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Vom Pummelchen zur Gewichtheberin: Starke Frau bringt Kinder in Bewegung

Von Claudia Riedler, 25. März 2019, 00:04 Uhr
Vom Pummelchen zur Gewichtheberin: Starke Frau bringt Kinder in Bewegung
Mina und ihre Kindergartenpädagogin: Draußen lassen sich die Kinder besonders gut zur Bewegung motivieren. Bild: Spattstraße

Claudia Narovnigg – Weltmeisterin im Bankdrücken – leitet einen Linzer Kindergarten.

Sie stemmt erfolgreich Hanteln, war Weltmeisterin im Bankdrücken und trainiert auch jetzt noch vier Mal die Woche mit Gewichten. Das ist ihr Hobby. Im Berufsleben "stemmt" Claudia Narovnigg (46) den Kindergarten für dich und mich im Zentrum Spattstraße in Linz – und bringt hier die Kinder seit mehr als 20 Jahren dazu, sich mehr zu bewegen.

"Ich habe als Kind allerdings gar keine Bewegung gemacht. Ich war ein Pummelchen, gesundes Essen war auch nicht wichtig. In meiner Familie lag der Fokus auf der Musik", sagt Narovnigg, die als Kind Querflöte lernte. Erst mit 18 Jahren begann sie im Fitness-Studio um die Ecke zu trainieren. "Ich wollte abnehmen und meinen Körper formen", berichtet die Linzerin. Damals sei sie unsicher gewesen und hätte sich keinen Wettkampf zugetraut. "Im Fitnessstudio habe ich aber zufällig neben dem Weltmeister im Bankdrücken trainiert, dieser hat meine guten körperlichen Voraussetzungen erkannt – und ich hab dann gleich gewonnen." Mit den Erfolgen stieg das Selbstbewusstsein.

Vom Pummelchen zur Gewichtheberin: Starke Frau bringt Kinder in Bewegung
Claudia Narovnigg stemmt den sechsjährigen Elias. Bild: Spattstraße

Neid und Bewunderung

2001 wurde Claudia Narovnigg Weltmeisterin im Bankdrücken. Auch im Kraft-Dreikampf und beim Gewichtheben hat sie viele Erfolge gefeiert. "Da gibt es Neider und Bewunderer", sagt sie und erklärt , dass "stark sein nicht immer schön sein bedeutet". Manchmal musste sie sich für mehr Kraft und damit mehr Gewicht entscheiden. "Ich bin nicht gern im Freibad oder am Badesee, weil ich mich ungern den Blicken der anderen aussetze", sagt die 46-Jährige, die ihre Muskeln auch im Sommer mit Shirt und Hose bedeckt. Ihre Trainer waren oft ihre Lebensgefährten – und das ist heute noch so.

Im Kindergarten-Alltag spielen die Muskeln von Claudia Narovnigg zwar kaum eine Rolle, die Kleinen wissen aber natürlich Bescheid. "Sie kann so ein Riesending heben und sie ist stark", berichtet der sechsjährige Elias im OÖN-Interview. Er rangelt auch gern mit seiner Kindergartenpädagogin – und möchte Karate und Fußball lernen. "Ich habe durch den Sport gelernt, dass man alles schaffen kann", sagt die Kraftsportlerin – und das versucht sie den Kindern zu vermitteln. Wenn sie nicht so viel trainiert hätte, wäre sie nicht so stark geworden, erklärt sie den Kleinen, und dass man nicht gleich aufgeben dürfe, wenn es anstrengend oder auch langweilig werde.

In ihrem Bewegungskindergarten steht der Spaß im Mittelpunkt. "Die Kinder sollen über die Bewegung lernen – dadurch wird das Gelernte noch besser im Gehirn abgespeichert. Bewegung ist der Motor der Entwicklung", sagt Narovnigg. Frühe Bewegungserfahrungen seien außerdem die Basis für weitere Lernschritte wie Lesen, Schreiben und Rechnen.

"Alles, was ich begonnen habe, hab ich auch durchgezogen", sagt Narovnigg, die noch drei Rekorde im Bankdrücken hält. Das Höchstgewicht dabei: 147,5 Kilogramm. Als Ausgleich zum Kraftsport macht sie Luftakrobatik und eine Ausbildung zum Kangoo-Jumping auf federnden Sohlen.

Jeden Tag steht im Kindergarten Bewegung auf dem Programm, sowohl im Garten als auch im Turnsaal. Geübt werden motorische Fertigkeiten wie Balancieren, Rollen, Werfen, Fangen und Laufen. "Wir gehen auch klettern und schwimmen mit den Kindern", sagt die Kindergartenleiterin, die nebenbei Gewaltprävention und Mediation studiert. Wenn es möglich sei, nehme sie auch die Kinder aus den heilpädagogischen Gruppen und die Integrations-Kinder mit. "Diese Teilhabe ist extrem wertvoll für sie."

Tipps für mehr Bewegung

Ihre Tipps für Familien: Gehen Sie spazieren, lassen Sie die Kinder balancieren und unebenes Gelände erkunden, bergauf und bergab laufen. Nutzen Sie Spielplätze und trauen Sie den Kindern etwas zu. Lauf- und Fangspiele kann man überall machen, bieten Sie Bälle an oder gehen Sie schwimmen. Und auch wenn die Kinder zu Hause wenig Bewegung machen. "Alles, was sie im Kindergarten lernen und erfahren, wird gefestigt, das kann ihnen keiner mehr nehmen."

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Autorin
Claudia Riedler
Leiterin Redaktion Leben und Gesundheit
Claudia Riedler
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