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Wie wirksam zuckerreduzierte Proukte wirklich sind

Von nachrichten.at/apa, 05. Juli 2018, 15:26 Uhr

Zucker - Das weiße Gift: Zahlreiche Produkte werben inzwischen mit dem Hinweis auf weniger Zucker. Aber bedeutet weniger Zucker tatsächlich auch Gewichtsverlust? Nicht unbedingt.

Laut WHO-Empfehlungen sollten nur zehn Prozent des Energiebedarfs aus sogenanntem freien Zucker stammen. Bei einem Erwachsenen sind das pro Tag rund 50 Gramm, was zwölf Stück Würfelzucker entspricht. Dabei ist aber auch Zucker aus Honig, Sirupen oder Fruchtsäften inkludiert. Mit einem durchschnittlichen Zuckerkonsum von 91 Gramm liegen Österreicher aber weit über dem empfohlenen Wert. Zu viel Zucker führt unter anderem zu Erkrankungen wie Diabetes Typ 2. Der Österreichischen Diabetes Gesellschaft (ÖDG) zufolge starben im letzten Jahr rund 10.000 Menschen an dieser Krankheit – zurückzuführen auf einen ungesunden Lebensstil, schlechte Ernährung und zu wenig Bewegung. 

Wieso also nicht einfach Zucker reduzieren? 

Wird in einem Produkt der Zuckeranteil verringert, werden dafür oft andere Inhaltsstoffe vermehrt. Wird also Zucker in einem Butterkeks reduziert, ist womöglich der Fettanteil dafür höher. Der Energiewert, der für die Gewichtszunahme und Abnahme relevant ist, bleibt oft gleich oder verringert sich nur minimal. Es ist in Ordnung zuckerreduzierte Produkte zu konsumieren, sagte Ernährungswissenschafter Jürgen König vom Department für Ernährungswissenschaften der Universität Wien. Aber man solle aufpassen, dass man nicht in Gefahr läuft, dass man am Ende doch mehr Energie zunimmt als beabsichtigt. Dass Unternehmen immer mehr mit wenig Zucker werben, trifft besonders die Zuckerindustrie. "Ich halte es für unverantwortlichen Aktionismus", sagt Agrana-Vorstandsvorsitzender Johann Marihart, dessen Unternehmen Zucker an den Mann bringen will. Solche Kampagnen würden für Konsumenten irreführend sein, denn "nur weniger Kalorien führen zu weniger Fettleibigkeit." 

Antizuckerkampagnen setzten falschen Fokus

Der Abnehmeffekt bleibe also bei den zuckerreduzierten Produkten aus. „Ich will den Zucker nicht schön reden, so ist es nicht gemeint, nur muss man aufpassen, dass man die richtigen Schlüsse zieht. Ihn zu reduzieren ist sinnvoll, aber nicht nur Zucker allein. Wir sollten von allem weniger essen. Da gehört Fett, alkoholische Getränke und Fleisch dazu, dann ist das durchaus sinnvoll", lautete das Plädoyer des Ernährungswissenschaftlers König. Es mache aber keinen Sinn, zu sagen, wenn man den Zucker reduziert, dann hat man das Problem im Griff. Antizuckerkampagnen würden so letztendlich einen falschen Fokus setzen. 

„Guter“ und „böser“ Zucker 

Wichtig ist auch zu unterscheiden zwischen „gutem“ und „bösem“ Zucker. Während der „gute“ Zucker wie Glucose, Laktose oder beispielsweise Honig uns weniger schadet, bringt uns der „böse“ Zucker dazu, mehr zu essen. Experten bezeichnen diesen auch als raffinierten Zucker. Denn er bewirke eine hohe Insulinausschüttung im Körper, die wiederum Heißhunger auf zuckerhaltige Lebensmittel auslöse. Grundsätzlich wäre es also gut weniger von diesem Zucker zu konsumieren. Wird der Zucker in Produkten jedoch reduziert, wird er oft mit künstlichem Zuckerersatz wie Aspartam ausgetauscht. Die Wirkung dieses Süßungsmittels ist zwar noch nicht wissenschaftlich belegt, klar ist jedoch, dass der Körper durch den süßen Geschmack mit etwas Zuckerhaltigem rechnet und dann ebenso Insulin ausschüttet. Die Folge kann dann wieder Heißhunger sein. 

„Wir wollen die Leute nicht dick und krank machen“ 

Auch der Agrana-Chef will mit seiner Kritik an zuckerfreien Produkten nicht aufrufen, mehr Zucker zu essen: "Essen soll ein befriedigendes Erlebnis bleiben, aber wir wollen die Leute nicht dick und krank machen." Weniger Kalorien seien da ein Teil des Konzepts, das durch mehr Bewegung ergänzt werden muss. "Wenn wir nur sitzen, so wenig kann man gar nicht essen, dass man nicht dick wird. Man braucht auch einen vernünftigen Kalorienverbrauch, und das geht nur durch Bewegung. Das ist unsere Botschaft.“ 

Um also auch tatsächlich abzunehmen und sich vor Zuckererkrankungen wie Diabetes Typ 2 zu schützen, reicht es nicht auf die zuckerfreien Produkte zurückzugreifen. Wichtig ist, selbst zu überprüfen was statt dem Zucker im Produkt ist.

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3  Kommentare
3  Kommentare
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decordoba (3.803 Kommentare)
am 08.07.2018 09:25

Man kann durchaus die normalen Butterkeks essen. Da isst man halt 4 Butterkeks und nicht die ganze Packung, dann passt es.

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decordoba (3.803 Kommentare)
am 08.07.2018 09:22

Richtigstellung:

Guter Zucker - schlechter Zucker ist relativ.

Die Gesamtmenge an Zucker ist von Bedeutung. Die Glucose ist gut - eine mäßige Menge. Die Lactose wird von manchen Menschen nicht gut vertragen. Das gilt auch für die Fructose, diese wird von der Leber in Fett umgewandelt. Honig ist nicht gesünder als Haushaltszucker - ein Honigbrot pro Tag ist ok.

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Milka (2.615 Kommentare)
am 05.07.2018 20:02

Haha, Agranavorstand hält die zuckerreduzierte Werbung für einen unverantwortlichen Aktionismus -besonders im Hinblick auf seine Geldtasche zwinkern
Sag ich ja schon lange, raffinierten Zucker gegen Honig eintauschen! Besonders Blütenhonig hat einen höheren Anteil an Glucose als Waldhonig, daran erkennbar, dass er sehr schnell kristallisiert.

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