Wie in Wels die Puppen getanzt haben
Nächstes Jahr wird das Figurentheaterfestival neue Räume beleben.
Groteske, lebensechte, schemenhafte, zauberhafte und solche, die direkt aus der Hölle emporgestiegen zu sein scheinen: Die vergangenen sieben Tage waren in Wels die Puppen los – das 28. Welser Figurentheaterfestival hat die Stadt belebt.
So zeigten am Dienstagabend Christoph Bochdansky und "Die Strottern" im Stadttheater in ihrem Stück "Himmel & Hölle" gemeinsam in herrlich absurden Bildern und wunderbar ironischen Liedern, wie das mit der Moral und der Liebe so sein kann zwischen Mann und Frau.
Die fixe Festivalgröße Matthias Kuchta setzte mit seinem "Lille Kartofler Figurentheater" Grimms Märchen für die Kleinsten um, Annika Pilstl zauberte als Ein-Frau-Show den "Sommernachtstraum" auf die Bühne, und der israelische Puppenspieler und Regisseur Ariel Doron rüttelte mit seinen "Plastic Heroes" gegen den Krieg auf.
"Die Stücke, die wir zeigen, sind so unterschiedlich wie das Publikum", sagt Figurentheaterfestival-Intendantin Gerti Tröbinger: "Wir haben Stücke für Dreijährige, und bei der nächsten Aufführung sehe ich eine Insel grauer Häupter im Publikum – diese Vielfältigkeit schätze ich sehr." Die Künstler wiederum schätzen das familiäre Ambiente der Veranstaltungen in Wels und den Austausch mit dem Publikum im Festivalbüro. Das wird freilich nächstes Jahr wegen des Umbaus des Stadttheaters in die Minoriten übersiedeln müssen.
"Nächstes Jahr wird es zu einem kleinen Bruch kommen", sagt Tröbinger: "Unser Thema wird ,Außer Haus‘ lauten, und wir suchen jetzt schon überall spannende Räumlichkeiten, in denen in Wels noch gespielt werden kann."