Alzheimer: Mit Augentest früher erkennen?
Netzhaut spiegelt die typischen Veränderungen, Forscher hoffen auf frühzeitige Therapie.
Veränderungen in der Netzhaut und im Sehnerv können auf Alzheimer hinweisen, lange bevor erste Symptome auftreten. Wie eine neue Studie zeigt, könnte die Krankheit in Zukunft durch einen einfachen Augentest erkannt werden.
Die Studie ist zwar klein, gibt aber Hoffnung. Sie legt nahe, dass ein gewöhnliches Testgerät, wie es in jeder Augenarztpraxis steht, in Zukunft helfen könnte: "Wir hoffen, dass die neue Technik genutzt werden kann, um zu erkennen, bei wem sich ungewöhnliche Proteine im Gehirn ansammeln, die zur Entwicklung von Alzheimer führen können", so Studienautorin Bliss O’Bryhim.
Co-Autor Rajendra Apte ergänzt: "Das zentrale Nervensystem und die Netzhaut sind so sehr miteinander verbunden, dass Veränderungen im Gehirn in den Netzhautzellen reflektiert werden könnten." Schon in früheren Studien wurden Veränderungen in den Augen von Alzheimer-Patienten festgestellt: Diese zeigten Zeichen von Ausdünnung im Zentrum der Netzhaut und eines Abbaus des Sehnervs. Diese Erkenntnisse bilden die Grundlage für die neue Technik, bei der auch die Anzahl roter Blutzellen in der Netzhaut erfasst wird.
Alzheimer beginnt schleichend und unbemerkt. Forscher schätzen, dass bereits zwei Jahrzehnte vor Auftreten der ersten Symptome dieser Erkrankung die schädlichen Ablagerungen im Gehirn entstehen.