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Ex-Hypo-Manager packt aus: Haider und Kulterer drehten Aufsicht ab

23. August 2010, 00:04 Uhr
Bild: OÖN Grafik

KLAGENFURT. Schwere Vorwürfe erhebt ein ehemaliger leitender Mitarbeiter der Kärntner Hypo Alpe Adria Bank. Er berichtet von „diskreten Geschäften“ mit Geldkoffern und Interventionen bei Ex-Finanzminister Grasser.

Der Insider wandte sich anonym über das Fernsehen an die Öffentlichkeit. Medienberichten zufolge soll es sich um Christian Rauscher handeln, der von 1999 bis 2005 als Prokurist die Treasury-Abteilung der Hypo leitete. In diese Zeit fallen Spekulationsverluste im Ausmaß von mehr als 300 Millionen Euro. Diese Verluste und Bilanzfälschung führten 2006 dazu, dass der damalige Vorstandschef und derzeit inhaftierte Wolfgang Kulterer abtreten musste.

Der „Kronzeuge“ belastet den ehemaligen Vorstand und auch Politiker schwer:

• Die Finanzmarktaufsicht (FMA) soll kaum eine Chance gehabt haben, dubiose Geschäfte der Hypo zu prüfen. Habe es einmal Probleme gegeben, soll Kulterer seine Netzwerke aktiviert haben. „Schwerpunktmäßig ist das dann über die Ecke Haider gelaufen, der seine Netzwerke in Wien genutzt hat.“ Einmal sei er dabei gewesen, als Kulterer mit Ex-Finanzminister Karl-Heinz Grasser gesprochen habe. „Die Sache ist dann im Sinne der Hypo erledigt worden“, behauptet der Insider.

• Kulterer habe Kontakt zum damaligen kroatischen Regierungschef Ivo Sanader gepflegt. Vorstandskollege Günter Striedinger soll sich um Ex-General Vladimir Zagorec „gekümmert“ haben. Wie berichtet, ist auch Sanader ins Visier der Ermittler geraten. Zagorec sitzt im Gefängnis.

• Koffer voller Geld sollen von Kroatien mit Learjets nach Klagenfurt geflogen worden sein, und von dort weiter nach Liechtenstein. In Klagenfurt habe es vor dem Abflug keine großen Kontrollen gegeben. „Da war immer ein Vorstand mit dabei und ein Geldkoffer“, sagt der ehemalige Mitarbeiter.

• Im Schloss Freyenthurn nahe dem Wörthersee soll die Hypo eine diskrete Filiale eingerichtet haben. „Da hat es einen Beratungsschalter gegeben und einen Tresor“, sagt der Insider. Die Kunden seien diskret aus Italien und Kroatien angereist.

Striedinger weist die Vorwürfe zurück. Es gilt die Unschuldsvermutung. Die FMA betont, sie sei weisungsfrei.

Rätselraten herrscht weiter um die 140.000 Euro, die bei der Festnahme Kulterers gefunden wurden. Sie sollen nicht in seiner Wohnung, sondern auf dem Anwesen des ehemaligen Klagenfurter Vizebürgermeisters Siegbert Metelko (SP) beschlagnahmt worden sein, hieß es am Sonntag. „Bei mir hat es keine Hausdurchsuchung gegeben“, sagt Metelko.

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5  Kommentare
5  Kommentare
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( Kommentare)
am 23.08.2010 16:15

In welch verschludertem Rechtsstaat leben wir eigentlich, in dem Journalisten jedweden Mediums Meldungen von anonymen Insidern behandeln, als ob dies schon ein Spruch eines Obersten Gerichtshofs wären??? Jeder Mensch, auch ein verstorbener LH Haider, ein Herr Kulterer, oder wem immer man da in den Dreck zieht, haben ein Recht darauf, dass ordentlich recherchiert wird. Und wenn immer alle, die jetzt das Maul so weit aufreissen, sie hätten schon damals gewusst, dass ... sofort einen Aufschrei gemacht hätten, dann wäre manches nicht passiert. Aber nein, alle, die die Möglichkeit dazu haben, bedienen sich, in der Hoffnung, dass solange sie selber unrechtmässig hineingreifen, nichts auffliegt und dann kann man ja immer noch behaupten, man hätte nichts gewusst, man sei hineingelegt worden oder was immer. Lasst die Justiz mit der nötigen Sorgfalt arbeiten - "Gut Ding braucht Weile" - auch die Aufarbeitung der Kärntner Hypogeschichte - wobei ich bei anderen Hypos und Banken drauf warte, dass..

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( Kommentare)
am 23.08.2010 15:06

Und wer ist überhaupt daran interessiert, dass diese Kärntner Korruption aufgeklärt wird ? Die Effler, die BZÖler oder gar die Martinz-Schwarzen ?

Solange wir eine absolut überforderte Justizministerin haben, die in Kärnten vorzugsweise auf der BeachVolleyArena ihre Brillen vorführt, wird sich nichts ändern, die weisungsgebundenen Staatsanwälte haben eher ihre eigene Karriere im Sinn, als sich um Aufklärung im Sinne Justitias zu bemühen.

Als Beamte haben sie ihr Gerschtl sicher, was sollen sie sich mit der "Obrigkeit" anlegen.

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_guenther (1.877 Kommentare)
am 23.08.2010 13:41

Die Österreicher sollten sich von den Politikern nicht ständig auf den Schädel scheißen lassen und endlich mal die ganzen korrupten Politiker bekämpfen.

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herbertw (14.515 Kommentare)
am 23.08.2010 10:33

Wieso bin ich von so einer Überschrift in KEINSTER WEISE ÜBERRASCHT?
-
Weil es in Österreich inzwischen "normal" geworden ist, wenn Korruption im Spiel ist!

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herbertw (14.515 Kommentare)
am 23.08.2010 10:34

... Situation müssen WIR ALLE arbeiten - jeden Tag - jede Sekunde, bevor uns der Sumpf mit sich hinunterzieht.

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