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Nord Stream 2: Kompromiss zwischen Deutschen und Franzosen sichert Bau

09. Februar 2019, 00:04 Uhr
Nord Stream 2: Kompromiss zwischen Deutschen und Franzosen sichert Bau Bild: AFP

BRÜSSEL. Nach diplomatischem Gerangel gelten strengere Auflagen für die umstrittene Gasleitung.

Deutschland und Frankreich haben sich gestern in letzter Minute auf einen Kompromiss rund um den Bau der umstrittenen Gaspipeline Nord Stream 2 geeinigt. Dem waren massive diplomatische Verstimmungen zwischen den beiden befreundeten Staaten vorausgegangen. Jetzt kann die Gasleitung aber aller Voraussicht nach gebaut werden.

Streitpunkt war die geplante Änderung der europäischen Gas-richtlinie, die eine stärkere Entflechtung von Gaslieferanten und Leitungseigentümern vorgesehen hätte.

Das hätte Nord Stream 2 im schlimmsten Fall sogar zum Scheitern bringen können, weil die russische Gazprom als Leitungsbauer und Lieferant genau von dieser Regelung betroffen gewesen wäre.

Und das haben die USA als potenzieller Lieferant von Flüssiggas (LNG) sowie jene Länder wie Polen, die von Durchleitungsrechten für Gas profitieren, auch angestrebt. Zuletzt hat aber vor allem Frankreich den Deutschen Probleme bereitet, weil es ins Lager der Nord-Stream-Gegner zu wechseln schien. Hätten auch die Franzosen für die geplante Gasrichtlinie gestimmt, wäre Nord Stream 2 tatsächlich auf der Kippe gestanden.

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Nord Stream 2

PDF-Datei vom 08.02.2019 (4.340,35 KB)

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Nun hat man sich laut Diplomatenkreisen auf einen Kompromiss geeinigt, der für Nord Stream 2 strengere Auflagen vorsieht, aber den Bau grundsätzlich nicht gefährdet.

Aus Kreisen des Pariser Elysee-Palasts hieß es, 27 der 28 EU-Staaten hätten der Einigung zugestimmt, nur Bulgarien nicht.

Auf eine Fortsetzung des Baus hatten vor allem die deutsche Regierung und auch Österreich gedrängt. Österreichs Mineralölkonzern OMV wird in Summe fast eine Milliarde Euro in diese Leitung investieren.

Deutschland wollte eine weitreichende Überarbeitung der Richtlinie eigentlich verhindern, musste sich aber nach einem politischen Kurswechsel der Franzosen auf Verhandlungen einlassen.

Diese argumentierten, dass die Leitung die energiepolitische Abhängigkeit Europas von Russland unnötig verstärke und den Interessen von osteuropäischen EU-Staaten und Partnerländern wie der Ukraine schade.

Letzteres ist dadurch zu erklären, dass russisches Gas bis jetzt durch Osteuropa in Richtung Westen geleitet wird. Länder wie die Ukraine und Polen verdienen daran über sogenannte Durchleitungsgebühren viel Geld.

Deutschland braucht mehr Gas

Mit Nord Stream 2 sollen jährlich bis zu 55 Milliarden Kubikmeter Erdgas aus Russland – an Drittstaaten wie der Ukraine oder dem EU-Land Polen vorbei – durch die Ostsee nach Deutschland transportiert werden können. Aktuell sind 600 Kilometer der 1200 Kilometer langen Rohrleitung verlegt.

Deutschland wiederum will sich wegen des geplanten Ausstiegs aus der Kohle und der Atomkraft die nötigen Gasreserven auch für die Stromerzeugung sichern. Russland liefert den Deutschen derzeit 40 Prozent des Gasbedarfs.

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4  Kommentare
4  Kommentare
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
Ruinenhund (117 Kommentare)
am 11.02.2019 08:14

Putin ist sicher ein Machtmensch, aber er ist um ein Vielfaches zuverlässiger als es die AMIs jemals sein können.

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HerbertausLinz (32 Kommentare)
am 09.02.2019 17:10

Wie sehr wir dich alle verarscht werden. Zuerst zum Klimaschutz und ÖkO Halali blasen aber eine Gasleitung muss her. Woher kommt den das Gas? Wie Umweltfreundlich wird es gefördert?

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penunce (9.674 Kommentare)
am 09.02.2019 06:02

Recht so, dass Macron den Bau dieser Gasleitung nicht mehr im Wege steht!

Macron ist als Investmentbanker bei der Pariser Investmentbank Rothschild & Cie und daher ist sein Handeln mit der nötigen Vorsicht zu bewerten, denn das Amiland will sein Schiefergas loswerden und es mit Schiffen zu uns nach Europa transportieren!

Russlands Putin will Europa mit Erdgas beliefern, weil er vor allem die Devisen braucht um seine weitreichenden Pläne zu verwirklichen.

Er hat sich damals bei der OMV erkundigt, ob unsere Erdgaslager gefüllt sind und als dies von der OMV bejaht wurde, hat er die Gasleitung welche über die Ukraine führt, einfach gesperrt weil die Ukraine mit der Zahlung im Verzug war und trotz einer Aufforderung und div. Preisreduktionen keine Zahlung erfolgte, darauf hta die Ukraine hat die Gasleitung agebohrt und widerrechtlich das Gas für sich selbst verwendet!

Daraus sieht man, dass der russische Staatsbetrieb Gazprom und Putin gewisssenhaft und umsichtig handelt!

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penunce (9.674 Kommentare)
am 09.02.2019 06:04

Berichtigung:

Macron ist als Investmentbanker bei der Pariser Investmentbank Rothschild & Cie ehemals tätig GEWESEN und daher ist sein Handeln mit der nötigen Vorsicht zu bewerten, denn das Amiland will sein Schiefergas loswerden und es mit Schiffen zu uns nach Europa transportieren!

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