Salzburger Festspiele freuen sich über 97-prozentige Auslastung

"Wir haben einen ziemlich gewaltigen Sommer bewältigt", zeigte sich der Intendant der Salzburger Festspiele, Markus Hinterhäuser, beim gestrigen Pressegespräch zufrieden. Neben der Hitze galt es außerdem, einen "Jedermann"-Ersatz zu finden, ein Leck im Festspieldach zu beheben und einen neuen Hauptsponsor zu engagieren. Trotz aller Herausforderungen sei das Echo auf die Produktionen überragend. In Zahlen bedeute das eine Platzauslastung von 97 Prozent, wie der Kaufmännische Direktor Lukas Crepaz mitteilte. Mit knapp mehr als 35.000 Besuchern war der "Jedermann" die meistbesuchte Produktion. Auch der Konzertzyklus der Wiener Philharmoniker mit mehr als 21.000 Besuchern stellt sich in die Riege der beliebtesten Veranstaltungen. Bei den Opern teilen sich die "Zauberflöte" und "Pique Dame" mit jeweils um die 13.000 Besucher den ersten Platz. Im diesjährigen Programm sieht Hinterhäuser eine Fortsetzung dessen, was er 2017 begonnen hat. "Ich glaube, es braucht eine gewisse Konsequenz, aus der am Ende eine Gemeinschaft entsteht", so der Intendant.

"Neuproduktionen notwendig"

Dass es in diesem Jahr keine Wiederaufnahmen gab, begründete er folgendermaßen: "Die Neuproduktionen sind notwendig. Wir sind erst jetzt auf einem Produktionsniveau, das es möglich macht, an Wiederaufnahmen zu denken. Außerdem gab und gibt es immer Koproduktionen, dank denen die Inszenierungen nicht verschwinden, und schließlich kommt auch keiner nach Salzburg, um uns beim Sparen zuzusehen."

Änderungen gibt es bei den Sponsoren: Vor ein paar Tagen verkündete Festspielpräsidentin Helga Rabl-Stadler die Kühne-Stiftung als neuen Hauptsponsor. Der bisherige Sponsor Nestlé übernimmt zukünftig ein Projektsponsoring.

Viel Nervenstärke verlangte Schauspielchefin Bettina Hering der krankheitsbedingte Ausfall ihres "Jedermanns" Tobias Moretti ab. Für fünf Vorstellungen konnte Philipp Hochmair einspringen, ein Einsatz, den es bisher nur einmal in der Festspielgeschichte gab. Ein weiterer Aufreger für das gesamte Team war der Wassereintritt im Großen Festspielhaus. Starkregen führte zu einem Abbruch des Solistenkonzertes von Pianist Grigory Sokolov. Auch hierfür hatte Crepaz eine Zahl parat: "1,4 Millionen Liter Wasser sind auf das Dach des Festspielhauses gefallen, denen das historische Grabendach nicht standhalten konnte. Das zeigt, wie unausweichlich eine Generalsanierung des Festspielhauses ist." Acht Millionen Euro an Eigenmitteln habe man bereits in Sanierungsarbeiten gesteckt.

Einnahmen von 30 Millionen Euro

Für diesen erfolgreichen Sommer sei man aber jetzt erst einmal überaus dankbar. Einnahmen von zirka 30 Millionen Euro, 89 Konzerte und 96 Opern- und Theatervorstellungen sprächen für sich. Außerdem gelang es in diesem Jahr, alle Opernproduktionen audiovisuell aufzuzeichnen und damit auch zukünftig einem breiten Publikum zugänglich zu machen.