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Zyklon "Idai": Helfer befürchten zahlreiche weitere Opfer

21. März 2019, 12:49 Uhr
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Bildergalerie Zyklon "Idai" zog Spur der Verwüstung
Bild: AFP/YASUYOSHI CHIBA

MAPUTO/ BEIRA/ HARARE. In der Region Buzi nahe der schwer betroffenen Stadt Beira habe sich ein 125 Kilometer langer und elf Meter tiefer See gebildet, wo vorher hundertausende Menschen lebten. "Entweder sie konnten fliehen, oder es gibt dort eine sehr hohe Opferzahl"

Helfer sind besorgt, dass womöglich Tausende weitere Menschen in Mosambik den Überschwemmungen zum Opfer gefallen sind. In der Region Buzi nahe der schwer betroffenen Stadt Beira habe sich ein 125 Kilometer langer und elf Meter tiefer See gebildet, sagte der Nothilfekoordinator des Welternährungsprogramms (WFP) in Mosambik, Pedro Matos.

In dem Gebiet lebten demnach zuvor Hunderttausende Menschen. "Entweder sie konnten fliehen, oder es gibt dort eine sehr hohe Opferzahl", so Matos. Derzeit seien Helfer aber vor allem mit Rettungen beschäftigt.

Der Katastrophenschutzbehörde zufolge sind bisher mindestens 200 Menschen ums Leben gekommen, die Regierung hatte aber am Montag gewarnt, es könne mindestens 1.000 Todesopfer geben. Helfer rechnen mit bis zu 400.000 zeitweise obdachlosen Menschen. Da weite Teile des Landes im Südosten von Afrika - eins der ärmsten Länder der Welt - überschwemmt und von der Außenwelt abgeschnitten sind, ist das ganze Ausmaß der Katastrophe aber noch nicht absehbar.

Kinder völlig auf sich alleine gestellt

Rund 260.000 Kinder sind in Beira und Umgebung in lebensbedrohlicher Gefahr. Es sei nur eine Frage von Tagen, bis Krankheiten ausbrächen, denn die sanitäre Infrastruktur sei komplett zerstört. Die Lage gleiche einem "apokalyptischen Chaos". "Viele Buben und Mädchen sind obdachlos und damit schutzlos Missbrauch, Ausbeutung und Verschleppung ausgesetzt. Kinder, deren Eltern tot sind oder die im Chaos der Katastrophe von ihnen getrennt wurden, sind völlig auf sich alleine gestellt."

Ein Einsatzteam von SOS-Kinderdorf in Mosambik hat Beira und die SOS-Einrichtungen in der Hafenstadt erreicht. "Das Ausmaß der Katastrophe ist unbeschreiblich, viele Orte stehen unter Wasser, tausende Menschen, darunter Hunderte Familien und Kinder, sind obdachlos, ohne Nahrung, ohne medizinische Versorgung", berichtete Simiao Mahumana, nationaler Direktor von SOS-Kinderdorf in Mosambik.

Gefahr ist nicht vorüber

Darüber hinaus gäbe es zu wenige Ärzte und kaum Psychologen. "Die wenigen sind voll beschäftigt zuerst die Schwerstverletzten zu versorgen", sagte der Direktor. Der extreme Regen habe etwas abgenommen, aber es drohe weitere Gefahr: "Jetzt kommt das Wasser von unten. Flüsse sind stark angeschwollen, zusätzliche Überschwemmungen drohen. Die Staudämme sind randvoll, manche schon geborsten, andere müssen geöffnet werden."

Die SOS-Kinderdörfer arbeiteten mit der Regierung und anderen Organisationen unter Hochdruck daran, zumindest die dringlichsten Probleme in den Griff zu bekommen: "Wir können jede Unterstützung gebrauchen, es ist anzunehmen, dass in den nächsten Tagen die Zahl der Opfer noch steigt", sagte Mahumana.

Medizinische Hilfe für Kinder dringend nötig

Noch hätten die Helfer keinen vollständigen Überblick über die Lage, "die Stadt ist nur mit Flugzeugen oder Helikoptern zu erreichen, die Kommunikationsinfrastruktur zerstört." Am dringendsten benötigt würden laut Mahumana medizinische und psychologische Hilfe für die Kinder, Zelte, Nahrung und sauberes Wasser, trockene Kleidung und in der Folge Materialen für den Wiederaufbau zerstörter Häuser.

Auch Jugend Eine Welt bat dringend um Unterstützung. Die Projektpartner der Hilfsorganisation - die Salesianer Don Boscos und die Don Bosco Schwestern - seien am Ort der Katastrophe und würden derzeit alle verfügbaren Kräfte mobilisieren, um den notleidenden Menschen zur Seite zu stehen. "Als Soforthilfe sind vor allem Trinkwasser, Nahrungsmittel und Dinge, die man für das tägliche Leben braucht, notwendig", meldete sich der langjährige Projektpartner Elias Chivale aus der Provinz Sofala.

Der Zyklon mit der Stärke vier von fünf war in der Nacht auf Freitag mit Windböen von bis zu 160 Kilometern pro Stunde vom Indischen Ozean bei Beira auf Land getroffen. Es folgten Sturmfluten und massive Überschwemmungen. Im Hinterland von Beira steigen die Pegelstände der Flüsse wegen anhaltenden Regens weiter an. UN-Angaben zufolge sollen in dem Gebiet Tausende Menschen auf Hausdächern und in Baumkronen ausharren.

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2  Kommentare
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zwergbumsti (1.008 Kommentare)
am 22.03.2019 16:47

Einfach nur furchtbar.
Und immer trifft es die Ärmsten.

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pepone (60.622 Kommentare)
am 21.03.2019 14:56

ganz einfach gesagt : SCHRECKLICH !
zumal es sehr schwierig ist die Regionen zu erreichen da Alle Straßen und Wege ruiniert sind.
Sind eh schon sooo arm dort, und jetzt auch noch DAS ! tz tz tz

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