Hueck Folien wieder ohne Kurzarbeit
BAUMGARTENBERG. Der Spezialfolienhersteller Hueck Folien aus Baumgartenberg hat die Kurzarbeit nach einem halben Jahr beendet. Auf Normalbetrieb läuft das Familienunternehmen dennoch nicht.
Die wirtschaftlichen und politischen Unruhen auf vielen Märkten haben dem Familienunternehmen Hueck Folien einen ruckeligen Start in das neue Geschäftsjahr beschert. Ab Jänner musste Geschäftsführer Martin Bergsmann im Durchschnitt 200 der 256 Mitarbeiter in Kurzarbeit schicken. Seit Ende Juni ist sie wieder beendet. Die verzögerten Projekte im öffentlichen Bereich seien voll angelaufen. Hueck ist auf Hochsicherheitsfolien für Banknoten und behördliche Dokumente spezialisiert.
"Für uns war die Kurzarbeit das perfekte Instrument. Wir konnten die Delle im Projektgeschäft durchtauchen und alle Mitarbeiter halten", sagt Bergsmann. Insgesamt seien 30.000 Stunden Kurzarbeit genützt worden. Das entspricht 36 Vollzeitmitarbeitern. "Jetzt müssen wir die Mannschaft umpolen: Statt weniger muss wieder mehr gearbeitet werden."
Denn der Auftragsstand in Baumgartenberg sei erfreulich. Vor allem der südamerikanische Markt habe sich erholt. Deshalb rechnet Bergsmann für heuer mit einem Umsatz auf dem Niveau von 2013 mit 50 Millionen Euro. Im Vorjahr lagen die Erlöse bei 45 Millionen Euro. "Die wirtschaftliche Gefahr ist aber nicht restlos gebannt. Viele Regionen wie der Nahe Osten bleiben schwierig." Nicht nur beim Personal wurde in der ersten Jahreshälfte gespart, überall sei der Rotstift angesetzt worden. Lagerstände wurden minimiert, die Investitionen auf Erhaltungs- und Qualitätssicherungsmaßnahmen reduziert. Dadurch sei es gelungen, beim Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (EGT) positiv zu bleiben.
Spiegelfolie statt Glasspiegel
"Nur bei Forschung und Entwicklung haben wir nicht gespart", sagt der Geschäftsführer des Beschichtungsspezialisten. Im Mai wurde auf der Möbelzuliefermesse "Interzum" in Köln eine Produktneuheit vorgestellt. Es handelt sich dabei um eine Spiegelfolie, die auf Möbeloberflächen wie Kastentüren befestigt wird. Sie stellt eine Alternative zu einem Glasspiegel dar – mit dem Vorteil, dass sie nicht brechen kann und wesentlich leichter ist als ein herkömmlicher Spiegel.
Beiderseitige Solidarität:
Temporäre Kurzarbeit, dann wiederum Auftragsüberstand. Wenn dies seriös und ehrlich abläuft, ist dem Betrieb und den Mitarbeitern geholfen. Abwarten, ob die Gewerkschaften das je kapieren.