Alexis Tsipras, der linke Hoffnungsträger
ATHEN. Der Wahlsieg hatte sich angedeutet, und am Sonntagabend hat Alexis Tsipras sein Ziel nun tatsächlich erreicht: Mit seinem Linksbündnis Syriza fuhr der bis vor einigen Jahren noch weitgehend unbekannte Politiker einen deutlichen Wahlsieg ein, wie Hochrechnungen am Sonntagabend zeigten.
Mit seinen nur 40 Jahren steht Tsipras nun vor der Übernahme der Regierungsmacht, als jüngster Ministerpräsident Griechenlands seit 150 Jahren.
Der noch immer jugendlich wirkende Politiker konnte die von der Finanzkrise und den harten Sparmaßnahmen gebeutelte Griechen davon überzeugen, dass nach Jahren der Krise ein Neuanfang nötig sei.
Tsipras wurde in der kommunistischen Jugend Griechenlands groß. Seinen ersten öffentlichen Auftritt absolvierte er mit 17 Jahren während eines Sitzstreiks in der Schule. "Wir wollen selbst entscheiden, wann wir am Unterricht teilnehmen", sagte er damals einem Fernsehreporter. Bekannt ist seither über ihn, dass er Motorräder liebt, Krawatten verabscheut und sich den argentinisch-kubanischen Revolutionär Ernesto "Che" Guevara zum Vorbild erkor.
An diesen Vorlieben und Abneigungen änderte sich auf seinem Weg in Richtung Regierungsspitze nichts. "Wenn Sie mich noch nie mit einem Schlips gesehen haben, bezweifle ich, dass dies künftig geschehen wird", sagte er kürzlich in einem Interview. Und doch ist zu beobachten, das der Vater zweier Kinder an seinem Bild arbeitet. Eine wenig schmucke Brille ließ der gelernte Ingenieur schon vor längerer Zeit verschwinden, seine Frisur wurde mit der Zeit immer aufgeräumter.
In jüngster Zeit dehnte Tsipras seinen Wirkungskreis zudem immer weiter über Griechenland hinaus aus. Er veröffentlichte Artikel in deutschen und italienischen Zeitungen und geißelte darin das Spardiktat der internationalen Geldgeber. Gleichzeitig arbeite er an seinem Englisch, traf Papst Franziskus, den Chef der Europäischen Zentralbank, Mario Draghi, und sogar den deutschen Finanzminister Wolfgang Schäuble (CDU), seines Zeichens Anhänger eiserner Haushaltsdisziplin.
Die erste Krise in seiner politischen Karriere durchlebte Tsipras im Jahr 2008, als die griechische Hauptstadt Athen und andere Städte des Landes von protestierenden Jugendlichen verwüstet wurden. Anlass war, dass ein Polizist einen Jugendlichen erschossen hatte. Syriza unterstützte die Aufstände und wurde bei der Parlamentswahl mit 4,6 Prozent der Stimmen abgestraft. Tsipras stand aber auch später zu seiner Position. "Wir haben dafür bezahlt", konstatierte er lediglich.
Angesichts der Finanzkrise ging es mit Tsipras und seiner Syriza jedoch bereits im Jahr 2010 wieder aufwärts. Die Menschen hörten verstärkt hin, wenn er etwa sagte, die internationalen Gläubiger hätten in Griechenland eine "humanitäre Krise" heraufbeschworen. Den konservativen Kräften im Land warf er vor, "die Realität zu leugnen" und "dogmatisch" an einer Sparpolitik festzuhalten, die mehr als eine Million Menschen in die Arbeitslosigkeit gestürzt habe.
Binnen drei Jahren gelang es Tsipras, die Zustimmung zu Syriza unter den Wählern zu verdreifachen. Der derzeitige konservative Regierungschef Antonis Samaras warnte im Wahlkampf eindringlich davor, Syriza wolle den Sparkurs verlassen, kurz bevor er Früchte trage. Tsipras konterte, die Regierung habe keineswegs das Wohl der einzelnen Bürger im Blick, sondern verhänge nur immer neue Steuern zur Finanzierung des Staats.
Tsipras verspricht steigende Löhne und Renten sowie ein Ende der Privatisierung staatlichen Eigentums. Damit tritt er Kernforderungen der Geldgeber seines hoch verschuldeten Landes frontal gegenüber. Tsipras fordert, die Bedingungen sämtlicher Hilfsprogramme neu auszuhandeln und die Hälfte aller Verbindlichkeiten Griechenlands, die sich auf mehr als 300 Milliarden Euro summieren, zu streichen. Es gehe ihm darum, "die Würde der Menschen zu wahren", lautete Tsipras' Botschaft an die Wähler.
ist in Österreich leider weit und breit nicht zu sehen. Innerhalb der SPÖ wird das auch nichts werden, da muss einer von auswärts kommen , so wie Tsirpas , der kam auch nicht aus der PASOK.
Wünschen wird man sich doch noch was dürfen .....
arm, wenn'st nur von diesem ooen online medium als informationsquelle abhaengig bist. jetzt sperrt mich sicher die redaktion, weil ich sie, den heiligen gral kritisiert habe. es kostet mir einen
Wir würden alle lachen, wennst endlich verschwindest und diese unseriöse Doppelnickerei mit dem Till beendet würde!