Deutschland erlaubt Milchbauern vorübergehend Preisabsprachen
BERLIN. Wegen der niedrigen Milchpreise hat der Deutsche Bundestag den Milchbauern vorübergehend Preisabsprachen erlaubt, um den Markt zu stabilisieren.
Die Abgeordneten in Berlin stimmten am Donnerstag für eine Initiative der Regierung zur entsprechenden Änderung des Agrarmarktstrukturgesetzes. Damit werden die Bedingungen für die Umsetzung einer von der EU-Kommission beschlossenen Ausnahmeregel gelegt.
Die EU-Kommission hatte Mitte April beschlossen, dass die europäischen Milchbauern und Hersteller von Milchprodukten sechs Monate lang freiwillige Absprachen zur Drosselung der Milchproduktion treffen dürfen, um höhere Preise zu erreichen. Seit dem Auslaufen der Milchquote in der EU vor gut einem Jahr kämpfen die Milchbauern mit sinkenden Preisen. Viele Betriebe sind in ihrer Existenz bedroht.
Die EU-Agrarminister und die EU-Kommission hatten sich deshalb Mitte März auf Hilfen geeinigt, darunter die jetzt in Kraft tretende Möglichkeit zur Absprache zur Mengenproduktion. Wegen des Preisverfalls sagte der deutsche Wirtschaftsminister Christian Schmidt bei einem Milchgipfel am Montag den notleidenden deutschen Bauern eine Unterstützung von mindestens 100 Millionen Euro zu.
100 Millionen Euro!
Die große Frage wird sein, wie es aufgeteilt werden soll?
Hoffentlich eine gestaffelte Betriebsquote!
Wird es je Liter Milch/pro Milchkuh gerechnet, profitieren wieder die Großbetriebe, die derzeit tw. noch positiv wirtschaften.
Wird eine Betriebsquote festgelegt, werden die expandierenden Mittelbetriebe am meisten verlieren, da die Großbetriebe meist in mehrere Betriebe geteilt sind und somit wieder Mehrfachauszahlungen bekommen!