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Die italienische Regierung droht mit der Verstaatlichung von Autobahnen

Von OÖN, 17. August 2018, 00:04 Uhr
Die italienische Regierung droht mit der Verstaatlichung von Autobahnen
Auf dem stehen gebliebenen Rest der Autobahnbrücke in Genua steht noch immer der grün-blaue Lkw – mit nach wie vor laufendem Motor. Bild: APA/AFP/VALERY HACHE

GENUA / ROM. Nach dem Brückeneinsturz in Genua werden noch "zehn bis 20 Vermisste" befürchtet.

Nach dem verheerenden Brückeneinsturz in Genua mit mindestens 42 Todesopfern schießt sich die italienische Regierung nun auf den privaten Autobahnbetreiber "Autostrade" ein: Vizepremier Luigi Di Maio von der Populistenpartei "Fünf Sterne" drohte gestern in einem Radiointerview mit der Verstaatlichung. Wenn die Betreiber der Autobahnen nicht in der Lage seien, ihre Aufgabe richtig zu erfüllen, dann müsse der Staat die Autobahnen übernehmen.

Die Betreiber der Autobahnen hätten mehr in die Sicherheit investieren sollen, als sich über die Dividenden Gedanken zu machen, kritisierte Di Maio. Zudem drohte die Regierung in Rom dem Betreiber mit dem Entzug der Lizenz sowie hohen Strafzahlungen und forderte die Unternehmensführung zum Rücktritt auf.

"Autostrade per l’Italia" wies die Vorwürfe zurück. Die Brücke sei vorschriftsmäßig "vierteljährlich" überprüft worden. Außerdem seien zusätzliche Tests mittels hochspezieller Geräte erfolgt.

Innenminister Matteo Salvini von der rechten "Lega" forderte Autostrade auf, auf die Erhebung von Straßenmaut zu verzichten. "Wenn ich ein Manager bei Autostrade wäre, würde ich bestimmte Mautgebühren aussetzen." Das Unternehmen habe im vergangenen Jahr Mauteinnahmen in Höhe von 3,5 Milliarden Euro kassiert. "Angesichts der Katastrophe, die sie ausgelöst haben, denke ich, dass sie einige Wochen ohne Maut erlauben könnten."

Spürhunde suchen im Schutt

Unterstützt durch Bagger und Kräne suchen die Rettungskräfte in Genua unterdessen weiter nach Verschütteten in den Trümmern der eingestürzten Autobahnbrücke. Bis Donnerstag früh wurden keine weiteren Opfer entdeckt: "Letzte Nacht hatten wir kein Glück, wir haben niemanden gefunden", sagte Feuerwehrsprecher Emanuele Gissi.

Die Helfer suchten weiter nach Hohlräumen unter den Trümmern, in denen sich Menschen befinden könnten. Der Polizei liegen noch mehrere Vermisstenmeldungen vor. Spezialisten arbeiteten daran, die Trümmer in große Betonblöcke zu zerschneiden und mit Kränen abzutragen, um Spürhunde in den Schutt schicken zu können. Die Arbeit sei sehr gefährlich, da die Trümmer und auch der noch stehende Rest der Autobahnbrücke instabil seien, betonte Feuerwehrsprecher Gissi. Die Staatsanwaltschaft in Genua befürchtet noch zahlreiche Vermisste: "Es könnte noch zehn bis 20 vermisste Personen geben", sagte der leitende Staatsanwalt Francesco Cozzi gestern.

Lkw mit laufendem Motor

Auf dem stehen gebliebenen Rest der Brücke stand gestern weiterhin der inzwischen durch Fotos berühmt gewordene grün-blaue Lkw kurz vor dem Abgrund – mit immer noch laufendem Motor. Der Fahrer war nach dem Unglück in Panik aus dem Laster gesprungen und davongerannt, ohne den Motor abzustellen. Auch die Scheibenwischer liefen weiterhin, weil es zum Zeitpunkt des Brückeneinsturzes geregnet hatte. Nach Angaben der Spedition hat der Lkw genug getankt, um noch tagelang laufen zu können.

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8  Kommentare
8  Kommentare
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Gugelbua (31.935 Kommentare)
am 17.08.2018 10:13

in einem korrupten Staat ists eben nicht leicht einen Schuldigen zu finden und die Drohung wird höchsten ein zaghaftes DU DU

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jago (57.723 Kommentare)
am 17.08.2018 09:31

Schon wieder ein OÖN-Etikettenschwindel grinsen

Da geht es nicht um die "Privatisierung" sondern um den Kapitalismus. Dahinter steht die Hauptfrage, wer die Aktien besitzt.

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( Kommentare)
am 17.08.2018 08:23

Zitat:
>Das Unternehmen habe im vergangenen Jahr Mauteinnahmen in Höhe von 3,5 Milliarden Euro kassiert. "Angesichts der Katastrophe, die sie ausgelöst haben, denke ich, dass sie einige Wochen ohne Maut erlauben könnten."<

Was ist das für eine billige Polemik?
Diesen - für ganz Italien entstandenen Einnahmen - stehen sicher auch unzählige Ausgaben für Instandsetzungen, Prüfungen und Wartungen gegenüber.
Auch bei "verstaatlichten" GmbHs und AGs (Asfinag etc.) wird die jeweilige StaatsreGIERung genauso auf Dividendenausschüttungen schielen.

Diese Diskussion ist angesichts der Opfer und noch immer Vermisste einfach unwürdig.
Zuerst gehören auch die Ursachen dieser Tragödie erforscht und dann erst können die passenden Schlüsse und Konsequenzen gezogen werden!

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jago (57.723 Kommentare)
am 17.08.2018 10:02

In Italien hat gerade eine andere Parteiengruppe die früheren abgelöst.

Da fühlt sich momentan niemend verantwortlich für die alten Regierungsversäumnisse. Deswegen bleibt nur die "Privat"firma übrig.

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europa04 (21.652 Kommentare)
am 17.08.2018 07:54

Zu aller Erst möchte ich den Hinterbliebenen der Opfer mein Beileid aussprechen und den Verletzten viel Kraft für ihre Genesung!!!
Traurig, wenn wegen politischem Spardruck Menschen sterben müssen. Ein trauriger Beweis, wohin die Privatisierung von Infrastruktureinrichtung und anderer wichtigen Daseinsvorsorge führen wird. Hoffentlich ist dieses traurige Unglück eine Warnung für privatisierungswütige Politiker!!!
Dem Spargedanken wurden hier Menschen geopfert!!!

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jago (57.723 Kommentare)
am 17.08.2018 09:50

Ihr roten Proleten habt den Markt ruiniert mit eurem GÜÜNSTG-Bedarf und der PREIS-LEISTUNGS-Spirale traurig

Es gibt ja auch im Fachhandel nur mehr Ramsch wegen euch "HOLT EUCH, WAS EUCH ZUSTEHT"-Parole.

Ich habe mir im Fachhandel 2 Ventilatoren gekauft, die den Dachboden belüften sollen. Sie bleiben stecken und werden heiß: es gibt nur mehr Ramsch. traurig

Und da schimpft grad ihr über die Marktwirtschaft, die das tut, was ihr von ihr verlangt: sie passt sich an euch gierige Proleten an traurig

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clarazet (6.212 Kommentare)
am 17.08.2018 21:01

Jago, entsetzlich! So ein Bödsinn. Bin ich nicht gewöhnt von dir.

Das neoliberale Wirtschaftsmodell verursacht den Ramsch und den Müll. Auf dieses tote Pferd haben SPÖ ÖVP und FPÖ ganz einträchtig gesetzt, die SPÖ noch am wenigsten überzeugt, aber sie trauten sich nicht darüber hinaus denken.

Zu populistisch überzeugend klang das: Wirtschaft als Basis für den Wohlstand für alle

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jago (57.723 Kommentare)
am 17.08.2018 21:40

Die Verbraucher sollen ihre Verantwortung im freien Markt gefälligst wahrnehmen!

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