"Hunger ist eine Beleidigung für die Intelligenz der Menschen"
LINZ / KÖLN. Welternährungstag: Digitalisierung als Chance für den Globus
Die Digitalisierung sei der Schlüssel, um die zentralen Probleme der Welt zu lösen, ob Klimawandel, Hunger, Armut oder Ressourcenmissbrauch. Das ist die Kernthese des neuen Buches von Karl-Heinz Land (siehe Kasten).
Dass auch nur ein Mensch auf diesem Planeten verhungert, sei eine Beleidigung für die Intelligenz der Menschen, sagt Land im Gespräch mit den OÖNachrichten zum heutigen Welternährungstag. Dass er die Probleme der Menschheit, vor allem die soziale Instabilität, mit der Digitalisierung der Welt lösen will, ist auf den ersten Blick überraschend. "Ich weiß, dass viele Krisen erst durch Technologie verursacht wurden, aber sie ist auch die Lösung", sagt Land.
Waren früher Flüsse, Straßen oder später die Eisenbahn jene Infrastruktur, die Wohlstand schuf, sei heute die digitale Infrastruktur Voraussetzung für Wohlstand. Lands Vision ist eine engmaschig vernetzte Welt. Seinen Ansatz, die wirtschaftliche, gesellschaftliche und politische Teilhabe durch Technologie zu fördern, versteht Land auch als ausdrückliche Strategie gegen Populismus, Protektionismus und die grassierende Rücksichtslosigkeit gegenüber Mensch und Natur. "Mit der Digitalisierung können wir auch die Menschen etwa in Afrika in die Wertschöpfungsketten einbinden", sagt Land. In einer digitalisierten Welt spielten Entfernungen eine untergeordnete Rolle.
Gerade Afrika habe eine Ressource, die uns fehlt: Solarenergie. "Photovoltaik ist das neue Öl", sagt der Autor. Wenn erst einmal die Industrie weitgehend ohne Menschen auskommt, spiele die Verfügbarkeit von Energie eine entscheidende Rolle.
Ökonomische Wende
Damit gehe einher, so Lands These, dass Wachstum als "Mantra der Wirtschaft" ausgedient habe. Deshalb skizziert er in seinem Buch eine ökonomisch-soziale Wende: vom Shareholder-Value zur Sinnökonomie, von der Verschwendungs- zur Zirkulärwirtschaft, von Lohn und Gehalt zum bedingungslosen Grundeinkommen. Das zwinge uns, "das Thema Arbeit und den Kapitalismus neu zu denken". Es gehe darum, die Chancen des technologischen Fortschritts beherzt zu ergreifen und eine globale "Infrastruktur des Wohlstands" für alle aufzubauen.
Zur Person
Karl-Heinz Land (56) ist ein deutscher Investor, Redner und Autor zu Themen der digitalen Transformation. Er arbeitete lange in Führungspositionen bei IT-Unternehmen wie Oracle oder SAP. Sein neues Buch: „Erde 5.0 – die Zukunft provozieren“, erschienen bei Future Vision Press
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