Die lange Titanic-Nacht
Ausstellung: Am Freitag können Sie in der Tabakfabrik bis Mitternacht den 1912 gesunkenen Luxusdampfer erforschen.
Zerbrochen in zwei große und mehrere kleine Teile liegt die Titanic in fast vier Kilometern Tiefe im Nordatlantik. In der Linzer Tabakfabrik zeigt die von den OÖN präsentierte Titanic-Ausstellung "Echte Funde – wahre Schicksale" bis 3. Juli rund 200 Original-Exponate aus diesem Wrack des legendären Luxusdampfers, der vor 104 Jahren nach einer Kollision mit einem Eisberg gesunken ist.
Originalgetreue Nachbauten verschiedener Räume des Schiffes und spannende Inszenierungen des Lebens an Bord ziehen die Besucher sofort in den Bann des berühmten Stahlriesen. Zusätzlich gibt es dazu morgen, am 29. April, "Die lange Nacht der Titanic".
Vermeintlich unsinkbar
Ab 16.30 Uhr bis Mitternacht lädt das Deep Space des Linzer Ars Electronica Centers zu einzelnen Kapiteln der Dokumentation "Mythos Titanic" ein. Und in der Ausstellung, die an diesem Tag von 10 bis 24 Uhr geöffnet sein wird, erwartet die Besucher ab etwa 18.30 Uhr ein kleiner Welcome-Cocktail mit Kapitän.
Der wissenschaftliche Berater der Ausstellung, Malte Fiebing-Petersen, wird in seiner spannenden Präsentation ab 19.30 Uhr viel Hintergrundwissen über die aufwendigen Bergungsexpeditionen des vermeintlich unsinkbaren Ozeanriesen vermitteln und auch über die Konservierung der seit dem Jahr 1985 geborgenen Gegenstände sprechen.
Wer noch mehr über das Schiff, seine Geschichte und die Hintergründe erfahren möchte, dem steht Fiebing-Petersen auch zu einer exklusiven Expertenführung zur Verfügung. Der wissenschaftliche Berater auf die Frage, was sein Lieblings-Artefakt aus der Titanic sei: "Ein auf den ersten Blick ziemlich unspektakuläres Stück Papier. Dieser keine Papierschnipsel ist das einzige Zeugnis der Ausstellung, auf dem der Name ‚TITANIC‘ zu lesen ist. Es handelt sich um einen Belegcoupon des Zahlmeisters, bei dem die Passagiere auf der Überfahrt wertvolle Gegenstände wie Schmuck oder Bargeld zur sicheren Verwahrung abgeben konnten." Lange beschäftigte Fiebing-Petersen die Frage, warum fast jeder dritte Platz in den ohnehin zu wenigen Rettungsbooten leer geblieben ist. "Stutzig wurde ich dann bei der Auseinandersetzung mit den Aussagen der Überlebenden, denn einige berichteten davon, dass sich vor dem Büro des Zahlmeisters eine Warteschlange gebildet hatte und Passagiere auf die Herausgabe ihrer Gegenstände warteten – und das, als die Evakuierung schon in vollem Gange war!"
Tickets und Info unter www.titanic-ausstellung.com.