"Männer, geht zur Vorsorgeuntersuchung!"
In der Selbsthilfegruppe "Prostatakrebs" wird über alles geredet – auch über Impotenz und Inkontinenz.
August T. aus Feldkirchen hatte 2014 Prostatakrebs. "Ich gehe seit 20 Jahren jedes Jahr zur Vorsorgeuntersuchung, und auch Blutspenden. Was viele nicht wissen, auf Nachfrage kann man auch hier seinen PSA-Wert testen", sagt der 58-Jährige. Bei ihm zeigte sich, dass der PSA-Wert steigt. Er wurde zum Urologen überwiesen, eine Biopsie wurde gemacht und eine Operation empfohlen. "Davor haben viele Angst und informieren sich im Internet. Die Entscheidung muss dennoch jeder selbst treffen." Bei August T. lautete diese: radikale Operation. "Damit war auch alles erledigt, keine Bestrahlung mehr. Jetzt lasse ich alle drei Monate meinen PSA-Wert untersuchen", sagt T. Er leitet gemeinsam mit zwei weiteren Männern die Selbsthilfegruppe Prostatakrebs im Ordensklinikum Barmherzige Schwestern in Linz.
Bei der Diagnose sind Patienten in Oberösterreich durchschnittlich 61 Jahre alt. Es gibt aber auch 35-Jährige, die betroffen sind. "Ich rate allen Männern: Geht zur Vorsorgeuntersuchung – aber lasst euch nicht verrückt machen." Am meisten Angst hätten die Männer vor den Nebenwirkungen einer Prostata-Operation, vor Inkontinenz und Impotenz. "Das sind auch die Hauptthemen in der Selbsthilfegruppe", sagt T. und kritisiert, dass diesbezügliche Informationen von Ärzten oft nur auf Nachfrage gegeben werden.
In der Selbsthilfegruppe erfahre man, was Sache sei. "Zum Beispiel, dass Beckenbodentraining schon vor der Operation wichtig ist", sagt August T. Viele Männer würden auch mit ihren Partnerinnen in die Gruppe kommen. Bei Experten-Vorträgen, demnächst von einem Sexualberater, kann man sich umfassend informieren.
Selbsthilfegruppe Prostatakrebs, jeden zweiten Montag des Monats, im Ordensklinikum Barmherzigen Schwestern; mehr Infos: www.bhslinz.at/patienten-besucher/selbsthilfe/onkologische-selbsthilfegruppen