstler, sie machen bestes modernes Handwerk.
Ganz tolle Firma!