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Vor erwartetem Hochwasser: Schwere Sturmschäden in Kärnten

Von nachrichten.at/apa, 28. Oktober 2018, 14:25 Uhr
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Bildergalerie Sturm und Hochwasser in Kärnten
Bild: MICHAEL WALCHER (APA)

KLAGENFURT. Zu den drohenden Überflutungen in Kärnten kam in der Nacht auf Sonntag ein nicht in dieser Intensität erwarteter Föhnsturm dazu. Versperrte Straßen, Stromausfälle sowie Probleme mit der Wasserversorgung waren die Folge.

 

Sonntagmittag waren wegen des nächtlichen Sturms mit Spitzen von 130 km/h rund 1.400 Haushalte ohne Strom. 63 Einsätze von insgesamt 46 Feuerwehren galt es bis Sonntagmittag bereits abzuarbeiten. Schwerpunkt waren die Aufräumarbeiten nach dem Föhnsturm in Ferlach. 

Die Hochwassergefährdung wird vor allem entlang der Drau und der Möll mit hoch beziehungsweise sehr hoch eingeschätzt. Laut den Experten deuten die Prognosen immer noch auf ein 30- bis 100-jährliches Hochwasser (HQ 30 - HQ 100) hin. Der Höhepunkt der Pegelstände wird in der Nacht von Montag auf Dienstag erwartet. Die Staubecken wurden maximal abgesenkt: "Unklar ist aber, wieviel wir mit den Maßnahmen auffangen werden können", sagte Fellner. Die einberufenen Krisenstäbe stünden bereit, aber auch die Hoffnung, dass es doch nicht so schlimm wie vorhergesagt kommt, lebe.

"Es soll keine Panik entstehen"

"Wir treffen alle nötigen Vorkehrungen, um die drohenden Schäden so gering wie möglich zu halten", sagte Fellner und meinte weiter: "Noch sind es Prognosen, die sich ändern können. Es soll keine Panik entstehen - wir wollen aber zur Sicherheit der Kärntner Bevölkerung bestens vorbereitet sein." Die betroffenen Bezirksfeuerwehrkommanden wurden schon nach der ersten Wetterwarnung am Donnerstag in Bereitschaft gesetzt. Nach der zweiten Wetterwarnung wurde am Samstag der Landeskrisenstab einberufen. Markus Hudbonik, Katastrophenschutzbeauftragter des Landes Kärnten, schilderte: "Die nötige Absenkung der Drau-Stauseen sind durchgeführt worden. Das große Ziel muss es jetzt sein, den Durchlauf der Wassermassen in Lavamünd zu reduzieren, um die Schäden möglichst gering zu halten."

ZAMG: Auf Kärnten kommt "gewaltiges Ereignis" zu

Paul Rainer von der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) sprach von einem gewaltigen Ereignis, das auf Kärnten zukomme. Montagvormittag sei zwar leichte Entspannung zu erwarten, die Niederschläge und Sturmböen könnten danach aber noch einmal Spitzenwerte erreichen. Die Feuerwehren seien ebenfalls gut vorbereitet, versicherte der stellvertretende Feuerwehrkommandant Kärntens, Dietmar Hirm. 

Die ZAMG teilte Sonntagvormittag mit, dass bis 9.00 Uhr die Spitze der Niederschläge mit rund 190 Millimeter bei der Wetterstation Kötschach-Mauthen im Bezirk Hermagor gemessen wurde. "Damit hat es hier in nur 24 Stunden so viel geregnet wie in einem durchschnittlichen gesamten Oktober. Der Oktober ist in dieser Region übrigens der regenreichste Monat, da sich im Herbst oft Mittelmeertiefs bilden."

Video: Daniel Fellner, SPÖ-Landesrat für Katastrophenschutz, über die angespannte Hochwassersituation in Kärnten.

Stellenweise 500 Liter Regen erwartet

Die Messstation des Hydrologischen Dienstes Kärnten hat am Plöckenpass bis Sonntagfrüh bereits rund 300 Millimeter gemessen - das entspricht 300 Liter pro Quadratmeter. Die Starkregenwarnungen bleiben aufrecht. Besonders für Oberkärnten und Osttirol gelten weiterhin die höchste bzw. zweithöchste Warnstufe. Es kommen im Zeitraum Samstag bis Dienstag verbreitet 120 bis 250 Millimeter Regen zusammen, stellenweise auch mehr wie etwa im Oberen Gailtal. Im Bereich der Karnischen Alpen sind außerdem immer wieder Gewitter eingelagert, hier können stellenweise sogar mehr als 500 Liter Regen zusammenkommen.

Bereits Samstagabend hat der Verbund die Wasserpegel in den Stauseebecken in Edling, Ferlach und im Bereich der Annabrücke auf Niedrigststand gesenkt. Sprecher Robert Zechner erklärte: "Die Stauräume wurden bereits abgesenkt. Besonders niedrig ist der Pegelstand in Edling, um die Überflutung von Lavamünd so gering wie möglich halten." Auch mit Slowenien wurde laut Hudobnik bereits am Samstag Kontakt aufgenommen. Berechnungen hatten ergeben, dass der Durchfluss der Drau aufgrund des intensiven Regens am Montag und Dienstag auf 2.000 bis 2.400 Kubikmeter pro Sekunde anwachsen werde.

Bevölkerung soll wachsam sein

"Wir bitten die Bevölkerung der betroffenen Gebiete entlang der Gail, der Möll und vor allem der Drau, wachsam zu sein. Achten Sie auf die Informationen aus Radio und Fernsehen, und kooperieren Sie, wenn nötig, bestmöglich mit den Blaulichtorganisationen die jetzt schon in Alarmbereitschaft stehen", appellierte Fellner. "Das Stauseebecken in Edling wurde auf vier Meter abgelassen. Ein Stand den wir noch nie hatten und der natürlich auch Konsequenzen auf den Fischbestand und andere Dinge haben wird", sagte Völkermarkts Bezirkshauptmann Gert Klösch. Er betonte: "Das Gut und die Gesundheit der Bevölkerung in Lavamünd muss hier aber oberste Priorität für uns haben", und sagte weiter: "Aufgrund der derzeitigen Prognosen rechnen wir damit, dass die Drau in Lavamünd über die Ufer treten wird. Erstmaßnahmen zum Objektschutz wurden bereits gesetzt. Weitere Entscheidungen, auch über mögliche Evakuierungen im Bereich des Drauspitzes, werden anhand der Entwicklung der Situation getroffen."

Während in Oberkärnten punktuell große Hochwasser erwartet werden, werden die größten Schäden derzeit in Lavamünd befürchtet: Schon ab einem Durchfluss von 1.450 Kubikmeter wird Lavamünd überschwemmt. "Wir hoffen aufgrund der Senkung der Stauseebecken auf einen Wert von 1.800 Kubikmetern zu kommen. Mit überschwemmten Kellern und überfluteten Straßen muss also in jedem Fall gerechnet werden", warnte Fejan.

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5  Kommentare
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hintergrundleser (4.812 Kommentare)
am 28.10.2018 19:17

Ich hoffe, dass die Schäden in einem Rahmen bleiben, dass für die Aufräumarbeiten nicht das Bundesheer mit schwerem Gerät benötigt wird. Bundesheer-Hasser sollen aber daraus keine Unnötigkeit des Heeres herbei zaubern.

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Trauttmannsdorff (88 Kommentare)
am 29.10.2018 11:07

Nach sogenannten Elementarereignissen, wie es Hochwasser mit außergewöhnliche Umfang sind, ist die Hilfe und Unterstützung der vielen fleißigen Hände der Grundwehrdiener gefragt. Damit leisten sie, wie viele andere Freiwillige auch, nötige Hilfe beim Bewältigen einer außergewöhnlichen Situation.

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was (581 Kommentare)
am 28.10.2018 19:02

Die Kärntner TUN wenigstens was! Uns hat man 2002 und 2013 kalt absaufen lassen. 2002 hielt man angeblich nach dem ersten kleinen Hochwasserereignis die Schleusen geschlossen und ließ die Pegel erhöht. Ein paar Tage später erhielten die Anrainer dann die Rechnung.

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vonWolkenstein (5.562 Kommentare)
am 28.10.2018 17:35

Im Hinblick auf die zu erwartenden Niederschläge in Kärnten wurden vorsorglich die Pegel der Staubecken an der Drau und Möll maximal gesenkt, um das drohende Hochwasser abfedern zu können. Und was geschah 2013 an der Donau in Oberösterreich? Dort wurden trotz der angekündigten Niederschläge diesbezüglich nichts unternommen. Nicht einmal, als in Bayern die Flüsse bereits über die Ufer traten, kam es bei den Donaukraftwerken zu einer Vorabsenkung. Erst als die Wassermassen bereits hereinbrachen, wurden die Wehrfelder geöffnet und die Katastrophe war perfekt.Die Verantwortung für dieses Fehlverhalten wurde hin und hergeschoben und letztendlich redeten sich alle auf die Wehbetriebsordnung aus. Da muss den Bewohnen des Eferdinger Beckens noch heute die Zornesröte ins Gesicht steigen, wenn in Kärnten das offensichtlich mit Erfolg praktiziert wird, was die Bewohnern im Eferdinger Becken gefordert und was nicht umgesetzt wurde. Man hat sie einfach absaufen lassen. Eine Sauerei par excelance!

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Gugelbua (31.937 Kommentare)
am 28.10.2018 16:53

es wäre Zeit sich in der Bauweise den Unbilden der Natur anzupassen!

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