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Muren und Hochwasser in der Steiermark: Suche nach Vermisstem

Von nachrichten.at/apa, 22. Juli 2012, 13:08 Uhr
Bild 1 von 62
Bildergalerie Mure wälzte sich mitten durch Ort
Bild: APA

GRAZ. Schwere Unwetter haben in der Nacht auf Samstag in der Obersteiermark zu schweren Verwüstungen durch Muren und Hochwasser geführt. Der Ortskern von St. Lorenzen im Paltental im Bezirk Liezen wurde von einer meterhohen Schlammlawine erfasst, Dutzende Menschen mussten ihre Häuser teilweise per Luftbrücke verlassen.

Das Bundesheer rückte zur Unterstützung an. In Thörl (Bezirk Bruck/Mur) starb ein 47-jähriger Fußgänger unter einer Mure. Die S35 musste teilweise wegen des Mur-Hochwassers gesperrt werden.

Lebloser in der Mur gesehen - Suche läuft

Ein Pkw-Lenker hat am Samstag im obersteirischen St. Lorenzen bei Knittelfeld (Bezirk Murtal) bei der Fahrt über eine Brücke der Mur eine leblose Person im Hochwasser treiben sehen. Die umliegenden Freiwilligen Feuerwehren starteten sofort eine Suchaktion, diese musste jedoch am Abend ergebnislos abgebrochen werden, so Thomas Zeiler vom Bereichsfeuerwehrverband Knittelfeld am Sonntag.

Bis zum Einbruch der Dunkelheit wurden die Ufer abgesucht, denn oft verhängen sich leblose Körper auch an Wurzeln oder im Gestrüpp. Nachdem keine Spur von der vom Passanten gesehenen Person zu finden war, hoffte man bei der Feuerwehr auf einen Fehlalarm. Eine aktuelle Vermisstenmeldung lag bis Sonntagvormittag jedenfalls nicht vor.

Zuletzt war ein 30-jähriger Obersteirer in Einach (Bezirk Murau) vermutlich von Wassermassen mitgerissen worden. Er ist bisher nicht aufgetaucht, nur seine Geldbörse wurde am Freitag im Wasser entdeckt. Theoretisch sei es möglich, dass es sich bei der Beobachtung des Passanten um die Leiche des Vermissten gehandelt hat, so Zeiler.

Schlimme Unwetter seit Freitag

Die Unwetter brachen bereits Freitagabend über die Bezirke Liezen, Murau, Murtal, Leoben, Bruck, Mürzzuschlag und Graz-Umgebung herein. Gegen 21.00 Uhr war der 47-Jährige aus Thörl in seinem Heimatort zu Fuß unterwegs. Ein Mitarbeiter der Steweag-Steg hatte den Obersteirer noch gesehen und bemerkt, wie sich die Mure in einem Waldstück oberhalb der Straße löste. Er schrie dem Fußgänger noch zu, sich in Sicherheit zu bringen, doch es war zu spät. Während sich der 50-Jährige retten konnte, wurde der 47-Jährige von den Erdmassen mitgerissen. Er konnte Samstagvormittag nur noch tot geborgen werden.

Samstag gegen fünf Uhr wurden die Bewohner der Triebener Katastralgemeinde St. Lorenzen durch ein Grollen aus dem Schlaf gerissen. Eine Mure bahnte sich ihren Weg durch den Ortskern, riss Autos, Garagen und Brücken mit sich und bedeckte den Boden mit einer teilweise meterhohen Schlammschicht. Rund 20 Personen waren in einem abgeschnittenen Ortsteil von der Außenwelt abgetrennt und mussten mit Hubschraubern ausgeflogen werden. Ein Mann zog sich schwere Verletzungen zu und konnte in der Schaufel eines Traktors zur Rettung gebracht werden, ehe er ins Spital eingeliefert werden konnte. Eine weitere Person erlitt einen Schock. Katastrophenalarm wurde ausgerufen.

Samstagmittag standen 22 Feuerwehren im Paltental im Einsatz und mussten sich mühsam einen Weg zum abgeschnittenen Ortsteil bahnen. Die Strom- und Trinkwasserversorgung war teilweise unterbrochen. Knapp 70 Bewohner hatten ihre Häuser auf behördliche Anweisung wegen Gefahr im Verzug zu verlassen und wurden im Freizeitheim Trieben untergebracht. Wann sie zurück können, war vorerst unklar. Laut Chefinspektor Herbert Angerer sind 60 bis 70 Gebäude von der Mure erfasst worden und mehrere davon seien total beschädigt.

Auch in einem weiteren Triebener Ortsteil, in Schwarzenbach, musste am Nachmittag mit der Evakuierung begonnen werden. Nach Angaben des Bürgermeisters, Helmut Schöttl (S), drohen dort ebenfalls Muren abzugehen. Betroffen seien 100 bis 150 Menschen, sagte Schöttl der APA. Die Katastrophenhilfsdiensteinheiten (KHD) der Feuerwehr aus Feldbach traf am Nachmittag mit vier Zügen und mehr als 100 Kräften in Trieben ein, um die örtlichen Einsatzkräfte zu unterstützen. Umweltminister Nikolaus Berlakovich (V) hat am Samstag per Aussendung 1,5 Mio. Euro Soforthilfe aus Mitteln des Bundes für die Steiermark zugesichert.

Bundesheer rückte mit 160 Soldaten aus

160 Soldaten des Österreichischen Bundesheeres rückten noch am Samstag an, um die Einsatzkräfte bei den Aufräum- und Instandsetzungsarbeiten zu unterstützen. Das Militärkommando Steiermark aktivierte die ABC Abwehr Kompanie aus der Grazer Gablenzkaserne sowie Teile des Jägerbataillons 17 aus Straß und des Versorgungsregiments 1 aus Gratkorn. Ab Montag soll auch eine Pionierkompanie aus Melk in der Obersteiermark im Einsatz sein.

Die Brucker Schnellstraße (S35) musste am Nachmittag wegen der hochwasserführenden Mur ab Mixnitz in Fahrtrichtung Norden gesperrt werden. Das Wasser hatte zwischen Mixnitz und Pernegg bereits die Fahrbahn überschwemmt. Die Sperre wird laut Polizei vermutlich die Nacht über aufrecht bleiben. Weitere Überschwemmungen von vor allem landwirtschaftlichen Flächen sind laut Landeswarnzentrale entlang des Murlaufs südlich von Graz bei Mellach und Wildon zu erwarten.

Während die Einsatzkräfte in St. Lorenzen mit den Aufräumarbeiten begonnen haben, müssen sich die Bewohner des nur wenige Kilometer entfernten Ortes Oppenberg gedulden. Die beiden Zufahrtswege zur 250-Seelen-Gemeinde waren laut Angerer von Muren und Bäumen verlegt.

In Kleinsölk musste ebenfalls Katastrophenalarm ausgerufen werden, da Muren über Wohnhäusern drohten abzugehen. 35 Personen waren in hinteren Talbereichen von der Außenwelt abgeschnitten. Im Bezirk Murtal erwischte es besonders die Gemeinde Kobenz, wo umstürzende Bäume eine Stromleitung durchtrennten und auf ein Mehrparteien- und ein Einfamilienhaus krachten. Mehr als 200 umgefallene Bäume verlegten die Verbindungsstraße nach Seckau und St. Marein. Im Bezirk Murau kämpften rund 140 Feuerwehrleute mit 21 Fahrzeugen gegen die Wassermassen des Wölzerbaches, der über die Ufer getreten war.

Im Bezirk Mürzzuschlag war das Gebiet rund um Kindberg am stärksten betroffen: In Wartberg war die Ortsdurchfahrt überflutet, in Kindberg gingen mehrere Muren ab und in Hadersdorf musste eine Brücke per Kran angehoben werden, damit die Fluten sie nicht mitreißen können. Auch in der Veitsch sind Bäche über die Ufer getreten.

Wie schon Anfang Juli im Packabschnitt der Südautobahn (A2) musste Freitagabend wieder der Schneepflug der Asfinag ausfahren. Die Pyhrnautobahn (A9) war im Bereich zwischen Gleinalmtunnel und Friesach nördlich von Graz gesperrt, da eine mehrere Zentimeter dicke Hagelschicht auf der Fahrbahn lag.

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18  Kommentare
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dalistift02 (5.019 Kommentare)
am 22.07.2012 07:40

fleissig Betoniert.
Bäume und Landschaft werden immer mehr beseitigt um statt
dessen Bauland zu schaffen.

Mein Mitleid gilt in erster Linie den Betroffenen,dennoch sollte uns allen klar sein,dass wir immer eine Antwort erhalten,wenn wir Naturraub begehen.

Die Geschehnisse und deren Auswüchse erfolgen der Kraft des Weges,die sich diese Gewalt sucht,wenn sie Freiheit braucht,und daraus können wir lernen,wie egal dieser Naturgewalt das Leid der Betroffenen sein mag.

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expertefueralles (18.161 Kommentare)
am 22.07.2012 08:35

Muren und Schlammlawinen hats schon immer im ganzen Alpengebiet gegeben. Auch früher wurden ganze Dörfer zerstört.

Das wird sich niemals ändern. Wenn in kleinen Regionen Niederschlagsmengen eines ganzen Jahres binnen Stunden fallen, dann ist es eben nicht vermeidlich, dass Schäden passieren. Es ist trotz dem technischen Aufwand nicht möglich die Kräfte der Natur zu besiegen.

Diese ewige Suche nach Schuldigen (mal sinds die Bürgermeister, dann die Landespoltiker, dann die Landwirte, ...) nervt nur noch.

Findet euch ab, dass nicht alles im Leben planbar ist.

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( Kommentare)
am 22.07.2012 08:54

eben nicht, der eine Arbeitskollege baut sein Heim AUF dem Hügel, u. kriegt vom Hochwasser gar nichts mit. Die anderen bauen bei Schönwetter in den Talgrund, und kriegen bei einer schon immer gewesenen Jahrhundertflut die Kloake ins Haus.
Was letztere unter Nachhaltigkeitsprinzp verstehen weiss ich nicht. Meine Hütte steht übrigens auf halber Anhöhe.

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jago (57.723 Kommentare)
am 22.07.2012 21:10

Fluss werden, der Baumstämme mit sich reißt, die gerade wer oben gestapelt hat. Da kann sich oberhalb ein prächtiger Stausee gebildet haben, der plötzlich losbricht.

Die Papiertiger hätten die Stämme natürlich nie dort gestapelt, die ja wüßten nicht, wie das geht. Wie man drüber schreibt, das wissen sie.

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hepusepp (6.259 Kommentare)
am 22.07.2012 09:27

wenn man das lufbild der zerstörungsfläche sieht, kommt schon der verdacht auf, das hier einige bauten in der roten bzw. gelben zone gebaut wurden. sollte das der fall sein, ist zu prüfen wer für die baugenehmigungen verantwortlich war! bei all diese verheerenden schäden ist der mensch nicht unbeteiligt und hat seinen teil dazu beigetragen, sei es durch abholzen oder zu nahen bauen an einen bachlauf.

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jago (57.723 Kommentare)
am 22.07.2012 21:05

fließend sind? Sie werden ja von Behörden festgelegt.

Da sehe ich zerstörte Häuser in Zwischenkriegsbaustil auf den Bildern; die hat damals niemand in eine rote Zone gebaut - wenn es sie bereits gegeben hat, die rote Zone.

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Adler55 (17.204 Kommentare)
am 21.07.2012 23:00

130 Mann des österreichischen Bunderheeres sind morgen im Einsatz ! Ich hoffe weiterhin auf UNSERE Soldaten und das es so bleibt ! Die Politheinis die gegen unser Bundesheer sind sollen sich schleichen.

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Adler55 (17.204 Kommentare)
am 21.07.2012 22:54

großartige Arbeit -die freiwilligen Feuerwehren !!Das Bundesheer gehört jetzt SOFORT her.

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mietzekatze (2.920 Kommentare)
am 21.07.2012 22:31

kriegen auch immer heftige Unwetter, in Oberwölz war es vor Jahren so schlimm, daß die meisten schon eine Apokalypse befürchteten.
Wenn der Wölzerbach anschwillt, dann gute Nacht!

Leider werden wir uns an die neuen Wetterverhältnisse gewöhnen müssen, es ist nicht vorhersehbar, welcher Ort der "nächste" sein wird.

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keinLehrer (928 Kommentare)
am 21.07.2012 21:46

Wer ist am ersten vor Ort?
Wer hilft den Geschädigten?
Wer arbeitet gratis und ohne jegliche Entschädigung?
Wer setzt seine persönliche Sicherheit ein und hilft diesen Personen in Not?
Wer fragt nicht, gehe ich für mich ein Risiko ein, sondern hilft?

Antwort:

Die von der Politik, dem Landesrechnungshof und von grossen Teilen der Bevölkerung geschimpften Mitgliedern der "Freiwilligen Feuerwehr". Sollte ich dazu beigetragen haben, diese Meinung etwas zu ändern, sage ich " Danke".

PS: Bin selber über 50 Jahre Mitglied einer Freiwilligen Feuerwehr und noch immer aktiv. Bin trotz meines alters noch immer bei vielen Einsätzen zum Wohle der Bevölkerung aktiv dabei.

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dondeloro (352 Kommentare)
am 21.07.2012 22:56

der gesagt hat;
Im Anlassfall und in den Sonntagsreden schmücken sich die Politiker mit uns,loben uns, aber spätestens ein aar Tage später, bzw. von Montag bis Freitag rechnen sie uns dann wieder vor, was wir denn nicht gar kosten,

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expertefueralles (18.161 Kommentare)
am 22.07.2012 08:37

da muss man dann woanders sparen. z. b. bei den Feuerwehren und damit bei der Sicherheit der Bevölkerung.

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jago (57.723 Kommentare)
am 23.07.2012 11:43

für die (Landes)Theater kann (wenn mich wer fragt) der Staat oder sonstwer gar nicht genug Geld ausgeben. zwinkern

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Ameise (45.683 Kommentare)
am 21.07.2012 20:21

arme Hund,kann ich da nur sagen...

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( Kommentare)
am 22.07.2012 08:10

warst Du wirklich "zufällig" an diesem Hotspot?
Oft findet sich bei einem Eklat einsatzbehinderndes Publikum ein.

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Ameise (45.683 Kommentare)
am 22.07.2012 18:28

War beruflich in de Nähe...

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pepone (60.622 Kommentare)
am 22.07.2012 18:19

und mein bedauern dazu geäussert und nun ist das posting gelöscht ... Unglaublich wie sich die zensi aufführt !!!

SOMIT WIRD MEIN POSTING UNTER DEM ARTIKEL VON DA ZENSI NOCHMALS BESTÄTIGT ...

schreibst was nettes wiads gelöscht... afoch eine schande ...

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Ameise (45.683 Kommentare)
am 22.07.2012 18:27

Manchmal kennt man sich mit"denen"wirklich net aus...

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