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Auf Austausch in Braunau und Schärding

Von Monika Raschhofer, Bianka Eichinger, 10. August 2017, 07:04 Uhr
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Bildergalerie Lukas und Elke - die Innviertler des Jahres 2017
Lukas und Elke - die Innviertler des Jahres 2017  Bild: Alois Furtner

BRAUNAU. Lukas Kienbauer hat es in Braunau gefallen - der Innviertler des Jahres und die Innviertlerin des Jahres Elke Pflug haben beim Plaudern Gemeinsamkeiten entdeckt.

Beide wurden ausgezeichnet und bei den Neujahrsempfängen der OÖNachrichten in Ried und Braunau als Innviertler und als Innviertlerin des Jahres 2016 präsentiert: der Haubenkoch Lukas Kienbauer aus Schärding und die Stadtmarketing-Geschäftsführerin Elke Pflug, deren Büro in Braunau ist. Kürzlich ist es zum anregenden Austausch der beiden gekommen, bei einem Besuch von Lukas Kienbauer in Braunau und Simbach sowie einem Besuch von Elke Pflug in Schärding. Die Innviertlerin zeigte ihrem Gast die Altstadt von Braunau, das Naherholungsgebiet, das Schloss und den Konventgarten Ranshofen, Simbach und die Narben, die von der Flut noch zu sehen sind. Um Hochwasser ging es auch im Rundgang in Schärding, den der Innviertler mit der Kollegin aus Braunau unternommen hat – Restaurantbesuch im „Lukas“ eingeschlossen. Auch die OÖN-Redaktionen in Braunau und Schärding haben die beiden besucht, begleitet wurden sie von den Redakteurinnen Monika Raschhofer (Braunau) und Bianka Eichinger (Schärding).

 

Überraschend: "Die Au, die Kultur"
Der Stadtplatz mit den gotischen Häusern gefällt dem Besucher – und das Kulturangebot. Bild: mora

Überraschend: "Die Au, die Kultur"

Bei regnerisch-kühlem Wetter zeigte Elke Pflug ihrem männlichen Pendant, dem Innviertler des Jahres 2016, die Städte Braunau und Simbach, den Wirkungsbereich der Geschäftsführerin des ersten staatsgrenzenüberschreitenden Stadt-, Tourismus- und Standortmarketings (STS). "Es gibt so viel Grün in der Stadt, die Au so nahe der Innenstadt und der Konventgarten in Ranshofen", resümierte er zum Schluss. Viel kannte er vor diesem Tag nicht von Braunau: "Durchgefahren halt manchmal am Weg nach Salzburg und das Krankenhaus", sagt er. Letzteres, weil eine Verwandte dort arbeitet, seine Mutter dort operiert wurde.

Die "bauhoftheater"-Spielstätte am Kirchenplatz imponiert ihm, dass es im Kulturhaus Gugg regelmäßig Veranstaltungen gibt, findet er super. Betroffen ist er vom Ausmaß der Flutkatastrophe in Simbach, deren Spuren noch immer zu sehen sind. Beim Schaufenster des Hofladens Ober am Stadtplatz hält Lukas Kienbauer inne, ebenso beim Obst- und Gemüseladen Ömsa und im Asia-Laden in der Fischer-Gasse geht der Haubenkoch zuletzt noch einkaufen: "So was gibt´s bei uns in Schärding nicht."

"Und wie war´s in Sansibar?"

Beim morgendlichen Kaffee im STS-Büro schon entdecken die Innviertlerin des Jahres 2016 und der Innviertler des Jahres 2016 Gemeinsamkeiten. Nicht nur die Auszeichnung und die gastronomische Ausbildung verbinden. Beide haben in Geinberg gearbeitet, sich zeitmäßig nur ganz knapp verfehlt. Beide sind auch Aufbauende, Gründer sozusagen – Lukas mit seinem Lokal in Schärding und Elke in Sachen grenzüberschreitendes Marketing.

Eierschwammerl in Rahmsoße mit Semmelknödel bestellt Kienbauer in der Gugg-Lounge. Er isst schnell und freut sich über den Austausch mit dem Wirt und dem Koch. Ja, er gehe öfter in andere Gasthäuser essen: "An meinen freien Tagen freut mich das Kochen nicht mehr so." Ein zweites Lokal will der Schärdinger nicht eröffnen, obwohl ihm beim Rundgang aufgefallen ist, dass es in Braunau leerstehende Lokale in guter Lage gibt. Elke Pflug findet es schade.

"Und wie war es eigentlich in Sansibar?", interessiert den Innviertler die Berufserfahrung der Gastro-Kollegin. Entscheidend sei, mit den einheimischen Mitarbeitern gutes Einvernehmen herzustellen und herausfordernd, dass oft improvisiert werden musste, weil vieles nicht so verlässlich funktioniert wie in Europa, antwortete Pflug.

Mit einem "Mia hoitn zamm"-Shirt aus der Hochwasser-Aufarbeitungsphase, einem Halsbacher Kochbuch, Brückenzehnern, neuen Eindrücken, Informationen über die Arbeit von Elke Pflug sowie über Braunau und Simbach macht sich Lukas Kienbauer wieder in seine Heimatstadt Schärding auf.

 

Lukas und Elke - die Innviertler des Jahres 2017
Ein Besuch der OÖNachrichten/Schärdinger Volkszeitung-Redaktion direkt an der schönen Silberzeile durfte beim Treffen in Schärding natürlich nicht fehlen. Bild: Alois Furtner

"Ich mag Lukas' Einstellung zu Lebensmitteln"

Ich war zwar schon öfter auf einen Kaffee in Schärding, aber auskennen tu’ ich mich nicht“, erklärt Elke Pflug gleich beim Kennenlernen am Unteren Stadtplatz. Kein Problem, schließlich ist ihr „Gastgeber“ Lukas Kienbauer hier zuhause und zeigt der Braunauerin gerne seine Lieblingsplätze.

Nur ein paar Schritte von seinem Restaurant „Lukas“ entfernt, vorm bekannten Wassertor, wird der erste Stopp eingelegt. „Das Hochwasser 2013 war wirklich eine Katastrophe. Wer die Flut in Schärding miterlebt hat, wird diese Tage sicherlich niemals vergessen“, erzählt Kienbauer und zeigt Pflug die Hochwasser-Markierungen an der Mauer. „Ich weiß, wovon du redest. Als es uns in Simbach erwischt hat, herrschte ebenfalls absoluter Ausnahmezustand und wer nicht dabei war, kann sich die Ausmaße nicht vorstellen“, so die Innviertlerin.

Die Hochwasser-Gefahr ist in der Barockstadt allgegenwärtig. „Ich habe mich bewusst entschieden, mein Lokal nicht direkt an der Innpromenade zu eröffnen, obwohl hier genügend Räumlichkeiten zur Verfügung gestanden wären. Da mein Lokal nicht einmal beim Jahrhunderthochwasser 2013 überflutet wurde, fühle ich mich am Unteren Stadtplatz sicher“, erklärt der Haubenkoch, der sein „Lukas“ im März des Vorjahres eröffnet hat und sich seither eine Auszeichnung nach der anderen erkocht.

Grenzüberschreitend erfolgreich

Beim Spaziergang entlang der Innpromenade erzählt Kienbauer, dass früher drei Viertel seiner Gäste aus Deutschland gekommen sind. „Auch heute sind noch gut zwei Drittel von drüben“, so der 25-Jährige, während er auf die Alte Innbrücke blickt. „Ein solcher Gehweg entlang des Wassers fehlt leider bei uns in Braunau und wäre sicherlich eine Bereicherung“, sagt Pflug, die weiters erklärt, dass aufgrund des Naherholungsgebietes auch keine Schiffe – im Gegensatz zu Schärding – verkehren dürfen.

Gastronomisch sei die Barockstadt top, „dafür haben wir in Braunau bzw. Simbach ein beeindruckendes Kulturprogramm“, so Pflug. „Ja, das stimmt. Das ist mir bei meinem Besuch in Braunau auch gleich aufgefallen“, ergänzt Kienbauer. In Schärding gäbe es vor allem Ausstellungen und Vernissagen, jedoch wenige Konzerte oder Kabarett. „Ich sehe uns übrigens auch als Teil der Kultur, da wir ein besonderes Esserlebnis im ‘Lukas’ anbieten. Ebenso, wie es auf eine ganz andere Art zum Beispiel das Wirthaus ‘Bumsn’ oder die ‘Orangerie’ machen, stehen wir für Esskultur.“

Dass das Kopfsteinpflaster in der Altstadt alles andere als „High-Heels-tauglich“ ist, hat die Besucherin aus Braunau schnell bemerkt. „Ich habe mir extra noch Flip Flops in die Handtasche gepackt“, so Pflug schmunzelnd am Weg vom Orangeriepark zur Silberzeile.

Ein kurzer Abstecher in die OÖNachrichten/Schärdinger Volkszeitung-Redaktion darf natürlich nicht fehlen, bevor es Richtung Schlosspark weitergeht. „Die Atmosphäre hier und der Ausblick auf den Inn sind wirklich beeindruckend“, so die Braunauerin, die eine Tourismusausbildung absolviert hat und daher auch gelernte Köchin und Kellnerin ist. „Ich koche leidenschaftlich gern. Seit zirka drei Jahren ernähre ich mich vegetarisch und befasse mich seither noch mehr mit saisonalen Lebensmitteln aus der Region und Gewürzen“, so Pflug. Auch der Haubenkoch kreiert gerne fleischlose Gerichte. „Die Qualität bei Lebensmitteln ist für mich entscheidend. Da ich sowieso sehr ‘gemüselastig’ koche und ganz viele Sorten selbst anbaue, kann Elke jederzeit gerne vorbei kommen“, sagt der 25-Jährige schmunzelnd zu seinem Gast. „Die Liebe zu Lebensmitteln von Lukas finde ich super“, so Pflug, während sie einen gegrillten Lauch des Meisters probiert. Beim Abschied verspricht die Braunauerin, dass sie bald ins „Lukas“ essen kommen wird.

 

Lukas und Elke - die Innviertler des Jahres 2017
Vom Schlosspark ging es hinunter zur Alten Innbrücke. Bild: Alois Furtner

Zur Person

Elke Pflug: Die Neukirchnerin war in Salzburg, München und Sansibar tätig, bevor sie ins Innviertel zurückkehrte. Als Geschäftsführerin des Stadt-, Tourismus- und Standortmarketings Braunau-Simbach half sie auch nach der Flutkatastrophe tatkräftig und mit Spendenkonto. braunau-simbach.info

Lukas Kienbauer: „Meine Passion ist das Kochen“, sagt der Schärdinger über sich selbst. Neben seinem Beruf ist ihm vor allem seine Familie sehr wichtig. Im März 2016 eröffnete er sein Haubenrestaurant am Unteren Stadtplatz in Schärding, das „Lukas“. lukas-restaurant.at

Innviertler des Jahres 2017

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